Bei einem archäologischen Fund in Israel gelang es Forscher*innen, einige ungewöhnliche Skelette sicherzustellen. Bei näherer Analyse kam heraus, dass es sich offenbar um die Überreste von Schweinen handelt. Diese fanden wohl ein ungewöhnliches Ende.
Archäologischer Fund: Schweinerei im Grab
Insgesamt enthält der archäologische Fund der Studie der Forscher*innen zufolge die Überreste von mindestens dreizehn Schweinen. Vor allem deren Kieferknochen sind noch erhalten, wohingegen sich nur wenig vom Rest findet. Das Besondere sind nicht die Überreste an sich, da Schweine in Rom zu den Standard-Nutztieren gehörten. Viel wichtiger ist, wie diese dorthin gelangten: Denn offenbar diente das Grab, in dem sie beigesetzt wurden, rituellen Zwecken.
Daher lässt sich schließen, dass auch diese Schweine einem Ritual unterzogen wurden. Die Forscher*innen meinen, dass sie mit hoher Wahrscheinlichkeit Teil eines Opfers waren, wie es damals im römischen Reich häufig stattfand. Doch über die Nutzung von Schweinen in bei Opferritualen ist in der römischen Geschichtsschreibung bislang nichts bekannt. Dennoch finden sich deren Darstellungen häufig, sodass davon auszugehen ist, dass sie einen wichtigen Platz in der römischen Nutztierhierarchie einnahmen.
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Diese Schweine pfeifen nicht mehr
Demnach weist der archäologische Fund offenbar darauf hin, dass die römischen Soldat*innen, die diesen Ort bewohnten, die Schweine in einem bestimmten religiösen Kontext töteten. Das zeigt sich auch darin, dass sich keine Bissspuren an den Überresten finden, was dagegen spricht, dass das Fleisch verzehrt wurde. Die Forschenden gehen davon aus, dass die Tiere wohl stattdessen in ein Begräbnisritual eingebunden waren.
Die Erkenntnis ist zwar für die Forscher*innen erstmalig und dadurch überraschend, doch sie fügt sich in einen gewissen Kontext ein. So erklärt einer der Forscher*innen in der Studie, das Schwein sei „fundamental wichtig“ für die Kultur in der römischen Legion gewesen. Dabei diente es längst nicht nur als beliebte Speise, sondern auch als Symbol für Kraft, Stärke und Männlichkeit. Damit passt der archäologische Fund in den kulturellen Kontext von Zeit und Ort.
Quellen: „Pig Sacrifice and F Pig Sacrifice and Feasting in Roman Feasting in Roman Funerary Practices: A Case actices: A Case Study of the Roman Legionary Cemetery at Legio“ (2025, Israel Antiquities Authority)
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