Die Urlaubssaison an den deutschen Küsten ist in voller Fahrt. Doch an einigen Stränden der Nordsee lässt sich momentan ein mysteriöses Phänomen beobachten. Bisher konnte dieses noch nicht komplett entschlüsselt werden.
Nordsee: Mehrere Kilometer Strand betroffen
So berichtet das News-Magazin buten un binnen von radiobremen am 15. Juli, dass eine Vielzahl von gelben und weißen Kügelchen an den Nordsee-Inseln angespült wurde. Betroffen sind vor allem Juist, Spiekeroog, Langeoog und Wangerooge. Norderney, Baltrum und Borkum sind bisher von dem mysteriösen Strandgut verschont geblieben.
Laut einem Sprecher der Wasserschutzpolizei Oldenburg könnte sich das aber schon bald ändern. Am stärksten leidet der Hauptstrand von Spiekeroog unter der rätselhaften Invasion. Denn hier liegen auf einer Länge von sieben Kilometern die Klumpen, die einen Durchmesser von zwei bis vier Zentimetern haben, auf einem zehn Meter breiten Streifen.
Die Wasserschutzpolizei vermutet, dass es sich bei den Klumpen um Paraffin handeln könnte. Vollständig sicher, kann man sich bisher jedoch nicht um die Beschaffenheit der Kügelchen sein. Daher hat der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft und Küstenschutz eine Probe zu einer Laboranalyse nach Hamburg gesendet. Eine Sprecherin gibt diesbezüglich an: „Mit einem Ergebnis wird schnellstmöglich in den nächsten Tagen gerechnet.“
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Schwedisches Schiff als Übeltäter?
Auch wenn Paraffin für Menschen nicht giftig ist und die Strände auf den Nordseeinseln weiterhin geöffnet sind, sollten Strandbesucher*innen die Klumpen trotzdem nicht anfassen. Denn bisher ist unbekannt, welche chemischen Stoffe nach an ihnen haften. Zudem konnte die Quelle des vermeintlichen Paraffins noch nicht geklärt werden.
Dem NDR zufolge geht die Wasserschutzpolizei davon aus, dass die Kügelchen von einem Schiff stammen, das Paraffin geladen hatte. Momentan wird daher ein Zusammenhang mit einem schwedischen Schiff geprüft, welches die Stoffe in die Nordsee geleitet haben soll. Paraffin wird vor allem durch das Ablassen von Ladungsresten ins Meer freigesetzt. Daher sind seit dem 1. Januar 2021 Schiffe verpflichtet, in bestimmten Seegebieten ihre Tanks nach der Entladung in den Hafen zu reinigen und die Waschreste an Land zu entsorgen.
Quellen: NDR, buten un binnen
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