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Archäologischer Fund in Deutschland: Forscher staunen über einzigartiges Objekt aus Elfenbein – „Fund des Jahres“

Nirgendwo auf der Welt wurde bisher ein ähnlich großes Exemplar entdeckt. Entsprechend ist die Freude bei den Forschenden.

Person legt einen archäologischen Fund frei. (Symbolbild)
© Microgen - stock.adobe.com

Die 5 wichtigsten archäologischen Funde aller Zeiten

Jahrtausende menschlicher Kultur bringen auch nach langer Zeit immer wieder erstaunliche Erkenntnisse hervor.Wir zeigen dir die fünf wichtigsten archäologischen Funde aller Zeiten.

Derzeit sorgt ein archäologischer Fund aus der Eiszeit auf der Schwäbischen Alb für Aufsehen in der Wissenschaft. In der bekannten Höhle Hohle Fels bei Schelklingen haben Archäolog*innen der Universität Tübingen nämlich ein außergewöhnliches Werkzeug aus Mammutelfenbein entdeckt. Jetzt steht fest: Es ist das größte bekannte Werkzeug aus Elfenbein weltweit.

Archäologischer Fund fasziniert die Forschung

Laut dem SWR titelten die Forschenden ihre Entdeckung sogar als „Fund des Jahres“. Das Objekt stammt dabei aus einer Schicht, die rund 39.000 Jahre alt ist. Elfenbein sei hart und flexibel genug, um als Werkzeug eingesetzt zu werden, gibt die SZ die Archäologin Sibylle Wolf vom Senckenberg Centre for Human Evolution and Palaeoenvironment an der Universität Tübingen wieder.

Dabei nutzten die damaligen Menschen das Werkzeug wohl dazu, andere Elfenbeinteile weiter zu bearbeiten. Das wiederum sei nicht nur selten, sondern auch ein Hinweis auf etwas Größeres. Dass nämlich ausgerechnet ein Werkzeug gefunden wurde, ist für die Wissenschaft mehr als ein glücklicher Zufall.

Denn bisher kannten Forscher*innen vor allem Endprodukte wie Schmuckstücke oder Figuren aus der Eiszeit. Doch nun haben sie auch ein Werkzeug, das diese Objekte womöglich mit geschaffen hat: „Jetzt finden wir das Werkzeug und Hinweise, dass der Hohle Fels zum Beispiel eine ganze Elfenbein-Werkstatt war“, sagt Conard laut SWR.

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Für die Öffentlichkeit freigegeben

Das neu entdeckte Stück misst 24,7 Zentimeter, wiegt 168 Gramm und ist deutlich größer als bisherige Funde aus der Region. Denn schon 2019 hatten Forscher*innen drei kleinere Elfenbeinmeißel in der gleichen Höhle gefunden. Doch der jetzige archäologische Fund scheint diese in Größe, Alter und Qualität nochmal deutlich zu übertreffen.

Dabei könnte der Elfenbein-Meißel selbst ein recyceltes Objekt sein. Professor Conard schließt das nicht aus, bleibt aber vorsichtig: „Vielleicht war es die Spitze eine Lanze, aber wir wissen es nicht genau“, zitiert ihn der SWR.

Der archäologische Fund lenkt den Blick auf ein ganzes Zeitalter, das man inzwischen „Elfenbeinzeit“ nennt – ein Begriff, den die Tübinger Forschenden selbst geprägt haben. Auf der Schwäbischen Alb war Elfenbein allgegenwärtig. Es lag nicht nur herum, sondern wurde auch gezielt verarbeitet – zu Kunstwerken, Werkzeugen, Musikinstrumenten. „Sie hatten eine klare Vorstellung davon, was sie daraus herstellen wollten“, zitiert die SZ Sibylle Wolf. Der neue Fund ist ab sofort im Urgeschichtlichen Museum in Blaubeuren zu sehen.

Quellen: SWR, SZ

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