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Archäologischer Fund: Uralte Essensreste entdeckt – „unglaubliche Einblicke“

Reis ist weltweit einer der wichtigsten Nahrungsmittel. Ein archäologischer Fund verdeutlicht nun, wie wichtig die Speise bereits vor tausenden von Jahren war.

Schüssel bei einem archäologischen Fund (KI-generiertes Foto).
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Uralte Speisereste liefern viele Hinweise auf die Lebensweise früherer Kulturen. Denn: Sie bieten Einblick in Bräuche und Essgewohnheiten. Ein archäologischer Fund in Guam zeigt nun zum Beispiel, wie fortgeschritten Menschen vor Jahrtausenden darin waren, ihre Leibspeisen über große Entfernungen zu transportieren.

Archäologischer Fund: 3.500 Jahre alte Reisreste geborgen

Speisereste sind in der Kulturgeschichte keine Seltenheit. So wurde etwa in Neumark-Nord kürzlich ein archäologischer Fund gemacht, bei dem Knochenreste eines Festmahls gefunden wurden, die zeigen, wie Neandertaler*innen ihren Kalorienbedarf deckten. Auch in Guam entdeckten Wissenschaftler*innen nun interessante Überreste.

Unter der Leitung von Dr. Mike T. Carson untersuchte ein internationales Forschungsteam ein rotes Tongefäß aus einer Höhle am Ritidian Site Complex. Mithilfe von Mikro-CT (eine hochauflösende 3D-Technik) und Dünnschnitt-Petrographie (eine mikroskopische Analysemethode) werteten sie darin eingebrannte Rückstände von Reisspelzen und Blättern aus.

Das Ergebnis ihrer Untersuchung, veröffentlicht in Science Advances, zeigt: Der Fund ist etwa 3.500 Jahre alt. Außerdem handelt es sich vermutlich um kultivierten Reis, welcher über eine Meeresstrecke von rund 2.300 Kilometern aus den Philippinen importiert wurde.

Beweis für älteste und früheste Ozeanreise

Dieser archäologische Fund stellt den frühesten Beleg von Reis auf den Pazifikinseln dar. Darüber hinaus ist er mehr als 2.000 Jahre älter als bisher bekannte Nachweise in der Region. Laut den Forscher*innen belegt er die bisher längste frühzeitliche Seereise dieser Art. Denn: Trotz der Präsenz von Reis finden sich auf Guam keine archäologischen Hinweise auf Reisanbau – weder Reisfelder, Bewässerungssysteme noch Erntewerkzeuge. Das spricht auch dafür, dass der Reis importiert wurde.

Dr. Carson fasst zusammen: „Diese mikroskopisch kleinen Rückstände geben uns unglaubliche Einblicke in die landwirtschaftlichen Praktiken, die vor über 3.000 Jahren existierten“ (via Arkeonews).

Lesetipp: Archäologischer Fund: Mysteriöses Schiffswrack identifiziert

Quellen: „Earliest evidence of rice cultivation in Remote Oceania: Ritual use by the first islanders in the Marianas 3500 years ago“ (Science Advances, 2025); Arkeonews

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