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Im Google Play Store erscheinen viel weniger Apps – das steckt dahinter

Wer über Android auf dem Smartphone verfügt, wird voraussichtlich überwiegend neue Apps aus dem Google Play Store beziehen. Doch laut einer neuen Untersuchung soll es in letzter Zeit zu einem erheblichen Schwund an Anwendungen gekommen sein. Dafür gebe es wohl auch einen Hauptgrund.

Logo für den Google Play Store.
© imago images / Joko

Android-Besitzer und -Besitzerinnen dürften sich überwiegend im Google Play Store aufhalten, wenn sie auf der Suche nach neuen Apps sind. Schließlich ist das die offizielle Anlaufstelle für neue Anwendungen, wo auch regelmäßig neue erscheinen. Doch laut einer Studie gibt es seit einigen Jahren nicht nur einen starken Rückgang an frischen Veröffentlichungen zu verzeichnen. Auch einen Hauptverursacher scheint es zu geben.

Google Play Store: Das große App-Sterben durch die DSGVO

Laut einer gemeinsamen Studie von Forschenden aus Deutschland, Großbritannien, der Schweiz und den USA sollen zwischen dem vierten Quartal 2017 und Ende 2018 fast eine Million Apps aus dem Google Play Store verschwunden sein. Das sei ein Rückgang von ungefähr 32 Prozent und damit fast einem Drittel. Zugleich soll sich zwischen 2016 bis 2019 die Zahl an neuen Apps halbiert haben.

Schuld daran soll die Einführung der europäischen Datenschutz-Grundverordnung sein (DSGVO). Einen ganz konkreten Kausalzusammenhang könne das Team aber laut The Register nicht herstellen, lediglich der zeitliche Zusammenhang sei deutlich.

Der Untersuchung nach liege es jedenfalls an höheren Kosten durch die neuen Bestimmungen für App-Entwickler. Gleichzeitig weist man aber darauf hin, dass die Zahl der Nutzenden pro App gestiegen sei, wodurch eigentlich höhere Einnahmen erzielt werden könnten. Insgesamt würde man auf qualitativ bessere Apps setzen.

Kritiker bemängeln Studie

Die neue Studie hat aber bereits einige kritische Stimmen auf sich gezogen. So werde unter anderem damit argumentiert, dass es schon vor der Einführung der DSGVO Datenschutzrichtlinien innerhalb der EU-Länder gab. Von daher sei der Zusammenhang definitiv anzuzweifeln. Zudem sei es ja eine gängige wie bekannte Praxis des Tech-Konzerns, den Google Play Store auch in regelmäßigen Abständen „aufzuräumen“.

Doch auch die Kritik an der Untersuchung ändert zunächst einmal nichts an der unumstößlichen Tatsache, dass es diesen App-Schwund dennoch gegeben hat. Änderungen im Google Play Store ziehen aktuell aber noch andere Wirkungen nach sich: So müssen wegen einer Änderung Android-Nutzende bei der Amazon-App auf eine Sache verzichten.

Quelle: „GDPR and the Lost Generation of Innovative Apps“ (National Bureau of Economic Research, 2022), The Register

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