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iPhone-App behindert Ermittlungen zum Sturm aufs Kapitol

Obwohl das Ereignis bereits anderthalb Jahre zurückliegt, beschäftigt der Sturm aufs Kapitol US-Gerichte nach wie vor. Allerdings geraten die Ermittlungen ausgerechnet wegen dem Messaging-Dienst von Apple ins Stocken.

Donald Trump
Inwiefern Donald Trump am Sturm aufs Kapitol beteiligt war, könnten Daten einer iPhone-App beweisen. © Getty Images/ Drew Angerer / Staff

Am 6. Januar 2021 erfolgte der Sturm aufs Kapitol in Washington D.C., USA. Die verheerenden Bilder einer kleinen, aber sehr wütenden Meute waren Ergebnisse des hitzigen Zwei-Parteien-Wahlkampfs zwischen dem amtierenden Präsident Joe Biden und dem ehemaligen Staatsoberhaupt Donald Trump. In der Rekonstruktion der Ereignisse sorgt nun ein Sicherheitsfeature einer iPhone-App für Probleme.

Nachrichten lassen sich in iPhone-App nicht wieder herstellen

Das Geschehen um den 6. Januar des Vorjahres soll durch US-Gerichte aufgearbeitet werden. Je nach Verlauf der Ermittlungen könnte der Ex-Präsident Donald Trump sogar angeklagt werden. Ein wichtiger Schritt in der Beweisführung sind Textnachrichten aus dem unmittelbaren Umfelds des ehemaligen Staatsoberhauptes.

Laut Stern habe der Secret Service mehrere fadenscheinige Erklärungen veröffentlicht, wieso man den digitale Datenverkehr vor dem Ereignis nicht rekonstruieren könne. Neben einem unmittelbaren Hardware-Austausch oder plötzlichen Softwarefehlern gibt es allerdings einen gemeinsamen Nenner: Die iPhone-App iMessage mache es wohl unmöglich, gelöschte Verläufe wieder herzustellen.

Die iMessage-Funktion findet sich in der Nachrichten-Anwendung eines jeden iPhones. Wenn man mit iOS-Handys über diese iPhone-App kommuniziert, verschickt man keine kostenpflichten SMS, sondern, bei bestehender Internetverbindung, iMessages. Im Vergleich zu herkömmlichen SMS sind diese allerdings mit einer Verschlüsselung versehen. Das mache die Wiederherstellung ohne vorheriges Backup unmöglich.

Merkwürdige Details lassen an Erklärung zweifeln

Allerdings zeigen die bisher rekonstruierten Abläufe, dass man die Sicherheitsmaßnahmen der iPhone-App alleine nicht für die stockenden Ermittlungen verantwortlich machen kann. Bereits zehn Tage nach dem Sturm aufs Kapitol sollen die ermittelnden Behörden die Nachrichten angefordert haben. Allerdings fuhr man währenddessen fort, Geräte auszutauschen und Daten auf iPhones und Co. zu löschen.

Bisweilen wird in der US-amerikanischen Politik der Vorfall als überaus peinlich eingestuft. Dass das Backup der Nachrichten aus Sicherheitsgründen nicht über iCloud stattfinden konnte, erscheint nachvollziehbar. Dass allerdings keine separate Sicherung der iPhone-App erfolgte, wird vielerlei als Versagen des wichtigen Sicherheitsapparates eingestuft.

Quelle: Stern

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