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Razzia bei 77-Jähriger: Ungenaues iPhone-Feature spielt Polizei einen Streich

Find My kann ein durchaus nützliches Feature sein. Behörden sollten sich aber nicht blind darauf verlassen.

Find My-App auf einem iPhone
© Tada Images - stock.adobe.com

Wird das das iPhone 15? // IMTEST

Sony und Apple sollen beim iPhone 15 gemeinsame Sache machen.

Immer neue Funktionen sollen es Nutzerinnen und Nutzern von Apples iPhones ermöglichen, ihr Gerät stets im Blick zu behalten. Auf diese Weise will der Entwickler sicherstellen, dass dir dein Handy nicht ganz so einfach entwendet werden kann. Doch können Softwarefunktionen wie Find My für das iPhone auch zu Problemen führen.

Find My-App soll Fahrzeug aufspüren

Nicht nur du selbst, sondern auch Strafverfolgungsbehörden können im Ernstfall dein Smartphone orten. Das war auch der Plan, als die US-Polizei in Denver nach einem als gestohlen gemeldeten Fahrzeug fahndete. Neben 4.000 US-Dollar in bar sollten sich darin ein Gewehr, fünf Pistolen, zwei Drohnen und das Handy des Bestohlenen befinden.

Aus einem Bericht der Denver Post geht hervor, dass sich das alles bereits am 4. Januar 2022 abspielte. Am Vortag hatte Jeremy McDaniel den Diebstahl gemeldet. In Form eines Screenshots ließ er den ansässigen Behörden die vermeintliche Position seines Handys zukommen – er nutzte dazu Find My. Das Problem: Die Anzeige war zu ungenau.

Polizei machte fatale Fehler

Anstelle der Menschen, die für den Diebstahl verantwortlich waren, fanden die Beamten an der angegebenen Adresse die 77-jährige Ruby Johnson vor. Von dem Erscheinungsbild der Pensionistin ließen sie sich aber nicht beirren und durchsuchten kurzerhand in Sondereinsatzausrüstung das Haus in Montbello.

Dass die Find My-App längst nicht immer den genauen Standort eines Gerätes ausspuckt, hätte den Behörden bekannt sein müssen, lautet nun die Kritik. Anstelle weiterer Ermittlungen forderte der zuständige Beamte Gary Staab binnen kurzer Zeit einen Durchsuchungsbeschluss an, den die Bezirksanwaltschaft schnell genehmigte.

„Frau Johnson erlebte intensive Scham und Peinlichkeit als Folge des Spektakels der militarisierten illegalen Durchsuchung des DPD“, zitiert die Denver Post aus der Klage, die die ACLU of Colorado im Namen der Pensionistin eingereicht hat. „Nachdem sie ihr ganzes Leben lang ein gesetzestreues, hart arbeitendes und kirchlich engagiertes Mitglied ihrer Gemeinde war, macht sie sich Sorgen darüber, was ihre Nachbarn an diesem Tag von ihr dachten und jetzt von ihr denken.“

Quelle: Denver Post

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