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Strittige Entscheidung: Wie Tesla Unfälle verhindern will

Nicht nur der „Autopilot“ basiert hauptsächlich auf Kameras. Auch im Innenraum der Modelle 3 und Y befinden sich solche, die durch ein Tesla-Update aktiviert worden sind.

Elon Musk in einem Auto
Elon Musk ist Verantwortlich für eine ausgeprägte Infrastruktur von Unternehmen. © Getty Images/ODD ANDERSEN/AFP

Unfälle durch Personen, die Teslas Autopiloten missbrauchen und entweder schlafen oder den Fahrersitz verlassen, haben in den vergangenen Monaten immer wieder Schlagzeilen gemacht. Der Autobauer, der solche Verhaltensweisen unterbinden möchte, hat das Tesla-Update 2021.4.15.11 veröffentlicht, das sicherstellt, dass die Kamera im Inneren seiner Autos die fahrende Person verfolgt, wenn der Autopilot aktiviert ist.

Elon Musk in einem Auto

Strittige Entscheidung: Wie Tesla Unfälle verhindern will

Nicht nur der "Autopilot" basiert hauptsächlich auf Kameras. Auch im Innenraum der Modelle 3 und Y befinden sich solche, die durch ein Tesla-Update aktiviert worden sind.

Tesla-Update: Kamera im Innenraum aktiviert

Konkret hat Tesla ein geschlossenes Datensystem, was bedeutet, dass die von der Kamera aufgenommenen Bilder das Fahrzeug nicht verlassen. Demnach kann das System keine Transitinformationen speichern, wenn die gemeinsame Nutzung von Daten nicht erlaubt ist. Das Tesla-Update wurde von einer Reihe von Besitzer:innen, die auf Twitter aktiv sind, zitiert.

„Die Kabinenkamera über Ihrem Rückspiegel kann jetzt Unaufmerksamkeit des Fahrers erkennen und warnen, während Autopilot aktiviert ist“, heißt es darin etwa. „Die Kameradaten verlassen nicht das Fahrzeug selbst, das heißt das System kann keine Informationen speichern oder übertragen, sofern die Datenfreigabe nicht aktiviert ist.“

Gespaltene Meinungen

Die Fans des Autobauers zeigen sich gespalten. In unterschiedlichen Threads auf Twitter und Reddit diskutieren sie über das Tesla-Update und scheinen zwischen dessen Notwendigkeit und damit einhergehenden Datenschutz-Fragen hin- und hergerissen zu sein.

„Dankbar, einen Tesla ohne Innenraumkamera zu haben“, schreibt so etwa der Twitter-Nutzer @Already Pro, ergänzt aber, dass es in Ordnung wäre, wenn die gesammelten Daten tatsächlich nicht das Fahrzeug verließen. „Warum sollte man die Datenfreigabe aktivieren wollen? Das ist gruselig“, merkt zudem @gabriel_henton in Bezug auf mögliche künftige Updates an. „Ich rede davon, dass mein Gesicht rund um die Uhr aufgezeichnet wird, wenn ich es einschalte.“

Notwendiges Update

Tesla wurde in der Vergangenheit dafür kritisiert, das Überwachungssystem im Fahrzeug nicht zu aktivieren, selbst wenn es Beweise dafür gab, dass die Besitzer:innen das System missbrauchten. Auf TikTok, YouTube und ähnlichen Plattformen teilten sie Videos, in denen sie die Hände vom Steuer nahmen, sich sogar vom Fahrersitz wegbewegten oder gar schliefen.

Mehrere tödliche Unfälle mit Fahrzeugen des US-amerikanischen Autobauers, an denen das Assistenzsystem beteiligt war, haben den Handlungsdruck auf das Unternehmen erhöht. Bisher hat Tesla keine Kamera in seinen Fahrzeugen aktiviert, sondern sich auf Sensoren am Lenkrad verlassen, die das Drehmoment messen, eine Methode, bei der der Fahrer angeblich seine Hände am Lenkrad lassen muss. Das neue Tesla-Update soll ebendies ändern.

Doch handelt es sich dabei längst nicht um die einzige Aktualisierung, die derzeit für Aufmerksamkeit sorgt. So rollte Tesla schon 2019 ein Software-Update aus, das einige ungewöhnliche Beobachtungen zur Folge hatte. Berichten zufolge drosselte der Konzern damit die Reichweite seiner Fahrzeuge. Abseits des Tesla-Updates will Elon Musk das Assistenzsystem auch noch auf eine weitere Weise verändern. So soll sich Teslas Autopilot künftig auf Kameras anstelle von Sensoren verlassen.

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