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Amazon-Konkurrent erhebt schwere Vorwürfe – „Betrug und Datendiebstahl“

Amazon sieht sich aktuell mit schweren Vorwürfen konfrontiert. Die Plattform Shopify warnt Händler davor, ein neues Bezahlsystem bei sich zu integrieren. Es könnte zum Amazon-Betrug führen.

Amazon Prime Logo auf Smartphone
Nicht nur bei Amazon Prime gibt es ab Dezember Neuerungen. © Getty Images/ SOPA Images / Kontributor

In der Welt des Online-Handels ist Amazon schon lange unangefochten an der Spitze. Doch das hindert andere Plattformen und Portale nicht daran, in Richtung des Versandriesen zu feuern. Gegenwärtig ist es an Shopify, sich mit dem Marktführer anzulegen. Im Zuge dessen hat man schwere Vorwürfe erhoben und Warnungen ausgesprochen – angeblich könnte es sogar zum Amazon-Betrug kommen.

Amazon-Betrug? Neuer Prime-Button stört Shopify

Mit Hilfe von Shopify können kleine und mittelständische Unternehmen unter anderem Online-Shops erstellen und die Logistik auslagern. Dabei genießen sie auch einige Freiheiten und können so auch entscheiden, welche Bezahlsysteme sie bei sich integrieren wollen. Genau an dieser Stelle setzt nun der Streit zwischen Amazon und Shopify an.

Denn Händler können seit April auch einen neuen „Buy with Prime“-Button einfügen, um der Kundschaft das Shoppen angenehmer zu erleichtern. Damit können jene mit einer aktiven Prime-Mitgliedschaft auch von all den Vorzügen von Amazon Prime profitieren und das obwohl sie eben nicht direkt bei Amazon einkaufen – also kostenfreier Versand, Lieferung am nächsten Tag oder kostenlose Rücksendungen.

Das ist einem Bericht von Marketplace Pulse zufolge Shopify ein Dorn im Auge. Deshalb ist das Unternehmen nun dazu übergegangen, seine eigenen Vertragspartner offen von der Nutzung des neuen Amazon-Buttons abzubringen.

Shopify wettert gegen Amazon

Diese erhalten nun eine Warnung, wann immer sie „Buy with Prime“ bei ihrem eigenen Online-Shop integrieren möchten. Darin heißt es, dass dadurch die Gefahr von Betrug, Datendiebstahl und falscher Abbuchungen steigen könnte. Zugleich heißt es, dass Shopify die Geschäfte nicht vor etwaigen Folgen schützen oder diese verhindern kann, sollte man mit der Integration der Option fortfahren.

Ferner könnten durch den dafür benötigten HTML-Code weitere Funktionen wie Preisnachlässe, Genauigkeit der Bestellreihenfolge, Bezahleinstellungen und die Einkaufswagen beeinträchtigt werden oder gar komplett ausfallen. Die Warnung werde auch im Zusammenhang mit den eigenen Geschäftsbedingungen ausgespielt, wie Shopify gegenüber Gizmodo bestätigt hat.

Natürlich geht es ums Geld

Aber warum wettert Shopify genau jetzt gegen Amazon? Schließlich zeigte man sich in der Vergangenheit gegenüber dem großen Versandhaus durchaus offen. So ist es zum Beispiel nach wie vor möglich, Amazon Pay in die Webshops einzubauen, unabhängig von „Buy with Prime“.

Der Unterschied ist jedoch folgender: Klickt jemand auf „Buy with Prime“, wird anschließend im Hintergrund eine Bestellung direkt bei Amazon aufgegeben und dann auch dort bearbeitet. Bei allen anderen Bezahloptionen, inklusive Amazon Pay, erfolgt die Bestellung via Shopify. Danach wird sie vom jeweiligen Warenhaus abgewickelt, die der jeweilige Händler nutzt.

Dadurch fließen aber Transaktionsgebühren in zwei verschiedene Richtungen – zu Amazon oder Shopify. Generell sind die Einnahmebeteiligungen an den Händlern die Haupteinnahmequelle von Shopify. Diese könnten also durch „Buy with Prime“ geringer ausfallen. Deswegen will der Konzern davon abraten und besser das eigene Bezahlsystem Shop Pay in den Vordergrund rücken.

Amazon-Betrug: Versandriese beschwichtigt und dementiert Vorwürfe

Amazon selbst betonte bereits, dass man keine Daten stehle und man diese bestmögliche schütze. Daten, die sich aus der Nutzung von „Buy with Prime“ ergeben, wolle man lediglich dazu verwenden, das Produkt sowohl für die Kundschaft als auch die Händler stetig zu verbessern.

Dazu liegt uns auch ein Statement vor:

Wir haben „Buy with Prime“ entwickelt, um Prime-Mitglieder zu bedienen, wo immer sie einkaufen und um Händler aller Größen zu stärken, wo immer sie verkaufen wollen. Wir hoffen, dass alle Ecommerce-Vermittler die Kundenerfahrung und den Erfolg der Händler an erste Stelle setzen, indem sie ihnen erlauben, von mehr Werkzeugen Gebrauch zu machen.

ein Amazon-Sprecher

Geschäfte, die Amazons „Buy with Prime“ bei sich einbauen möchten, erhalten zwar eine ausdrückliche Warnung von Seiten Shopifys. Allerdings werden diese nicht dafür bestraft und etwa von der Plattform ausgeschlossen.

Quellen: Marketplace Pulse, Gizmodo

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