Ein harmloser Download – und plötzlich spioniert dich die Anwendung aus, greift auf deine Daten zu oder leert sogar dein Konto. Immer häufiger tarnen sich betrügerische Programme als harmlose Tools oder nützliche Dienste. Wenn du dich schützen willst, solltest du die Anzeichen kennen – und die betroffenen Apps löschen.
Schadhafte Apps löschen: Das kann sonst alles passieren
Die Nutzung einer App, die versteckte Malware mitbringt, kann weitreichende und teils schwerwiegende Konsequenzen nach sich ziehen. Nicht ohne Grund empfehlen auch Sicherheitsfachleute immer wieder, verdächtige Apps zu löschen und das Risiko so gering wie möglich zu halten.
Denn: Bereits beim ersten Start einer infizierten Anwendung besteht die Gefahr, dass persönliche Daten wie Kontakte, Nachrichten, Fotos oder auch der Standort heimlich ausgelesen und an unbekannte Dritte weitergeleitet werden. Besonders kritisch ist der mögliche Verlust von Zugangsdaten zu E-Mail-Konten, sozialen Netzwerken oder sogar zu Online-Banking-Systemen, da viele dieser Apps sogenannte Phishing-Techniken nutzen, um zur Eingabe sensibler Informationen zu verleiten.
Ein besonders riskanter Aspekt betrifft die finanziellen Folgen. Manche Apps lösen ohne Wissen der oder des Nutzenden kostenpflichtige Dienste aus – etwa durch Premium-SMS, teure Anrufe oder versteckte Abonnementmodelle. Aber auch der Identitätsdiebstahl stellt eine ernste Bedrohung dar: Die gestohlenen Informationen werden häufig dazu verwendet, um unter falscher Identität Straftaten zu begehen oder andere Personen zu täuschen.
Lesetipp: So kannst du Apps löschen (Android & iOS)
Achte auf diese 5 Warnzeichen
Wer sich davor schützen will, sollte laut Forbes auf die folgenden Anzeichen und Warnsignale achten. Sie bedeuten einzeln zwar nicht immer sofort, dass es sich um eine verseuchte Anwendung handelt. Treten mehrere davon auf, lohnt es sich allerdings, die weitere Verwendung infrage zu stellen und Apps zu löschen.
#1 Unrealistische Versprechen in der App-Beschreibung
Versprechen wie „Gratis Netflix für immer“ oder „Spionage-App für WhatsApp“ sollten sofort Alarmglocken bei dir auslösen. Solche Aussagen klingen zu gut, um wahr zu sein – und sind es in der Regel auch. Kriminelle locken mit unrealistischen Funktionen, um Nutzer*innen in eine Falle zu locken.
#2 Schlechte Sprache und gefälschte Sicherheitszertifikate
Seriöse Entwickler*innen achten auf korrekte Sprache und klare Informationen. Vage oder fehlerhafte Beschreibungen können ein Hinweis auf Betrugsversuche sein. Manche Apps schmücken sich außerdem mit gefälschten Sicherheits-Siegeln. Diese kannst du oft durch eine kurze Online-Recherche entlarven.
#3 Auffällige Bewertungen und manipulierte Rezensionen
Häufen sich plötzlich Fünf-Sterne-Rezensionen, obwohl die App kaum bekannt ist? Oder beschweren sich viele Nutzer*innen über gleiche Probleme? Solche Muster deuten auf Manipulation hin. Achte auf plötzliche Änderungen nach einem Update – manche Apps schleusen erst später schädliche Funktionen ein.
#4 Ungewöhnlich hohe oder sehr niedrige Download-Zahlen
Hohe Download-Zahlen wirken auf den ersten Blick vertrauenswürdig, können aber künstlich erzeugt sein. Umgekehrt gilt: Auch Apps mit sehr wenigen Downloads solltest du hinterfragen. Verlass dich nicht allein auf Zahlen, sondern kombiniere sie mit dem, was andere Nutzer*innen berichten.
#5 Fehlende Website, kein Support, keine Social-Media-Präsenz
Seriöse Apps bieten dir immer eine Möglichkeit zur Kontaktaufnahme – etwa über eine offizielle Webseite oder erreichbaren Support. Auch eine aktive Social-Media-Präsenz spricht für Vertrauenswürdigkeit. Fehlende oder inaktive Kanäle sind ein klares Warnzeichen.
Nutzt du eine durch Malware verseuchte Anwendung, setzt du dich und dein Umfeld einem erheblichen Sicherheitsrisiko aus. Hinterfrage deshalb sorgfältig jedes Exemplar, bevor du es herunterlädst und lösche eine App, sobald sie dir verdächtig vorkommt.
Quellen: Forbes, eigene Recherche
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