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Technostress: Die kranke Seite der Digitalisierung

Mit all ihrer Effizienz und ihren neuen Möglichkeiten fließt die Digitalisierung doch noch nicht so richtig. Grund dafür sind beispielsweise Informationsfluten und soziale Überlastung – kurz: der Technostress.

Mann gestresst zwischen zwei Laptops
Technostress entsteht durch die übermäßige Nutzung von Technologie. Mit ein paar Kniffen lässt er sich eindämmen. Foto: imago

Der sogenannte Technostress ist kein Problem, das erst seit kurzem bekannt ist. Über die vergangenen Jahre und die Fortschritte der Digitalisierung gewann er immer weiter an Relevanz. Technostress ist im Grunde eine Reaktion des menschlichen Körpers auf die psychische Belastung, die auf die Nutzung von Technologien zurückzuführen ist.

Technische Überforderung

Infolge einer interdisziplinären Studie wurde beispielsweise festgestellt, dass sich der Stresslevel von Personen massiv erhöhen kann, wenn sie sich mit einem abstürzenden Computer konfrontiert sehen. Hierbei werden biologische Prozesse in Gang gesetzt und vermehrt Hormone wie Adrenalin und Cortisol ausgeschüttet.

Das Ergebnis der Studie ließ darauf schließen, dass die Durchführung von Aufgaben mit einem Computer im Vergleich zur Aufgabenerledigung ohne Computer zu signifikanten Erschöpfungszuständen führt. Grund für diese technische Überforderung ist unter anderem der Fakt, dass Arbeitnehmer nicht hinreichend an die von den jeweiligen Unternehmen genutzten Technologien herangeführt werden.

Digitale Demenz

Technostress entsteht jedoch nicht nur im Arbeitsalltag. Weltweit werden täglich etwa 200 Milliarden E-Mails und 30 Milliarden WhatsApp-Nachrichten empfangen. Der Stress, der aus diesen Informationsfluten entsteht, kann unter anderem zu Konzentrationsstörungen, Vergesslichkeit und Müdigkeit führen. Der Mensch ist nicht dazu fähig, all die Informationen, die tagtäglich auf ihn einprasseln, aufzunehmen und zu verinnerlichen.

Und auch im Alltag ohne die Technologie an der Seite vergessen wir Dinge leichter, weil wir unterbewusst eingespeichert haben: die Info kriege ich auch online. Gerade Schüler und Studenten haben mit diesem Phänomen namens „Digitale Demenz“ ein Problem, da es ihnen dadurch umso schwerer fällt, Lehrinhalte zu verstehen und abzuspeichern.

Lösungsansätze

Es gibt vielerlei Möglichkeiten gegen den durch verschiedene Technologien erzeugten Stress vorzugehen. Vor allem wenn es um die Nutzung dieser im Arbeitsalltag geht und man demzufolge zum Teil unfreiwillig täglich mit ihnen konfrontiert wird, ist es wichtig, die eigenen Kompetenzen anzupassen. Methoden wie Digital Detox können in einem solchen Umfeld der omnipräsenten Technologien nur selten angewendet werden, weshalb man lernen muss, sie richtig zu nutzen.

Einer der Eckpfeiler der Vermeidung von Technostress ist das Erlernen der korrekten Handhabung von Kommunikationstechnologien. Im kleineren Stil sollte man also nicht nur Klingeltöne abstellen, sondern im Idealfall auch Bildschirmbenachrichtigungen oder ähnliches, die einen von den eigentlichen Aufgaben ablenken könnten.

Der richtige Flow

Auch Wissenschaftler raten dazu, Ablenkungsfaktoren zu minimieren. Befindet man sich nämlich erstmal im Flow, dann sorgen selbst Vorfälle wie ein abstürzender Rechner für weniger Stress. In den Pausen sollte das Smartphone idealerweise nicht direkt wieder aufgenommen werden. Denn die Pausenzeit von der Aufgabe selbst sollte zugleich dem Gehirn das Pausieren ermöglichen – Bildschirme sind dabei ein Hindernis.

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Im privaten Umfeld sollte man den Gedanken des Digital Detox in Betracht ziehen, um den Informationsüberfluss und die soziale Überlastung so weit wie möglich einzudämmen. Mit diesem einfachen Prinzip, kann man sich nicht nur einen entspannten, sondern einen noch dazu stressfreieren Alltag schaffen.

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