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Verblüffend: Das würde passieren, wenn es in Deutschland nur noch E-Autos gäbe

Wenn nur noch Elektroautos in Deutschland fahren würden, wäre unsere Zukunft dann gerettet? Mitnichten, ist leider die Antwort. Aber es gibt Hoffnung.

Eine Frau steht mit einem Ladegerät an einer Ladestation für ihr Elektroauto.
Beim Wertverlust von Autos bleiben auch Elektrofahrzeuge nicht verschont. Foto: iStock/praetorianphoto

Für manche sind Elektroautos die Zukunft. Experten warnen jedoch mittlerweile vor der Glorifizierung der elektrischen Fahrzeuge. Sie fahren zwar emissionsfrei und geräuschlos durch die Gegend, unseren Planeten retten sie deshalb noch lange nicht. Doch was wäre eigentlich, wenn nur Elektroautos in Deutschland fahren würden? Ginge das überhaupt? Es verblüfft, welch falsche Mythen dazu im Umlauf sind. Ein Problem besteht aber nach wie vor.

Elektroautos in Deutschland: Das würde passieren, wenn es nur sie gäbe

Diesel raus, Benziner raus, nur noch E-Autos in Deutschland. Für viele Menschen ist dieses Szenario sicherlich ein Heilsversprechen. Und auch die Bundesregierung plant, die Zahl der Elektroautos in Zukunft drastisch zu erhöhen. Das Problem: Ausschließlich Elektroautos in Deutschland würden unsere Umweltprobleme nicht lösen. Es muss vorher erst einiges passieren.

Wie das Wissenschaftsmagazin Quarks erklärt, ist die Prognose äußerst schwer umzusetzen. Zwar glauben einige Experten, dass die vollständige Umstellung auf den reinen Elektrobetrieb machbar wäre. Dafür muss aber vor allem eines vorangetrieben werden: die Energiewende. Um den Strom für 40 Millionen Elektroautos in Deutschland kohlefrei zu produzieren, wären zusätzlich 20 neue Gaskraftwerke, 27 Millionen Solaranlagen auf Häusern oder 35.000 Windkraftanlagen an Land nötig, schreibt Quarks. Panik sei aber nicht angebracht.

Zusammenbruch der Stromnetze? Wohl eher nicht

Wer allerdings Angst vor einer Überlastung der Stromnetze habe, dem sei sie genommen. Jedenfalls, wenn man der Analyse dieses Zeit-Autors glaubt. Ihm zufolge würde das Stromnetz jetzt schon über 45 Millionen Elektroautos in Deutschland versorgen können. Zudem fehlen kaum Ladestellen. „All die Studien kommen zu dem Schluss, dass das bestehende Stromnetz kein Verhinderer der Elektromobilität ist, sondern sie erst möglich macht“, sagt Armin Gaul, Leiter der technischen Produktentwicklung bei der RWE-Tochter Innogy. Das genau der das sagt, ist auch kein Wunder, aber vielleicht stehen wir doch nicht so verloren da, wie viele annehmen.

Würden nur Elektroautos in Deutschland fahren, würden also weder die Stromnetze zusammenbrechen noch der Strom knapp werden noch die Strompreise explodieren. Das sind die guten Nachrichten.

Problem Elektroautos

Die schlechte ist, dass es immer noch ein großes Problem gibt: die Elektroauto-Akkus. Sie sind zwar langlebig, aber führen zu neuen Umweltbelastungen: „Batterien haben den Nachteil, dass sie sehr viel Energie bei der Produktion benötigen und schwierig zu entsorgen oder zu recyceln sind“, sagte Jens Schippl vom Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse (ITAS) in Karlsruhe zum Magazin brand eins.

Immerhin gibt es ihm zufolge Hoffnung: Mit einem „guten Strom-Mix ist E-Mobilität den mit fossilen Brennstoffen angetriebenen Fahrzeugen weit überlegen“. Und an recycelbaren Batterien werde bereits gearbeitet. Eine Elektroauto-Zukunft wie diese ist nicht mehr allzu weit entfernt.

Bis zum Jahr 2020 will die Bundesregierung eine Million Elektroautos in Deutschland fahren sehen. Bis 2030 sollen laut EU 37 Prozent der zugelassenen Autos elektrisch sein. Aber auch wenn die Produktion weiter ansteigt, gibt es noch immer zu viele Probleme, um diese Vision umzusetzen. So können Elektroautos soziale Probleme verursachen. Klar ist: E-Autos allein können das Klima nicht retten. Wir erklären, worauf du achten musst, wenn du ein Elektroauto gebraucht kaufen willst.

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