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Bitcoin-Kurs: Was treibt den Wert jetzt schon wieder nach unten?

Nach einem kurzen Aufschwung bewegt sich der Bitcoin-Kurs seit Tagen wieder abwärts. Zuvor hatte man gehofft, Russland-Sanktionen wie der SWIFT-Ausschluss könnten ihn beflügeln.

Bitcoin-Kurs
Der Bitcoin-Kurs ist äußerst volatil. © Getty Images/Vertigo3d

Binnen gerade mal fünf Tagen ist der Wert der marktstärksten Kryptowährung Bitcoin um mehr als zehn Prozent gefallen. Dabei hatte das Asset erst zu Beginn vergangener Woche einen beachtlichen Satz getan. Als Grund dafür sah man zunächst die Diskussion sowie spätere Umsetzung des SWIFT-Ausschlusses Russlands. Erwartet wurde, dass russische Oligarchen und Teile der Bevölkerung Vertrauen und Geld in Kryptowährungen investieren würden. Der aktuelle Bitcoin-Kurs dämpft aber die Hoffnung der Anleger:innen.

Was beeinflusst derzeit den Bitcoin-Kurs?

Es ist nicht immer einfach zu beurteilen, was genau die Schwankungen im Bitcoin-Kurs bewirkt. Im Gegensatz zu Aktien von Kapitalgesellschaften, deren Entwicklungen zumindest im Nachhinein meist deutlich auf bestimmte Ursprünge zurückführbar sind, ist die Lage bei Kryptowährungen häufig unübersichtlicher. Dennoch gibt es einige Faktoren, an denen man die aktuelle Preisentwicklung des Assets festmachen könnte.

Ein Grund für die Einbußen könnte sich etwa in den Auswirkungen der Russland-Sanktionen widerspiegeln. So schlug vor allem der Ausschluss der Russischen Föderation aus dem internationalen Bankennetzwerk SWIFT bei weitem nicht so hart ein wie erhofft. Immerhin ist ein Ausweg bereits in Sicht – und es ist nicht der Bitcoin.

Russland weicht aus

Stattdessen wird erwartet, dass sich der russische Präsident Wladimir Putin an China wenden wird. Das Cross-Border Interbank Payment System (CIPS), also die chinesische Alternative zum SWIFT-Netzwerk dürfte es Russland ermöglichen, die Auswirkungen der Sanktionen zu minimieren. Zwar ist CIPS noch vergleichsweise jung und zum aktuellen Zeitpunkt auf den chinesischen Yuan beschränkt, denkbar wäre dieser Schritt aber dennoch.

Bis es so weit ist kann die Föderation außerdem auf das eigene System for Transfer of Financial Messages (SPFS) zurückgreifen. Die russische Zentralbank entwickelte das System in Folge der Russland-Sanktionen, die auf die Annexion der Krim folgen. Die Zusammenarbeit beider Bankennetzwerke dürfte die Auswirkungen des SWIFT-Ausschlusses auf die russische Wirtschaft zumindest leicht abfedern.

Darüber hinaus bieten Kryptowährungen wie der Bitcoin zum jetzigen Zeitpunkt keinen so sicheren Hafen für Oligarchen und hohe Regierungsbeamte, wie zunächst befürchtet. So macht sich die Internationale Staatengemeinschaft, insbesondere die USA, dafür stark, dass konkrete Personen von Krypto-Börsen wie Coinbase und Binance ausgeschlossen werden. Es bleibt also zunächst abzuwarten, wie sich der Ukraine-Krieg selbst sowie die daraus resultierenden Russland-Sanktionen weiter auf den Bitcoin-Kurs auswirken werden.

Quelle: eigene Recherche

Seit dem 24. Februar 2022 herrscht Krieg in der Ukraine. Hier kannst du den Betroffenen helfen.

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