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Mars-Sonde vor dem Aus – Forschung wird stückweise eingeschränkt

Die Raumsonde Insight hat gleich mit mehreren Herausforderungen zu kämpfen. Im Dezember werden wir daher das letzte Signal von ihr erhalten.

Insight Mars Sonde
© imago images/ ZUMA Wire

Die Raumsonde InSight der NASA hat mit einigen Herausforderungen zu kämpfen. Sie wird demnach zeitnah in den Ruhestand geschickt. Im Dezember werden wir aller Voraussicht nach keine weiteren Bilder und Nachrichten von ihr empfangen.

Staub auf dem Mars setzt InSight zu

Die Raumsonde InSight befindet sich seit November 2018 auf dem Mars und wird durch Solarpanele angetrieben. Dadurch kann sie uns wertvolle Daten über den roten Planeten zukommen lassen. Leider ist es auf dem Mars recht trocken und staubig. Die Solarpanele waren daher immer wieder mit Staub bedeckt und haben die Sonde ausgebremst. Durch einen Arm war InSight jedoch selbst in der Lage, den Staub zu entfernen und treu ihrer Arbeit nachzugehen.

Da aber zunehmend weniger Strom produziert werden kann, hat das NASA-Team entschieden, den robotischen Arm Ende des Monats in die „Ruhestandsposition“ zu bewegen. Er wird also nicht mehr den Staub von den beiden 2,2 Meter großen Solarpanelen entfernen. Hinzu kommt, dass die saisonalen Bedingungen auf dem Mars den Zustand noch verschlimmern werden. Es wird weniger sonnig, aber dafür staubiger. Beides keine guten Voraussetzungen für die Arbeit von InSight. Aktuell produzieren die Panele nur 500 Watt pro Stunde – im Vergleich: Zu Beginn der Mission im weniger staubigen Zustand waren es noch 5.000 Watt.

Dazu muss allerdings gesagt sein, dass die Raumsonde wesentlich länger durchgehalten hat als erwartet. Der robotische Arm war ursprünglich gar nicht dazu entworfen worden, Staub von den Energielieferanten zu entfernen.

Raumsonde wird Stück für Stück abgeschaltet

InSight gibt uns vor allem Aufschluss über die seismischen Aktivitäten vor Ort und dokumentiere bereits über 1.300 Erdbeben. Diese Informationen „haben es Wissenschaftlern ermöglicht, die Tiefe und Zusammensetzung der Kruste, des Mantels und des Kerns des Mars zu messen. Damit hat InSight unser Verständnis vom Inneren felsiger Planeten [verändert] und die Voraussetzungen für künftige Missionen [vorbereitet].“

Würde man es schaffen, dass nur 25 Prozent der beiden Solarpanele vom Staub befreit würden, könnte der Mars-Lander weiterhin wissenschaftliche Erkenntnisse über den roten Planeten sammeln: „Da die Leistung derzeit jedoch abnimmt, werden die nicht-seismischen Instrumente von InSight nach Ende Mai nur selten eingeschaltet.“ Doch auch das Seismometer, welches den Beben auf dem Mars lauscht, wird nur noch sparsam eingesetzt und spätestens zum Ende des Sommers abgeschaltet.

Forschende gehen davon aus, dass InSight noch bis Dezember der NASA Bilder und andere Kommunikationsdaten zukommen lassen kann. Doch zum Jahresende 2022 werden wir irgendwann das letzte Signal erhalten. Lässt dich die Faszination des roten Planeten nicht los, legen wir dir unser Mars-Bild des Tages ans Herz.

Quelle: NASA

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