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Online-Quiz: Einen Fehler solltest du unbedingt vermeiden

Nutzer, die gern an Persönlichkeitstests teilnehmen, können leicht Opfer von umfangreicher Datenweitergabe werden.

Auch beim Online-Quiz kann es zu Datenschutzproblemen kommen. © Getty Images/iStockphoto

Spätestens seitdem die App Quizduell ihr Debüt in Deutschland hatte, machen viele von regelmäßig ein Online-Quiz. Wer dabei aber nicht genau hinsieht, kann schnell mehr preisgeben als vermutet. Die Beliebtheit eines solchen Formates täuscht über dessen fragwürdigen Umgang mit Nutzer*innendaten nämlich gut hinweg. So zumindest lässt es sich aktuell auf TikTok beobachten, wo sogenannte „Little Miss“-Persönlichkeitstests viral gehen.

Achtung beim Online-Quiz: Beliebtes Format ist mehr als nur ein Persönlichkeitstests

Wie The Guardian berichtet, haben Online-Quiz unter dem Label „Little Miss“ die Videoplattform TikTok erreicht, nachdem Memes der Kinderbücher „Mr Men“ und „Little Miss“ des Autors Roger Hargreaves über Wochen in sozialen Medien wie Instagram und Facebook umgegangen waren. Die Persönlichkeitstest verzeichnen inzwischen über 180 Millionen Views, Tendenz steigend.

Nutzer*innen machen das Online-Quiz dabei nicht direkt auf TikTok, sondern auf einer anderen Webseite. Die Ergebnisse und Reaktionen darauf posten sie dann auf der Plattform, und bringen darüber wieder andere User*innen dazu, es ihnen gleich zu tun. Auch bei Google trendet „Little Miss Quiz“ mittlerweile laut The Guardian. Für Deutschland ist ein ähnlicher Anstieg prognostiziert, wie ein Blick auf Google Trends zeigt.

Hinter den Persönlichkeitstest stecken Fragebögen, die den Teilnehmenden Eigenschaften der Buchfiguren zuordnen sollen, wie zum Beispiel bei der „Welche Little Miss glaubst du bist du?“-Umfrage. Was viele dabei aber nicht wissen: uQuiz, die Plattform, die die Online-Quiz hostet, sammelt laut Mashable viele der durch die Teilnahme angegebenen Daten.

„In Echtzeit und in Download-Form“: Online-Quiz speichert jegliche persönliche Daten

Dazu zählt laut Datenschutzbestimmungen des Betreibers das Sammeln von „Informationen, die persönlich identifizierbar“ machen, je nachdem, welche Funktionen genutzt werden. Wer einen der dort angebotenen Persönlichkeitstest, inklusive den „Little Miss“-Formaten, macht, gibt automatisch sämtliche Daten zum Sammeln und Speichern frei:

„Durch das Ausführen eines Quiz auf unserer Webseite erkennen sie an und stimmen zu, dass jegliche Information einschließlich persönlich identifizierbarer Informationen im Namen der Quiz-Erstellers gesammelt und gespeichert werden und dem Quiz-Ersteller durch ihr Konto in Echtzeit und in Download-Form verfügbar gemacht werden.“

uQuiz, Datenschutzrichtlinien

Ganz generell bedeutet das, dass sämtliche Angaben, die Nutzer*innen innerhalb des Persönlichkeitstests machen, auch an uQuiz gehen. Dazu gehören der Name und die Antworten, aber auch Metadaten, wie die Dauer bis zur Beantwortung und das finale Resultat.

Datenlöschung über Umwege möglich

Wer diese Informationen nicht weitergeben möchte, kann deren Löschung beantragen. Dazu ist es allerdings nötig, uQuiz per Kontaktseite direkt anzuschreiben. Dazu kommt, dass die Entscheidung, keine Daten zur Verfügung zu stellen, zum Ausschluss von „einigen oder allen Features, die unsere Webseite anbietet“ führt. Man versuche, wo es „einigermaßen möglich ist, die Menge und Typen an gesammelten Daten auf das zu beschränken, was nötig ist, um die Dienste auszuführen“.

Quellen: The Guardian, Mashable, Google Trends

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