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Russland soll brandneue US-Panzer zerstört haben: Twitter-User entlarven jedoch russische Propaganda

Frohlockend verkündet Russland die Zerstörung von schwerem Kriegsgerät. Die Details in der Aussage können nicht mit der Realität übereinstimmen.

Russland und Ukraine nebeneinander
Russland wurde das zweite Mal einer Lüge überführt. © appledesign - stock.adobe.com

Der Krieg zwischen Russland und der Ukraine jährt sich schon bald. Seit dem 24. Februar hält der Konflikt zwischen den benachbarten Staaten an. Auch in den Medien ist das Thema daher von ständiger Relevanz. Bei den sich überschlagenden Meldungen ist es daher nicht immer leicht, zwischen den Schilderungen der beiden Seiten die Wahrheit zu erkennen. Dank findiger Twitter-User ließ sich jedoch die Behauptung, die Russische Föderation habe mehrere, amerikanische Bradley-Panzer zerstört, als grobe Lüge entlarven. Grund dafür ist ein wichtiges Detail.

Russland: Verteidigungsministerium der Lüge überführt

Denn tatsächlich kann Russland die Bradley-Panzer in keinem Fall zerstört haben. Denn diese erreichen erst in dieser Woche überhaupt die Ukraine. Auf den Logikfehler macht unter anderem das Magazin Nexta aufmerksam. Auf Twitter schreiben sie: „Das russische Mordministerium hat es wieder einmal vermasselt. Konashenkov gibt gerade feierlich die Zerstörung der Amerikanischen IFVs ‚Bradley‘ bekannt, die noch gar nicht in der Ukraine sind.“

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Mit dem „russischen Mordministerium“ ist in diesem Fall obendrein das Verteidigungsministerium von Russland unter der Leitung von Igor Konashenkov gemeint. In dem Statement behauptet er, dass die Ukraine „elf Panzer, 17 Infanteriekampf­fahrzeuge, darunter vier amerikanische Bradley-Schützen­panzer“ verloren habe.

50 Bradley-Panzer auf dem Weg

Besagte Panzer sollten tatsächlich in dem Konflikt zwischen Russland und Ukraine zum Einsatz kommen, erklärt das RedaktionsNetzwerk Deutschland. Diese seien Teil eines 3,8 Milliarden US-Dollar Waffenpakets aus den USA.

Allerdings war die Kriegsmaschinerie zum Zeitpunkt des Statements aus Russland noch gar nicht im Krisengebiet eingetroffen. Daher ist am Wahrheitsgehalt von Konashenkovs Aussage in jedem Falle zu zweifeln. Pentagon-Sprecher Pat Ryder meint, die Bradley-Panzer würden erst im Laufe der dieser Woche die Ukraine erreichen.

Nicht die erste Falschmeldung

Dieser Fauxpas stellt nicht die erste Fake-News seitens Russlands dar. So erklärt die ukrainische Politikerin Inna Sovsun Folgendes via Twitter: „Der russische Generalstab sagte, dass sie bereits 4 Schützenpanzer M2 Bradley zerstört hätten. Es ist erstaunlich, aber die Bradleys wurden noch nicht einmal geschickt. Zuvor hatte #Russland bereits zweimal so viele HIMARS zerstört, als es in der Ukraine gibt. Siege für die Russen zu erfinden, ist das einzige, was sie können.“

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Hierbei handelt es sich obendrein um US-Raketen­systeme. HIMARS steht in diesem Fall für High Mobility Artillery Rocket System. Derweil bestätigt ist jedoch der Angriff Russlands auf das Satellitennetzwerk Starlink. Auch unbestreitbare Bilder einer riesigen Waffe der Russischen Föderation kursieren im Netz. Sie trägt den Beinamen „Satan“.

Ukraine-Krieg schwelt seit langer Zeit

Die Ursache des Konflikts zwischen Russland und der Ukraine geht geraume Zeit in die Vergangenheit, wie die baden-württembergische Zentrale für politische Bildung erklärt. Da die Ukraine in Europa das flächenmäßig zweitgrößte Land darstellt und sich im Jahr 1991 von Russland unabhängig gemacht hat, befürchtete man schon seit Jahren, dass die Russische Föderation in das Land einmarschieren könnte.

Das ZDF meldet, dass man sich aktuell in einer militärischen Pattsituation auf dem Schlachtfeld befinde. Die Einschätzung stammt vom britischen Geheimdienst. Dennoch könnte Russland es schaffen in das stark umkämpfe Bachmut vorzudringen. In der Ukraine hofft man sehnlichst auf weitere Waffenlieferungen, darunter auch Panzer aus Deutschland.

Quelle: RedaktionsNetzwerk Deutschland, Twitter / @nexta_tv, Twitter / @InnaSovsun, Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg, ZDF

Seit dem 24. Februar 2022 herrscht Krieg in der Ukraine. Hier kannst du den Betroffenen helfen.

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