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Weltweiter Cyberangriff: Viele Regionen ohne Internet & Handynetz – auch in Deutschland

Vor wenigen Tagen kam es in verschiedenen Regionen der Welt zu Störungen in der Internetversorgung. Auch das Telefonnetz war betroffen. Deutsche Systeme wurden ebenfalls angegriffen.

Cyberangriff Hacker
Der Cyberangriff hatte es auch auf deutsche Systeme abgesehen. © Gorodenkoff - stock.adobe.com

Bei Cyberangriffen versuchen unbefugte Dritte Zugang zu Computersystemen zu erlangen. Im Zuge dessen kommt es häufig zu Störungen im Datenverkehr. Eine solche Attacke ereignete sich am Sonntag, dem 05.02.2022, unter anderem in Italien. Doch insgesamt wurden mehrere tausend Systeme angegriffen – neusten Informationen nach auch in Deutschland.

Italien meldet großen Cyberangriff am Sonntag

In den italienischen Medien ist inzwischen von einem koordinierten Hackerangriff die Rede. Erstmalig wurden um die Mittagsstunden herum Verbindungsprobleme beim ansässigen Telekommunikationsanbieter Tim gemeldet. Im Verlauf der kommenden Stunden gab es durch den Cyberangriff immer wieder Ausfälle bei Internet, Festnetz und Mobilfunk, erklärt der ortsansässige Nachrichtensender Rai News 24.

Techniker*innen stellten dann fest, dass zuständige Server kompromittiert wurden. Gleich dutzenden, nationalen Systeme wurden gleichzeitig angegriffen. Dabei nutzten die Cyberkriminellen eine Schwachstelle aus, die vom Serverhersteller bereits behoben wurde. Doch nicht alle Geräte hatten bereits die Software auf den neusten Stand gebracht, sodass sie dennoch als Einfallstor für den Cyberangriff dienen konnte.

Auch andere Länder in Europa betroffen

Im Laufe der Attacke sorgen die Kriminellen dafür, dass die Server unbrauchbar gemacht wurden. Nur gegen Lösegeld konnte man wieder auf die Daten zugreifen. In Fachkreisen ist diese Art des Cyberangriffs als Ransomware-Attacke bekannt.

Doch Italien ist hierbei nicht das einzige Ziel. Die kriminellen Akteure schlugen auch bereits in Frankreich und Finnland zu. In Übersee konnten ähnliche Cyberangriffe auch in den USA sowie Kanada festgestellt werden.

Laut dem BSI auch Deutschland im Visier

Neben den oben genannten Ländern fand der Cyberangriff auch in Deutschland statt. Das meldet nun Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI). Besonders präker: Auch hierzulande erhielten die Kriminellen Zugang über die ungepatchte Schwachstelle CVE-2021-21974 in entsprechenden Serversystemen – und das obwohl der BSI bereits im Februar 2021 vor der Sicherheitslücke warnte.

„Nach bisherigen Erkenntnissen scheint es in Deutschland eine mittlere dreistellige Zahl an betroffenen Systemen zu geben. Konkretere Aussagen zur Betroffenheit und zum Ausmaß möglicher Schäden sind derzeit noch nicht möglich.“, heißt es des Weiteren. Weitere Analysten durch das BSI erfolgen aktuell.

Übrigens: Wenn der Router streikt, ist nicht immer der Internetanbieter geschweige denn ein Cyberangriff schuld. Eine weitverbreitete WLAN-Störquelle kennt kaum jemand.

Quelle: Rai News 24, Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik

Seit dem 24. Februar 2022 herrscht Krieg in der Ukraine. Hier kannst du den Betroffenen helfen.

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