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Ukraine-Krieg: Kurios – Wegen TikToks Energiebedarf kommt ein Munitionshersteller nicht hinterher

Der Ukraine-Krieg wird auch an Stellen auf eine Weise beeinflusst, die sehr überraschen mag. Nun erhebt ein norwegischer Munitionshersteller Vorwürfe – wegen TikTok.

TikTok-Logo auf einem Bild von militärischen Raketenstarts.
© v_blinov/Nur Maulidiah - stock.adobe.com (M)

"Sleepy Chicken": Warnung vor gefährlichem TikTok-Trend!

Die "Sleepy Chicken"-Challenge ist zur Zeit ein beliebter Trend auf TikTok. Dieser kann jedoch schwere Folgen mit sich bringen.

Seit mehr als einem Jahr tobt schon der Ukraine-Krieg in Europa. Im Kampf gegen die russischen Invasoren und das Nachbarland auf internationale Hilfen angewiesen. Neben schweren Gerätschaften gehören auch Munitionslieferungen dazu, die in anderen Teilen des Kontinents produziert wird. Doch ein Hersteller kann die gestiegene Nachfrage nicht bedienen. Der Grund: Die beliebte Social-Media-Plattform TikTok.

Munitionsproduktion für Ukraine-Krieg wegen TikTok im Rückstand

Der norwegische Rüstungskonzern Nammo hat gegenüber der Financial Times (Paywall, via TechSpot) entsprechende Bedenken geäußert. Im Zuge des Ukraine-Krieges sei die Nachfrage nach der Artilleriemunition des Unternehmens um das 15-fache gestiegen. Das Land wolle aktuell die tägliche Zahl an genutzten Geschossen von 6.000 auf 65.000 erhöhen, um sich zu verteidigen.

Doch für die Erhöhung der Produktion wird entsprechend mehr Energie benötigt. Diese stehe aber gerade nicht zur Verfügung, denn ein nahegelegenes Datenzentrum soll große Kapazitäten besetzt halten. Und dessen größter Kunde ist TikTok. Dabei müsste Nammo dringend die eigene Fabrik vergrößern:

„Wir sind besorgt, dass unser zukünftiges Wachstum von der Speicherung von Katzenvideos gefährdet wird.“

Morten Brandtzæg, Geschäftsführer von Nammo

Auch interessant: Seit über einem Jahr tobt schon der militärische Konflikt in Europa. Nun haben Forschende einen möglichen Endzeitpunkt für den Ukraine-Krieg bestimmt.

Nammo-Chef hegt ernsten Verdacht

Das lokale Energieversorgungsunternehmen Elvia sagt, es habe keine weiteren Ressourcen, denn es arbeitet nach dem „Wer zuerst kommt“-Prinzip. Deshalb habe man dem Datenzentrum die Kapazitäten versprochen. Brandtzæg zufolge sollten aber Regierungen kritischen Industrien den Zugang zu Energien ermöglichen.

Dass TikTok mit Hilfe des Datenzentrums ausgerechnet in unmittelbarer Nähe zu einem Rüstungskonzern operiert, könnte nach Brandtzæg kein Zufall sein: „Ich kann es nicht ausschließen.“ TikTok gehört zum chinesischen Konzern ByteDance und wird schon seit einiger Zeit international kritisch beäugt.

Aktuell verbieten immer mehr Regierungen die App auf ihren Diensthandys, da man unter anderem Spionage durch die chinesische Regierung befürchtet. China ist außerdem ein enger Verbündeter Russlands und hat sich bis heute noch nicht öffentlich klar gegen den Ukraine-Krieg positioniert. Ob Nammos Problem gelöst werden kann, ist fraglich. Gleichzeitig sollen dem Bericht nach noch mehr Datenzentren für TikTok eröffnet werden.

Quelle: Financial Times (via TechSpot)

Seit dem 24. Februar 2022 herrscht Krieg in der Ukraine. Hier kannst du den Betroffenen helfen.

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