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FritzBox: Das passiert, wenn du den Router einmal am Tag ausschaltest

Wer einen WLAN-Router wie beispielsweise die FritzBox besitzt, sollte ihn öfter vom Strom trennen und neu starten. Das kann einige Vorteile haben.

FritzBox-Router
© imago images / Lobeca/Felix Schlikis

WLAN nachts abschalten? So viel Strom sparst du dadurch

Ganz Deutschland versucht Geld zu sparen, wo es nur geht. Auch durch das Abschalten des WLAN-Routers kann man Strom und damit bares Geld sparen.

Egal, ob FritzBox, Telekom Speedport, TP-Link oder andere Exemplare, die meisten Menschen besitzen einen WLAN-Router. Und dieser läuft sehr wahrscheinlich jeden Tag rund um die Uhr. Woran viele dabei nicht denken: Wenn sie nicht zu Hause sind oder schlafen, kann das Gerät unnötig schaden. Das ist aber noch längst nicht alles.

WLAN-Router: Das bewirkt der Neustart von FritzBox und Co.

Das größte Problem bei Elektrogeräten, die dauerhaft aktiv sind, ist vor allem ihr Energieverbrauch. Gerade aktuell kann es sich lohnen, stärker darauf zu achten, wo dein Geld hinfließt. WLAN-Router wie die FritzBox können beispielsweise zu den unerwarteten Stromfressern gehören.

Auch der Verbraucherschutz erkennt deshalb einen Sinn darin, das Gerät regelmäßig zu deaktivieren, wenn es nicht in Nutzung ist:

„So ein Router hat zwar keine hohe Leistung, aber dass er das ganze Jahr 24 Stunden am Tag läuft, verursacht auch locker 40 Euro an Kosten im Jahr“.

Joshua Jahn, Verbraucherzentrale Brandenburg (via Chip)

1. Spare Strom und Geld

Es gibt viele Ratschläge rund um die Nutzung der Geräte. Dazu zählt es auch, den Router jeden Tag auszuschalten. Das allerdings am besten nicht irgendwann, sondern in der Nacht. Der Grund: Du wirst in deiner Nutzung am wenigsten gestört, wenn das Gerät während deiner Ruhezeit inaktiv ist.

Im Idealfall bemerkst du den fehlenden Internetzugang also nicht und kannst gleichzeitig die steigenden Energiepreisen kompensieren. Im Jahr verbrauchen WLAN-Router im Dauerbetrieb der Augsburger Allgemeinen zufolge nämlich zwischen 26 Euro und 52 Euro (bei einer Leistung von zehn bis 20 Watt). Sind sie acht Stunden am Tag nicht in Betrieb, kannst du zwischen fünf und 22 Euro davon sparen.

(Hinweis: Da der Verbrauch aufgrund unterschiedlichster Nutzung stark schwankt, gibt es keine absoluten Werte zur Berechnung. Die angegebenen Daten sich Richtwerte.)

In den Fällen lohnt sich ein Reset des WLAN-Router

Wie die Expert*innen von Utopia betonen, hängt es zunächst von deinem Routermodell ab, ob sich das Deaktivieren lohnt. Deren Stromverbrauch unterscheidet sich von Haus aus. Dazu ist wichtig, wofür du das Gerät verwendest. Streamst du beispielsweise viel, zieht das generell mehr Energie als bloßes Onlinesein. Nebenbei Strom zu sparen, indem du FritzBox und Co. nachts komplett deaktivierst, erscheint dann besonders sinnvoll.

Lesetipp: Wer den WLAN-Router hier aufstellt, hat besseren Empfang

2. Erhöhe deine Sicherheit

Wenn es dir nicht um Strom geht, kann das nächtliche Ausschalten zumindest verhindern, dass du gehackt wirst. Solche Szenarien sind durchaus denkbar. In den USA rief die Sicherheitsbehörde FBI vor wenigen Jahren sogar öffentlich dazu auf, dass Haushalte und kleine Unternehme ihre WLAN-Router ausstellen und dann neu starten.

Wie mache ich meinen Router sonst noch sicher?

Willst du Vorkehrungen treffen, damit dein Router nicht gehackt wird, während er in Betrieb ist, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Viele davon sind recht offensichtlich, aber dementsprechend auch schnell und einfach umzusetzen. Hast du diese Maßnahmen noch nicht angewendet, tu es am besten sofort.

So gehst du am besten vor:

  • Verwende keine Standardpasswörter für dein Netzwerk.
  • Ändere die standardmäßige SSID deines Routers. Sie ist für Hacker leicht zu ermitteln und erlaubt es, dein WLAN zu orten.
  • Verschlüssele deine Daten in den Verbindungseinstellungen. Dort wählst due WPA- oder WEP-Verschlüsselung.
  • Schütze dich due Anti-Malware-Software auf deinem Rechner vor Onlineangriffen.

Aufpassen beim Ausschalten: Welche Geräte hängen am Router?

Obwohl es simpel klingt, kann es ein paar Probleme mit sich bringen, wenn du FritzBox und Co. komplett vom Netz nimmst. Wie Nutzer*innen berichten, fällt damit nämlich zunächst einmal auch die Telefonie- und Anrufbeantworterfunktion aus. Während das in der Nacht in der Regel zu keinen Komplikationen führen dürfte, kann ein fehlender Anrufbeantworter im Urlaub natürlich ärgerlich sein.

Noch unpraktischer kann es werden, wenn du verschiedene Smart-Home-Geräte wie beispielsweise Kameras über die FritzBox oder einen anderen Router mit einem Signal versorgst. Das Ausschalten führt möglicherweise dazu, dass diese nach dem Neustart neu registriert werden müssen. Und manchmal funktioniert danach nicht mehr alles 100-prozentig.

Auch automatische Softwareupdates, die nachts für entsprechende Geräte erfolgen, können dadurch behindert werden. Hier lohnt es sich, diese nur bei WLAN-Verbindung zu erlauben.

Wann es sich nicht lohnt, das Gerät abzustellen

Nicht alle Expert*innen stimmen der Praxis allerdings zu. Nach Meinung Einzelner kann es manchmal durch das Abschalten des WLAN-Routers zu unerwarteten Folgekosten kommen. Andere wiederum sagen, dass gerade Sicherheitsupdate in der Nacht aufgespielt werden, was eventuell problematisch ist bei deaktiviertem Gerät.

Alternativ: Nur das WLAN am Router deaktivieren

Wer nicht abwägen und sich eigentlich keine Gedanken darüber machen möchte, kann beim eigenen WLAN-Router auf eine integrierte Funktion zurückgreifen. Das Gerät besitzt im besten Fall nämlich einen Timer, über den sich das Signal beliebig steuern lässt. Bei der FritzBox heißt dieser „Zeitschaltung“: Einstellungen > WLAN > Zeitschaltung

Zusatztipp: Willst du noch mehr Strom sparen, helfen verschiedene Einstellungen des WLAN-Routers. So sinkt der Verbrauch auch, wenn du unnötige Funktionen abstellst. Neben dem reinen Zugang zum Internet ist das Gerät oft mit Zusatzfeatures überladen, die du wahrscheinlich kaum oder gar nicht verwendest.

Zusatzfunktionen:

  • Netzwerkfreigabe von Festplatten oder angeschlossenen USB-Sticks
  • NAS-Funktion
  • nicht verwendete Ethernet-Anschlüsse
  • unwichtige WLAN-Geräte, die Router hängen und nur selten Zugriff benötigen

So schaltest du den WLAN-Router am einfachsten aus

Hast du dich am Ende doch dazu entschieden, eiskalt den Stecker zu ziehen, muss das zumindest nicht umständlich sein. Denn online oder im Handel gibt es diverse günstige Steckdosenleisten, die einen separaten Ausschalter haben. Schließt du deine FritzBox oder ein anderes Gerät dort an, musst du vor dem Schlafengehen lediglich eine Taste bedienen.

Im Idealfall nutzt du den Verteilen auch gleich für andere Stromfresser, die du damit dann ebenfalls nachts eliminieren und so noch mehr Geld sparen kannst.

Quellen: AVM, Finanztip, Utopia, Chip, eigene Recherche

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