Wer Waren einkauft oder Dienstleistungen in Anspruch nimmt, möchte sie möglichst schnell und bequem bezahlen. Dafür gibt es mittlerweile verschiedene Dienste wie PayPal oder Klarna. Der Sofortüberweisung über die eigene Bank hingegen steht noch ein eher nerviges Hindernis im Weg. Nun möchte man auf politischer Ebene eine Änderung herbeiführen.
EU will gebührenfreie Sofortüberweisung ermöglich
Wer aktuell bei der eigenen Bank eine Überweisung tätigt, muss damit rechnen, dass der Geldtransfer mitunter ein klein wenig Zeit in Anspruch nehmen könnte. Wenn es schnell gehen soll, ist man zwar mit einer Sofortüberweisung gut beraten – wären da doch bloß nicht die Gebühren, die dann anfallen.
Wie aber der Spiegel unter Berufung auf die dpa berichtet, wollen die EU-Länder sowie Norwegen, Island und Liechtenstein jetzt eine sekundenschnelle Überweisung ohne zusätzliche Kosten auf den Weg bringen. Allerdings gibt es eine kleine Einschränkung: Sollte eine Bank dennoch weiterhin Gebühren für die Dienstleistung wollen, so dürfen diese in Zukunft nicht höher ausfallen als jene für eine Standardüberweisung. Umgekehrt sollen Banken, die normale Überweisungen in Euro anbieten, dazu angehalten werden, auch Sofortüberweisungen in Euro zukünftig anzubieten.
Auch gut zu wissen: Es gibt verschiedene Gründe, weshalb du vielleicht eine Zahlung zurückfordern musst. Wir sagen dir deshalb, wie du deine Überweisung zurückholen kannst.
Neuer Vorstoß könnte PayPal und Co. das Wasser abgraben
Mit der Neuerung will man besonders schnelle Geldtransfers innerhalb der EU begünstigen und das heißt auch zwischen den einzelnen Mitgliedsstaaten sowie den drei weiteren teilnehmen Nationen. Zahlungen ins Ausland sollten damit begünstigt werden. Zudem solle die Maßnahme die Autonomie des europäischen Finanz- und Wirtschaftssektors verbessern, indem sie die Abhängigkeit von ausländischen Finanzinstituten, Anbietern und Infrastrukturen verringert.
Aus dem europäischen Ausland stammende Bezahldienste wie zum Beispiel PayPal sind auch in diesen Breitengraden sehr beliebt und stellen nicht selten die einzige Bezahlmöglichkeit dar. Durch deren Nutzung verdienen sie natürlich auch an innereuropäischen Geldtransfers mit. Mit der neuen Sofortüberweisung will man offenbar deren Marktanteil und Einflussnahme abdämpfen.
Einen konkreten Zeitplan für die Umsetzung der neuen Sofortüberweisung gibt es noch nicht. Länder in der Euro-Zone sollen aber schneller auf den neuen Stand gebracht werden, danach werde ein gestaffelter Prozess in Kraft treten. Vorher müssen aber die Staaten mit dem Europaparlament einen Kompromiss aushandeln.
Quelle: Spiegel
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