Veröffentlicht inDigital Life

Zahlreiche Amazon-Marken verschwinden: Das könnte der wahre Grund sein

Amazon bietet nicht nur viele Waren an, sondern betreibt auch eigene Produktmarken. Von denen werden sich jetzt aber gleich mehrere verabschieden.

Amazon-Logo auf einer Scheibe.
© yu_photo - stock.adobe.com

In der Amazon-App die Ansicht ändern: Geht das?

Die Amazon-App ist bei Nutzer:innen sehr beliebt.Du kannst mit der App schnell etwas kaufen oder auch ganz entspannt shoppen.Viele User:innen stellen sich die Frage, ob man in der Amazon-App die Ansicht ändern kann ...

Alle nur erdenklichen großen wie kleinen Hersteller bieten bei Amazon ihre Marken und Waren zu großem Erfolg zum Verkauf an. Die Bereitstellung der Plattform ist dem Online-Versandhaus aber nicht genug, weshalb man dort auch eigens hergestellte Produkte in verschiedenen Sparten im Sortiment hat. Wer gerne auf diese setzt, muss aber stark sein, denn viele von ihnen werden jetzt verschwinden.

Amazon stampft Marken ein – lag es am mäßigen Erfolg?

Das berichtet jetzt das Wall Street Journal (Paywall, via Reuters) unter Berufung auf eine nicht näher genannte Quelle mit Kenntnis über derartige Pläne. Demnach soll es vor allem den eigenen Bekleidungslinien von Amazon an den Kragen gehen. Von insgesamt 30 Marken will der Konzern 27 einstellen, darunter zum Beispiel Lark & Ro. Übrig bleiben dann nur noch Amazon Essentials, Amazon Collection und Amazon Aware.

In einem Statement an Reuters begründet der Vize-Präsident für die hauseigenen Marken Matt Taddy die Entscheidung damit, dass die entsprechenden Produkte einfach nicht gut ankommen würden. In dem Fall würde man „nach anderen Möglichkeiten schauen, um besser die Bedürfnisse [der Kundschaft] zu erfüllen.“

Übrigens: Auch ohne die meisten hausinternen Marken gibt es noch viel zu entdecken – am besten mit Prime. Wir haben alle Preise und Dienste von Amazon Prime für dich zusammengestellt.

US-Behörde setzt Amazon unter Druck

Wie es allerdings weiter heißt, dürfte vor allem der Druck der US-amerikanischen Federal Trade Commission (FTC) eine wichtige Rolle dabei spielen. Die Wettbewerbs- und Verbraucherschutzbehörde hatte schon vor Jahren damit begonnen, große Unternehmen auf Verstöße gegen das Kartellrecht zu überprüfen.

Auch Amazon sieht sich dabei mit schweren Vorwürfen konfrontiert. Unter anderem heißt es, dass man dort die eigenen Produkte auf der Webseite gegenüber unabhängigen Herstellern bevorzugen würde und dass man andere dazu zwingt, Amazons Logistik- und Lieferdienste zu nutzen. Auch soll der Konzern Daten von Dritten nutzen, um danach zu entscheiden, welche Waren man selbst herstellen und verkaufen möchte.

Ferner soll es zum Machtmissbrauch gekommen sein, indem man großen Konkurrenten untersagte, ihre eigenen Artikel im Wettbewerb mit denen von Amazon mit Werbung anzupreisen. Extra nicht-kostendeckende Preise hätte man auch eingesetzt, um möglichst viele Kundinnen und Kunden auf der Plattform zu halten. Amazon und die FTC sollen bald zusammenkommen, um über die Abwendung einer kartellrechtlichen Klage zu sprechen. Die Einstellung der vielen Hausmarken soll ein erstes Zugeständnis an die Behörde sein.

Quelle: Wall Street Journal (via Reuters)

Seit dem 24. Februar 2022 herrscht Krieg in der Ukraine. Hier kannst du den Betroffenen helfen.

Du willst mehr von uns lesen? Folge uns auf Google News.