Veröffentlicht inDigital Life

Bei iPhones und Android-Handys: So zwingt eine App-Masche Fans zur Werbung

Eine sowohl bei iOS als auch Android verbreitete Masche zwingt Nutzerinnen und Nutzer ungewollt zu Werbeweiterleitungen. Apple ist dehalb tätig geworden.

Ein iOS- und ein Android-Handy nebeneinander.
© Rokas - stock.adobe.com

Diese Adblocker für Android sagen nerviger Werbung den Kampf an

Mit einem Adblocker für Android sagst du nerviger Handy-Werbung den Kampf an.Die Installation ist nicht ganz leicht, denn in Googles Play Store findest du ihn nicht.Als APK-Datei kannst du einen Adblocker dennoch im Handumdrehen installieren.

Sie ist zwar ein wichtiges Element der Wirtschaft, aber keiner mag sie so richtig: Werbung. Ständig begegnet sie im Netz, im Kino oder als Plakat. Und nun hat man auch noch einen Weg gefunden, wie man Menschen dazu zwingen kann, am Handy auf Werbeeinblendungen zu „klicken“. Das gibt es bei iOS und Android und hat bereits für weitreichende Konsequenzen gesorgt.

iOS und Android: Ungewollt zur Werbung „schütteln“

Besonders im Browser oder in Apps unter iOS und Android gibt es reichlich Werbung, die auf immer kreativere Art und Weise ins Blickfeld der Leute platzier wird. Das ist oft nervig und manchmal lässt sie sich auch nicht wegklicken oder überspringen. Immerhin bleibt es aber einem in den meisten Fällen selbst überlassen, ob man auf die Werbung klickt oder nicht.

Doch beim „Shake to Jump“-Prinzip wird einem diese Entscheidung abgenommen. Hierbei handelt es sich um eine fiese Masche chinesischer App-Entwickler, die für eine automatische Weiterleitung sorgt, sobald man das Smartphone nur bewegt – und es wirklich still halten werden es wohl nur die wenigsten.

Auch gut zu wissen: Unternehmen überlegen ständig darüber nach, wie sie ihre Produkte auf einfallsreiche Art bewerben beziehungsweise entsprechende Flächen vermieten können. Deshalb solltest du dich nicht wundern, dass vielleicht doch noch bei WhatsApp Werbung erscheint.

Apple rügt App-Entwickler

Die fragwürdige Taktik soll einem Bericht bei Weibo zufolge bei mehreren sehr beliebten E-Commerce-Apps sowie Douyin, der chinesischen Version von TikTok, zum Einsatz gekommen sein. Für die Fans entwickelte sich dadurch deren Nutzung zum Werbegrauen, dem sie nicht entfliehen konnten, was vor allem während des Singles Days, einem auch hierzulande bekannten Verkaufsevent, ausgeartet sein soll.

Um das zu bewerkstelligen, nutzten die Entwickler die Bewegungssensoren in Handys mit iOS oder Android. Deshalb soll Apple jetzt die Verantwortlichen verwarnt und gefordert haben, diese Praxis nicht mehr weiter anzuwenden. Laut einem Bericht bei Yicai jedoch bestätigten die verschiedenen Anbieter der Apps nicht explizit, eine solche Anfrage von Apple erhalten zu haben.

Lukratives Geschäft Werbezwang

Für diese soll sich laut einer Einordnung von TechNode diese Masche finanziell sehr gelohnt habe. Dadurch konnte man vor allem die Click-Through-Rate der Anzeigen stark erhöhen, also den Anteil derer, die tatsächlich auf die Werbung „klickten“.

„Shake to Jump“-Werbung ist in China übrigens schon seit einiger Zeit bekannt und berüchtigt. Deswegen gibt es schon seit 2022 eine Vorgabe der Regierung, wonach eine Aktion am Handy nur dann durch Bewegungen ausgelöst werden dürfe, wenn man das Gerät für mindestens drei Sekunden mit mehr als 15 m/s² beschleunigt oder um 35 Grad dreht. Unter anderem haben sich Huawei, Oppo, Xiaomi und Vivo zur Einhaltung verpflichtet, während die jetzt von Apple abgemahnten Entwickler dagegen verstießen.

Quellen: Weibo, Yicai, TechNode

Seit dem 24. Februar 2022 herrscht Krieg in der Ukraine. Hier kannst du den Betroffenen helfen.

Du willst mehr von uns lesen? Folge uns auf Google News.