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Neue Computer-Technik macht Rechner doppelt so schnell – ohne zusätzliche Hardware

In Zukunft könnten Computer mit der gleichen Hardware wesentlich bessere Ergebnisse erzielen. Das verrät eine neue Studie.

Computer-Prozessor auf Motherboard
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Computer haben sich in den letzten Jahrzehnten in rasender Geschwindigkeit entwickelt. Das bedeutet jedoch nicht, dass nicht doch noch viele Potentiale in ihnen schlummern. Eine Forschungsgruppe hat jetzt ein Möglichkeit gefunden, die Geschwindigkeit vieler Computer zu erhöhen.

Die Computer der Zukunft nutzen SHMT

Die neue Entwicklung, die zwei Forschende präsentiert haben, ist so einfach, wie genial. Bisher ist es so, dass in Computern verschiedene Prozessoreinheiten separat agieren, um Informationen zu verarbeiten. Hierbei erhält eine Komponente die entsprechenden Daten, interpretiert sie und leitet sie zur nächsten Komponente weiter, wo die Daten wieder anders interpretiert werden. Das ganze Spiel wiederholt sich, bis der Bearbeitungsprozess abgeschlossen ist.

Das bisherige Problem: Während eine Verarbeitungseinheit aktiv ist, agieren die anderen überwiegend im Leerlauf und haben dementsprechend nichts zu tun, da die Komponenten nur separat fungieren. Hier setzt die Studie der Forschenden der University of California Riverside (UCR) an.

Das neue System hört auf den Namen „Simultaneous and Heterogenous Multithreading“ oder zu deutsch „simultanes und heterogenes Multithreading“, kurz SHMT. Damit wurde nun eine Methode entwickelt, bei der die einzelnen Komponenten nicht mehr separat, sondern gleichzeitig arbeiten können.

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Keine neue Hardware nötig

Das besondere an dieser Methode ist, dass man „keine neuen Prozessoren hinzufügen [muss], weil sie bereits vorhanden sind“, sagt Hung-Wei Tseng, außerordentlicher Professor für Elektro- und Computertechnik an der UCR (via t3n).

Die einzelnen Komponenten erhalten durch SHMT jeweils nur einen Bruchteil der jeweiligen Aufgabe, sodass sie parallel arbeiten und so wesentlich schneller zu Ergebnis kommen. Getestet wurde hierbei mit Chips und Verarbeitungsleistungen, die man auch in modernen Handys finden kann.

Die Ergebnisse haben es dabei in sich: Die Geschwindigkeit der Computer hat sich im Hoch nahezu verdoppelt. Gleichzeitig war jedoch auch eine Verringerung des Energieverbrauchs zu bemerken. Um ganze 51 Prozent war das SHMT effizienter, als die klassische Methode.

Für die Zukunft könnte diese Technologie bahnbrechend sein. Denn auch, wenn sich die Methode weiterhin noch in der Entwicklung befindet, sind schnellere Rechner mit geringerem Energieverbrauch keine Utopie mehr. Neben neuen High-End-Geräten könnte SHMT übrigens auch genutzt werden, um günstigere Modelle besser zu machen. Potentiell also eine Win-Win-Situation für alle.

Quelle: „Simultaneous and Heterogenous Multithreading“ (ACM Digital Library), t3n

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