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Experten warnen vor neuer Windows-Funktion: Sie verfolgt jeden deiner Schritte

Eine neue Windows-Funktion könnte bald ein hohes Sicherheitsrisiko für zahlreiche Nutzer*innen darstellen. Denn Kriminellen wird es dadurch ermöglicht, erheblich leichter deine Daten zu stehlen.

Auf einem Laptop-Bildschirm wird das Startmenü von Windows 10 angezeigt
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5 wichtige Schritte nach der Windows-Installation

Diese Schritte sollten nach Windows Updates und Neuinstallationen durchgeführt werden.

Microsoft hat ein neues Feature namens Abruf für die Copilot+ PCs vorgestellt. Damit will das Unternehmen die gezielte Suche von Informationen in Windows erheblich erleichtern. Datenschutzexpert*innen warnen jedoch ausdrücklich vor der Verwendung dieser Funktion.

Windows führt umstrittene Funktion ein

Microsoft erklärt auf seiner Webseite: Sie können Abruf auf Copilot+ PCs verwenden, um die Inhalte zu finden, die Sie auf Ihrem Gerät angesehen haben. Konkret bedeutet das, dass die neue Funktion „im Abstand von einigen Sekunden Schnappschüsse Ihres aktiven Bildschirms“ macht. Die Idee dahinter ist, das Nutzer*innen mit einem Klick in der Zeit zurückspulen können.

Damit kannst du dann sehen, was du an einem ganz bestimmten Datum und zu einer bestimmten Uhrzeit gemacht hast. Denn alles was die Nutzer*innen auf dem PC aufrufen, sehen oder eintippen, wird von Abruf dokumentiert und direkt zur Suche zur Verfügung gestellt. Aktuell befindet sich das Feature noch in einem Vorschaustatus.

So erklärt Microsoft: „Während dieser Phase sammeln wir Kundenfeedback, entwickeln mehr Kontrollmöglichkeiten für Unternehmenskunden, um Abruf-Daten zu verwalten und zu steuern, und verbessern das Gesamterlebnis für Benutzende. Auf Geräten, die nicht mit einem Prozessor der Snapdragon X-Serie ausgestattet sind, ist die Installation eines Windows-Updates erforderlich, um Abruf auszuführen.“

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Funktion speichert auch sensible Daten beim Online-Banking

Die neue Funktion stößt bei Expert*innen allerdings auf heftige Kritik. Vor allem Sicherheitsforscher Kevin Beaumont, der selber bereits für Microsoft gearbeitet hat, warnt in einem Blogbeitrag auf DoublePulsar vor Abruf. Denn auch sensible Daten werden durch die Funktion per Screenshot auf der lokalen Festplatte des PCs gespeichert. Wenn Sie sich zum Beispiel beim Onlinebanking anmelden, werden Ihre Informationen über Kontonummern, Kontostände, Einkäufe usw. in die Datenbank von Abruf aufgenommen“, so Beaumont.

Microsoft ist dieses Problem ebenfalls bewusst und gibt auf seiner Webseite zu: „Informationen wie Passwörter oder Nummern von Bankkonten werden nicht versteckt. Diese Daten können sich in Aufnahmen befinden, die auf Ihrem Gerät gespeichert sind, insbesondere wenn Websites nicht den Standard-Internetprotokollen folgen, wie z. B. der verdeckten Passworteingabe.“

Denn damit öffnet Windows Cyberkriminellen Tür und Tor zum Datendiebstahl. Denn laut Beaumont hat sich Schadsoftware in der jüngsten Vergangenheit vor allem darauf konzentriert, lokal gespeicherte Browser-Passwörter zu stehlen. „Mit anderen Worten: Wenn ein böswilliger Bedrohungsakteur Zugriff auf ein System erhält, stiehlt er bereits wichtige lokal gespeicherte Datenbanken. Er kann dies nun einfach erweitern, um Informationen zu stehlen, die von derAbruf-Funktion von Copilot aufgezeichnet wurden.“

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So kannst du die neue Funktion einschränken

Doch Microsoft erklärt, dass Nutzer*innen Kontrolle darüber erhalten sollen, welche Daten die neue Funktion dokumentiert. Denn über das neue Abruf-Symbol in der Taskleiste kann auf die Einstellungen des Features zugegriffen werden. Dort sollst du entscheiden können, welche Informationen Abruf auf deinem Gerät sammelt und speichert.

So sollen sich beispielsweise bestimmte Apps oder Websites, aus den Screenshots herausfiltern lassen. „Darüber hinaus können Sie Aufnahmen bei Bedarf über das Symbol „Abruf“ in der Taskleiste anhalten, einige oder alle gespeicherten Aufnahmen löschen oder alle Aufnahmen von Ihrem Gerät entfernen.“, berichtet Microsoft, bezüglich der neuen Windows-Funktion.

Quelle: Microsoft, DoublePulsar

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