Samsungs Secure Folder galt lange als verlässlicher Ort für persönliche Daten auf Samsung Galaxy-Handys. Nutzer*innen konnten dort private Fotos, Apps und Dokumente separat vom restlichen System speichern. Der Ordner war passwortgeschützt und schien gut abgeschottet. Doch eine Schwachstelle machte es möglich, trotz aktivierter Sicherung auf Inhalte zuzugreifen. Mit One UI 8 reagiert Samsung nun und schafft ein strukturelles Sicherheitsupgrade.
Samsung Galaxy-Handys: Das Arbeitsprofil
Laut AndroidAuthority hatte der Fehler, auf den Samsung Galaxy-Handys seinen Ursprung in der technischen Architektur des Secure Folders. Seit seiner Einführung 2017 wurde er als sogenanntes Arbeitsprofil umgesetzt. Dieses Profil trennt Daten zwar vom Hauptsystem, wird aber von Android nicht als besonders sensibel eingestuft. Googles eigene Systemkomponenten, wie die Fotoauswahl, behandelten den Ordner deshalb wie ein Standardarbeitsprofil.
Besonders problematisch ist, dass Samsung nur begrenzten Einfluss auf diese Komponenten hat. Sie stammen direkt von Google und folgen eigenen Sicherheitsrichtlinien. Da der Secure Folder formal nicht als geschützter Bereich eingestuft war, konnten diese Systemdienste seine Inhalte, wie Fotos oder installierte Apps sichtbar machen, obwohl diese eigentlich verborgen sein sollten.
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Das hat sich geändert
Mit One UI 8 zieht Samsung jetzt Konsequenzen. Der Secure Folder wird künftig nicht mehr als Arbeitsprofil, sondern als sogenanntes Privatprofil auf Samsung Galaxy-Handys geführt. Dieses neue Profilformat wurde mit Android 15 eingeführt und ist speziell für besonders geschützte Bereiche gedacht. Die Umstellung sorgt dafür, dass Googles Systemdienste den Ordner nun korrekt als sensibel erkennen. Fotos und App-Informationen werden dadurch zuverlässig verborgen.
Der verbesserte Schutz steht aktuell jedoch ausschließlich Nutzer*innen zur Verfügung, die bereits auf One UI 8 aktualisiert haben. Auf älteren Versionen bleibt die Schwachstelle bestehen. Zusätzlich ist es wichtig, den Secure Folder nicht nur zu schließen, sondern vollständig zu verstecken. Erst dann wird der Inhalt verschlüsselt, die Apps darin gestoppt und alle Benachrichtigungen unterdrückt.
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Quelle: AndroidAuthority
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