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Elektroautos: „Blutbad“ könnte Hersteller in die Knie zwingen

Der Markt für Elektroautos steht unter starkem Druck. Das bringt unter anderem massive Preisänderungen mit, die allerdings schwere Folgen haben könnten.

Ein Elektroauto wird aufgeladen.
© Nischaporn - stock.adobe.com

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Eigentlich gehört Elektroautos die Zukunft, aber noch läuft die Verkehrswende nicht im gewünschten Tempo ab. Staatliche Fördermittel sind zum Beispiel in Deutschland aktuell Mangelware und die hohen Anschaffungspreise sorgen für nur eine verhältnismäßig verhaltene Nachfrage. Zugleich wächst auch der Konkurrenzdruck. Das birgt enorme Risiken für die gesamte Branche.

Elektroautos: Preiskampf könnte großes Risiko werden

Zumindest sieht das der Stellantis-Chef Carlos Tavares so. Unter seiner Ägide betreibt das Unternehmen bekannte Marken wie Alfa Romeo, Crysler, Fiat oder Opel, von daher dürfte kaum jemand einen besseren Einblick in das Marktgeschehen rund um Elektroautos haben als er.

Und nachdem Tavares schon „Revolten“ wegen E-Autos auf Seiten der Kundschaft prognostizierte, schaut er in einem neuen Gespräch mit der Nachrichtenagentur Reuters auf die Herstellerseite selbst. Dabei sieht er einen möglichen, mit harten Bandagen geführten Preiskampf sehr skeptisch: Wenn man die Preise kürzen würde, ohne auf die eigenen Kosten zu schauen, werde man als Konzern ein „Blutbad“ erleben.

Negativbeispiel Tesla?

Tavares erwähnt, dass er eine Firma kenne, die ihre „Preise brutal gekürzt“ habe und deren Profitabilität seitdem „brutal kollabiert“ sei. Auf eine explizite Nennung verzichtet er, doch Reuters führt aus, dass die Einschätzung kurz nach entsprechenden Entscheidungen bei Tesla folgen würde. Dort bietet man die eigenen Fahrzeuge in Europa jetzt deutlich günstiger an, nachdem man schon in China auf die ungewisse Nachfrage ebenso reagierte.

Sollten der Preiskampf um Elektroautos eskalieren und die Profite weiter schwinden, dann würden Unternehmen Gefahr laufen, zu attraktiven Übernahme-Objekten durch Wettbewerber zu werden. Dieser Abwärtstrend würde sich jetzt schon abzeichnen. Aktuell sieht Tavares Stellantis davon noch relativ unberührt und es ist ihm ein Anliegen, das „Rennen nach unten“ um jeden Preis zu vermeiden.

Quelle: Reuters

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