Ein Notgroschen ist nicht nur hilfreich, wenn unerwartete Ausgaben auf dich zukommen. Auch bei einem landesweiten Zahlungsausfall, zum Beispiel von mehreren Tagen, benötigst du Bargeld. Finanzexpert*innen haben dazu kürzlich eine konkrete Empfehlung herausgegeben.
Notgroschen: So viel Bargeld hilft bei Zahlungsausfall
Im Falle eines Totalausfalls von 72 Stunden – etwa wenn Geldautomaten, Kartenterminals oder Online-Banking-Dienste nicht funktionieren – rät das niederländische Forum für Zahlungssysteme (NFPS) laut der Zentralbank der Niederlande zu einem speziellen Mindestvorrat an Bargeld.
Pro erwachsene Person sollen demnach 70 Euro, für Kinder jeweils 30 Euro in Scheinen und Münzen als Notgroschen zur Verfügung stehen. Die Beträge orientieren sich an einer Kalkulation des niederländischen Instituts für Familienfinanzen (Nibud) und sollen für Grundausgaben wie Lebensmittel, Wasser oder Medikamente für drei Tage reichen.
Zusätzlich empfiehlt das NFPS, verschiedene Zahlungsmöglichkeiten bereitzuhalten. Wer sonst überwiegend mit Smartphone oder Smartwatch bezahlt, sollte im Ernstfall eine physische Bankkarte mitführen. Auch eine funktionierende Banking-App kann helfen: Damit lassen sich Überweisungen tätigen oder Zahlungsaufforderungen verschicken, falls Kartenzahlungen nicht möglich sind.
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Tipps für Händler*innen und Geschäfte
Für Geschäfte, Gastronomiebetriebe, Tankstellen und Apotheken gibt es ebenfalls klare Empfehlungen. Sie sollen für Notfälle über alternative Bezahlmethoden wie QR-Code-Apps verfügen und genügend Wechselgeld für drei Tage vorhalten. So können sie den Betrieb aufrechterhalten, selbst wenn digitale Zahlungssysteme ausfallen.
Angestoßen wurde der Aufruf zu diesen Maßnahmen in Bezug auf den Notgroschen unter anderem durch zunehmende geopolitische Spannungen und potenzielle Cyberbedrohungen. Das Ziel: Die Menschen für mögliche Störungen im Zahlungsverkehr zu sensibilisieren und widerstandsfähiger zu machen.
Quellen: Zentralbank der Niederlande
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