Die Ceconomy-Gruppe, zu der auch MediaMarkt und Saturn gehören, steht vor einem großen Umbruch. Der chinesische E-Commerce-Konzern JD.com will die Kontrolle übernehmen – und hat sich dabei bereits eine Mehrheit gesichert.
MediaMarkt und Saturn: Chinesischer Techriese hat konkrete Pläne
Für 4,60 Euro pro Stammaktie will JD.com die Ceconomy-Anteile und damit MediaMarkt und Saturn von mehreren Großaktionär*innen übernehmen, wie der Spiegel unter Berufung auf Reuters berichtet. Damit ergibt sich eine Gesamtbewertung von rund 2,2 Milliarden Euro. Neben der Duisburger Familienholding Haniel und weiteren Anteilseigner*innen hat auch die Gründerfamilie Kellerhals zugestimmt, einen Teil ihrer Aktien abzugeben. Ein Restanteil von über 25 Prozent bleibt bei der Familie.
JD.com sichert sich mit dem Einstieg Zugang zu einem der wichtigsten Elektronikhändler Europas. Ceconomy betreibt rund 1.000 Märkte in mehreren Ländern und erzielte zuletzt 22,4 Milliarden Euro Umsatz, davon mehr als fünf Milliarden im Onlinegeschäft. Die Marken MediaMarkt und Saturn sollen erhalten bleiben, ebenso wie der Standort der Ceconomy-Zentrale in Düsseldorf.
Der Konzern, auch bekannt als Jingdong, ist eines der führenden E-Commerce-Unternehmen Chinas und zählt neben Alibaba zu den größten Onlinehändlern des Landes. Anders als viele Konkurrenten wie Amazon betreibt JD.com ein Geschäftsmodell, das auf Direktverkauf basiert, wobei Produkte selbst eingekauft, gelagert und über ein eigenes, landesweit vernetztes Logistiksystem ausgeliefert werden.
Zusätzlich betreibt JD einen offenen Marktplatz für Drittanbieter und investiert stark in moderne Technologien wie künstliche Intelligenz, Automatisierung, Cloud-Services und Drohnenlogistik.
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Was sich für Kund*innen ändert
Das Closing der Transaktion soll im ersten Halbjahr 2026 erfolgen. Probleme mit den Kartellbehörden erwartet Ceconomy nicht. Für JD.com ist der Schritt Teil einer größeren Strategie, international Fuß zu fassen. Für MediaMarkt- und Saturn-Kund*innen in Europa könnte das mittelfristig mehr Auswahl, schnellere Lieferungen und neue Services bedeuten.
Für die rund 50.000 Mitarbeiter*innen bringt der Deal dagegen vorerst Sicherheit. Ceconomy-Chef Kai-Ulrich Deissner kündigte an, dass es für drei Jahre keine betriebsbedingten Kündigungen geben werde. Auch Tarifverträge und Mitbestimmung bleiben bestehen. JD.com könne nicht nur Kapital, sondern auch technologische Kompetenz und eine weltweit aufgestellte Logistik einbringen, so Deissner.
Quellen: Spiegel
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