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Fußbodenheizung richtig spülen: Befolge diese 5 Schritte

Wenn die Fußbodenheizung auf einmal nicht mehr warm wird, hat es einen sehr häufigen Grund. Das System muss nämlich regelmäßig gespült werden, damit es einwandfrei läuft.

3D-Render der verschiedenen Schichten einer Fußbodenheizung.
© Denis - stock.adobe.com

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Jede*r Besitzer*in muss seine oder ihre Fußbodenheizung spülen. Sonst wird deren Leistung langsam aber sicher abnehmen. Und auch die Kosten können mit einer nicht gespülten Heizung stark steigen.

Fußbodenheizung spülen: Darum ist es wichtig

Viele Menschen ziehen mittlerweile eine Fußbodenheizung den herkömmlichen Heizsystemen vor. Sie verteilt die Wärme meist gleichmäßiger als Wandheizkörper, braucht allerdings meist mehr Zeit, um wirklich warm zu werden. Außerdem benötigt sie oft aufwändigere Pflege als andere Heizungen. Im Gegensatz zur Wandheizung musst du die Fußbodenheizung nämlich spülen.

Wenn du bemerkst, dass deine Heizung die Wohnung nur sehr langsam, oder, noch schlimmer, gar nicht mehr beheizt, kann es dafür verschiedene Gründe geben. Eine langsame Erwärmung spricht dafür, dass Luftbläschen in den Heizkreislauf gelang sind. In dem Fall solltest du auch eine Fußbodenheizung entlüften.

Tipp: Eine ausführliche Anleitung, um die Fußbodenheizung zu entlüften, findest du hier.

Wenn du aber fast keine oder überhaupt keine Erwärmung bemerkst, könnte es sein, dass sich Schmutz in der Heizung angelagert hat. In dem Fall musst du die Fußbodenheizung spülen. Der Prozess ist teilweise ähnlich wie das Entlüften, aber du musst noch einige andere Dinge beachten.

Lesetipp: Fußbodenheizung: Diese Kosten kommen auf dich zu

Spülen der Fußbodenheizung: So geht es

Das Problem ist, dass sich durch die Position der Heizkreise nach und nach Dreck, vor allem Schlamm, in den Rohren ablagert. Dadurch werden die Rohre immer dicker, bis irgendwann gar keine Hitze mehr nach außen dringt. Der Schlamm muss also raus aus den Rohren. Wie Energis.de schreibt, ist das einfachste Gegenmittel, die Spülung nicht nur einmal, sondern regelmäßig durchzuführen oder durchführen zu lassen.

Hinweis: Wenn die Rohre deiner Heizung aus Eisen bestehen, solltest du sie bereits alle zwei Jahre spülen. Für andere Materialien reicht eine Spülung alle vier Jahre aus.

Die nachfolgende Anleitung ist nicht für alle Besitzer*innen von Fußbodenheizungen geeignet. Du solltest Zeit und ein gewisses handwerkliches Geschick mitbringen, damit du am Ende auch erfolgreich bist. Wenn du dir unsicher bist, beauftrage lieber Fachleute mit dem Spülen der Fußbodenheizung. Das kann dich allerdings etwas kosten. Haus.de erklärt, dass die Kosten für eine Spülung im schlimmsten Fall bis zu 2.500 Euro betragen können.

Schritt 1: Vorbereitung

Für das Spülen ist dasselbe Zubehör wie für die Entlüftung der Fußbodenheizung nötig, mit einer Ausnahme und einem Zusatz. Bei einer hartnäckigen Verschlammung solltest du obendrein noch einen Spülkompressor besorgen. Dazu kommen die bereits von der Entlüftung bekannten zwei Schläuche, und im Idealfall auch eine Wasserpumpenzange. Den Eimer kannst du weglassen.

Eventuell ist auch spezielles Wasser notwendig, aber nur, wenn das Wasser bei dir im Haus besonders mineralhaltig ist. Bei einem betreffenden Händler musst du dann „VDI-konformes Heizungswasser“ verlangen.

Schritt 2: Ventile identifizieren und schließen

Schalte, bevor du mit der Vorbereitung zum Spülen beginnst, die Fußbodenheizung zunächst am Heizkessel ab. Sonst kann es zu Fehlern später beim Spülen kommen.

Hinweis: Wenn die Fußbodenheizung abgeschaltet wurde, kann sie später zum Hochfahren bis zu drei Stunden benötigen. Wenn es also nicht sofort warm wird, ist das noch kein Grund zur Sorge.

Identifiziere am Heizungskasten zuerst das Vor- und das Rücklaufventil. Beide sollten, wie Heizsparer.de schreibt, auf der linken Seite des Aufbaus finden, der Rücklauf ist meist oben, der Vorlauf unten. Beide Ventile musst du an den zugehörigen Hähnen schließen. Am Rücklaufverteiler sind Ventile der einzelnen Heizkreise im Haus angebaut, auch diese solltest du nun alle schließen.

Schritt 3: Schläuche anschließen

Nun solltest du am Vorlauf einen der beiden Schläuche anschließen. Das andere Ende des Schlauchs geht an einen nahegelegenen Wasserhahn. Den anderen Schlauch bringst du am Rücklauf an, und legst das andere Ende in einen normalen Abfluss, z.B. in der Küche oder im Bad.

Falls die Verschmutzung besonders schlimm ist, wird ein*e Expert*in die Spülung der Fußbodenheizung übernehmen müssen. Diese*r wird dann hier noch den Spülkompressor anschließen, um den nötigen Druck zu erzeugen. Einen solchen Kompressor anzuschaffen, kann also nicht schaden, auch wenn du ihn selbst nicht benutzen solltest.

Schritt 4: Spülen der Fußbodenheizung durchführen

Nun kannst du den Wasserhahn öffnen und damit frisches Wasser in die Heizung leiten. Öffne nun das Ventil des ersten Heizkreises, wodurch Wasser und Schlamm in den Abfluss laufen werden. Wenn das Wasser klar wird, kannst du den Heizkreis schließen und mit dem nächsten Ventil fortfahren. Hier ist auch der wichtigste Unterschied zum Entlüften: Beim Entlüften solltest du darauf achten, dass keine Bläschen mehr aus dem Schlauch austreten. Beim Spülen hingegen sollte kein Schlamm mehr das austretende Wasser verschmutzen. Spüle auf diese Weise alle Kreise der Fußbodenheizung.

Schritt 5: Alles abnehmen und Heizung wieder hochfahren

Nachdem das Spülen aller Heizkreise der Fußbodenheizung abgeschlossen ist, kannst du das Wasser wieder abdrehen. Du kannst nun die Schläuche entfernen und den Vor- und Rücklauf wieder an den eigenen Hähnen öffnen. Daraufhin öffnest du wieder jeden der einzelnen Heizkreise. Schalte erst ganz am Ende den Heizkessel wieder ein.

Quellen: Energis.de, Heizsparer.de, Haus.de

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