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Dürfen mobile Blitzer überall aufgestellt werden?

Viel Fahrer*innen wurden sicherlich schon von den spontan aufgestellten Radarfallen überrumpelt. Die Frage ist, ob sie auch an jedem Ort erlaubt sind.

Mobiler Blitzer an der Straße
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Schon der Anblick eines mobilen Blitzers genügt oft, um Autofahrende abrupt auf die Bremse treten zu lassen. Wo und wie lange diese aufgestellt werden, unterliegt dabei speziellen Vorgaben.

Mobile Blitzer: Millionen Tempoverstöße in Deutschland

Mobile Blitzer gehören fest zum Straßenbild in Deutschland – und ihre Technik wird stetig ausgefeilter. In einigen Regionen sind bestimmte Modelle sogar in der Lage, sehr spezielle Verkehrsverstöße zu registrieren: etwa wenn jemand während der Fahrt ein Handy nutzt. Diese sogenannte MonoCam ist erstmal seit April 2025 in Rheinland-Pfalz, genauer in Mainz auf der A360, im Einsatz, wie die Tagesschau berichtete.

Der Grund für eine derartige Überwachung ist zumindest einleuchtend: Laut den aktuellsten Zahlen im Fahreignungsregister (FAER) des Kraftfahrt-Bundesamts (KBA) kam es 2024 insgesamt zu 2.412.735 Geschwindigkeitsverstößen. Wie viele man davon durch mobile Blitzer registriert hatte, ist zwar nicht zentral erfasst und daher schwer zu beziffern – es gibt keine bundesweite Statistik, die zwischen temporären und stationären Geräten unterscheidet.

Allerdings gibt es einige regionale Daten, die einen Einblick in die Bedeutung der freibeweglichen Messeinheiten geben. In Dresden beispielsweise registrierten die beiden Geräte des Ordnungsamtes im vergangenen Jahr 42.371 Geschwindigkeitsverstöße – insgesamt registrierte man 81.886 Temposünder, wie das Portal Johannstadt erklärt.

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Darf man mobile Blitzer wirklich überall einsetzen?

Ein Verstoß, der durch einen mobilen Blitzer festgestellt wurde, kann unter bestimmten Umständen rechtlich angefochten werden, wenn die Messung oder die Aufstellung des Gerätes nicht den gesetzlichen Anforderungen entsprochen hat. Zu den häufigsten Gründen, bei denen du Erfolg mit einem Einspruch haben könntest, gehört auch die Standortwahl.

Ungeeignete Orte für mobile Blitzer laut Bussgeldkatalog.org:

  • zu nah an einem Tempolimitschild (unter 75 bis 200 Meter; die Faustregel des TÜV Nord liegt bei 150 Metern)
  • an einem nicht genehmigten Standort (zum Beispiel einem Privatgrundstück ohne Genehmigung),

An sogenannten Gefahrenstellen dürfen Blitzer deutlich näher am Temposchild stehen. Das betrifft etwa unübersichtliche Einmündungen, kurze Tempo-30-Abschnitte oder Bereiche in der Nähe von Altenheimen und Schulen. In solchen Fällen müssen die Behörden jedoch nachvollziehbar begründen, warum sie den Abstand verringert haben. Einfach so darf ein mobiler Blitzer also nicht direkt hinter dem Schild positioniert werden.

Der Grund: Der Einsatz soll der Verkehrssicherheit dienen, nicht der Abzocke. Besonders innerorts kommt es immer wieder zu Diskussionen über die Platzierung von Tempokontrollen. Wichtig ist: Wenn du das Gefühl hast, dass ein Bußgeldbescheid ungerechtfertigt ist, solltest du rechtliche Beratung einholen.

Quellen: Tagesschau, Kraftfahrbundesamt, Johannstadt.de, Bussgeldkatalog.org

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