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Blitzer: Kein Bußgeld trotz Foto – in diesen Fällen ist das möglich

Wurdest du mit Bildbeweis beim Überschreiten des Tempolimits erwischt, prüfe zunächst den Bescheid. Nicht immer musst du auch wirklich zahlen.

Auto wird von Blitzer erfasst
© S. Engels - stock.adobe.com

Zu schnell gefahren? Daran erkennst du, ob eine Strafe wartet

Geschwindigkeit ist eine Sache der Verantwortung. Doch die Höhe des Bußgeldes hängt von unterschiedlichen Faktoren ab. Welche Strafen du wann erwarten musst, erfährst du im Video.

In Deutschland ist eines entscheidend, wenn du zu schnell gefahren bist: Damit die Aufnahme als Beweismittel in einem Bußgeldverfahren wirksam ist, muss ein*e Fahrer*in darauf eindeutig identifizierbar sein. Es gibt zwar keine exakte gesetzliche Grenze, wann ein Blitzerfoto nicht erkennbar ist, die Bewertung im Einzelfall kann aber zu einem entsprechenden Urteil kommen.

Blitzerfoto nicht erkennbar: In diesen Fällen kann eine Strafe entfallen

Bußgeldbescheide wegen zu schnellen Fahrens enthalten oft auch eine Aufnahme der Person, die bei der festgestellten Geschwindigkeitsüberschreitung am Steuer saß. Ein solches Blitzerfoto ist jedoch nicht immer erkennbar. Ob du das Bild nutzen kannst, um gegen den Vorwurf Einspruch einzulegen, hängt von mehreren Faktoren ab.

Wichtig ist laut dem Bild-Bußgeldcheck, ob das Gesicht der Fahrerin oder des Fahrers klar identifizierbar ist – also Augen, Nase und Mund gut zu sehen sind. Ist es verdeckt, kann das Foto unter Umständen als Beweis unzureichend sein. Auch unscharfe Aufnahmen oder Lichtreflexionen, die das Gesicht unkenntlich machen, können Zweifel an der Identität aufwerfen.

Der oder dem beschuldigten Fahrer*in kommt es zudem zugute, wenn das Foto nicht sie oder ihn, sondern jemand anderen zeigt, wie geblitzt.de erklärt. Gleichzeitig kann ein stark verschwommenes oder verwackeltes Bild eine Grundlage zur Anfechtung des Bußgeldbescheids dienen. Das Nummernschild des Fahrzeugs muss in jedem Fall eindeutig erkennbar sein.

Diese Details können ein Blitzerfoto anfechtbar machen:

  • die Gesichtszüge (Augen, Nase, Mund, Kinn) sind unklar oder verdeckt
  • das Foto ist zu unscharf oder überbelichtet
  • das Gesicht ist durch Sonnenbrillen, Masken, Reflexionen oder Schatten verdeckt
  • das Bild wurde nur von der Seite aufgenommen und lässt keine klaren Rückschlüsse zu
  • eine Verwechslungsgefahr mit anderen Personen besteht

Lesetipp: Dürfen mobile Blitzer überall aufgestellt werden?

Du hast einen Bußgeldbescheid bekommen? Kontrolliere ihn mit BussgeldPrüfer 🛒 und lege Einspruch ein.

Vorsicht vor voreiligen Schlüssen

Wenn die Behörden keine zusätzlichen Beweise liefern können, etwa durch Zeug*innenaussagen oder andere Indizien, kann der Bußgeldbescheid ungültig werden. Ein Einspruch bietet dann die Möglichkeit, das Verfahren abzuwenden oder zumindest zu verzögern.

Allerdings solltest du dich nicht zu früh freuen, auch wenn das Blitzerfoto nicht erkennbar wirkt auf dem Bußgeldbescheid. Denn: Die Ermittlungsakten enthalten häufig eine Version des Bildes in besserer Qualität. Zudem können markante Merkmale wie Tattoos oder Muttermale die Identifizierung auch bei teilweiser Verdeckung erleichtern.

Jeder Fall wird individuell beurteilt. Es lohnt sich daher, das Foto genau zu prüfen und bei Unsicherheiten rechtlichen Beistand in Anspruch zu nehmen. So kannst du besser einschätzen, ob sich ein Einspruch lohnt.

Quellen: Bild-Bußgeldcheck, geblitzt.de

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