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Neu auf Netflix: Mehr als ein Dutzend neuer Bollywood-Filme

Bollywood-Filme auf Netflix werden von Monat zu Monat mehr. Anfang Juli 2020 ist gleich ein Dutzend neuer Bollywood-Titel gestartet. Das sind die wirklich besten Bollywood-Filme.

Shah Rukh Khan Ranji Mukerji Paheli
"Paheli – Die Schöne und der Geist" mit Shah Rukh Khan und Rani Mukerji ist einer der besten Bollywood-Filme auf Netflix. Foto: imago images / Prod.DB

Die globale Bollywood-Hysterie hat seit einiger Zeit auch die deutschen Streaming-Dienste erreicht. Die nordindische, Hindi-sprachige Filmindustrie Bollywood ist seit der Jahrtausendwende auch internationalen Filmfans ein Begriff. Und Netflix veröffentlicht regelmäßig neue Bollywood-Filme auf der Plattform für die hungrigen Fans romantischer, bunter Musicalfilme aus Indien. Anfang Juli 2020 sind gleich ein Dutzend neuer Titel erschienen. Hier sind die besten Bollywood-Filme auf Netflix zum Streamen. [Stand: Juli 2020]

Bollywoodfilme auf Netflix: Die besten Titel zum Streamen

2001 war wohl das Schlüsseljahr für die immer noch konkurrenzlos produktivste Filmnation der Welt. Mit Ashutosh Gowarikers „Lagaan“ erhielt in dem Jahr erstmals ein Bollywood-Musical eine Oscar-Nominierung für den besten fremdsprachigen Film des Jahres. Und Karan Johars starbesetztes Familienepos „In guten wie in schweren Tagen“ legte den Grundstein für den Shah-Rukh-Khan-Wahn im deutschen Fernsehen. 19 Jahre später und auf dem populärsten Streaming-Dienst in Deutschland, auf Netflix, finden sich gleich über 40 neue und alte Bollywood-Filme zum Streamen. Doch welche Titel lohnen sich wirklich?

Das Angebot an Bollywoodfilmen auf Netflix ist breit gefächert, wobei auch hier Shah Rukh Khan dominiert. Auch Aamir Khan ist gut dabei. Von Salman Khan aber fehlt so gut wie jede Spur. Die meisten von Netflix angebotenen Bollywood-Filme haben leider keine deutsche Tonspur, aber man kann sich mit englischen oder deutschen Untertiteln behelfen. Die Filmauswahl ist aktuell, unter anderem auch mit von Netflix selbst für den indischen Markt produzierten Titeln wie „Lust Stories“ und „Liebe pro Quadratmeter“. Richtige Bollywood-Filmklassiker aus den 1990er Jahren und davor findet man aber eher selten.

Ab dem 5. Juli 2020 neue Bollywood-Filme auf Netflix

  • „Madras Cafe“ mit John Abraham
  • „Tanu Weds Manu“ mit Madhavan
  • „Queen“
  • „Drishyam“
  • „OMG – Oh my God!“
  • „Special 26“ mit Akshay Kumar
  • „Mary Kom“
  • „Bombay Talkies“
  • „Margarita with a Straw“
  • „Inkaar“
  • „Pyaar Ka Punch Bama 2“
  • „Shaitaan“
  • „Meenakshi und der Duft der Männer – Aiyaa“ mit Rani Mukerji
  • „Dharam Sankat Mein“

Und hier in alphabetischer Reihenfolge die besten Bollywood-Filme bei Netflix (Stand Juli 2020):

„Bombay Talkies“ (2013, Anurag Kashyap, Dibakar Banerjee, Zoya Akhtar, Karan Johar)

Die Anthologie “Bombay Talkies” ist eine Anomalie im indischen Mainstream-Film. Der als Liebeserklärung an das Kino konzipierte Film versammelt über die für Bollywood untypisch kurze Laufzeit von etwas mehr als zwei Stunden vier Kurzgeschichten über die Liebe gewöhnlicher Inder zum populären Hindi-Film. Dabei steht die Frage im Zentrum, wie zentral die bewegten Bilder auf die Identitätsbildung und Realitätswahrnehmung der Figuren einwirken.

Inszeniert von vier sehr unterschiedlichen Bollywood-Filmemachern (Anurag Kashyap, Dibakar Banerjee, Zoya Akhtar und Karan Johar), drehen sich die Episoden überraschend oft um die homosexuellen und Queer-Neigungen der Protagonisten. Die Behandlung dieser LGBTQ-Themen im indischen Populärfilm ist eine Seltenheit und sehenswert.

„Chennai Express“ (2013, Rohit Shetty)

Der letzte große Hit in Shah Rukh Khans langsam versiegender Karriere als einstiger “King of Bollywood” (wie die Presse ihn gerne nannte) war diese temporeiche, aberwitzige Screwball Comedy. An der Seite einer bezaubernden Deepika Padukone spielt Khan hier alle Register seines beeindruckenden Leinwand-Charmes als tollpatschiger Nordinder, der im wilden Süden des Landes auf einige besonders hinterwäldlerische und blutrünstige Tamilen trifft. Die tamilischen Zuschauer fanden das nicht immer ganz so witzig.

„Dangal“ (2016, Nitesh Diwari)

Bollywood-Star Aamir Khan hat den hierzulande bekannteren Shah Rukh Khan mittlerweile als verlässlicher Kassenmagnet auf den internationalen Märkten abgelöst. Ganz gleich was an Projekten der talentierte Schauspieler anschiebt, es wird letztlich zu Gold. So wie dieser kommerziell überaus erfolgreiche Sportfilm über die wahre Geschichte zweier Mädchen aus einem Dorf in Indien, die von ihrem sportfanatischen Vater (Aamir Khan) zu internationalen Wrestling-Stars getrieben wurden. Khan beweist hier Mut zu grauen Haaren und Wampe und ist das pochende Herz eines vorhersehbaren, aber ergreifenden Familiendramas.

„Dhanak“ (2015, Nagesh Kukunoor)

Von dem Berlinale-Film “Dhanak” hat kaum jemand gehört. Er ist auch kein konventioneller Bollywood-Film, aber vermutlich hat Netflix keine andere Kategorisierung für das etwas mehr als anderthalbstündige Road Movie gefunden. Darin machen sich zwei Kinder auf dem Weg, eins davon fast blind, um Shah Rukh Khan bei einem Filmdreh in der Nähe zu treffen und ihn zu bitten, für die Augenoperation des betroffenen Kindes zu zahlen. Die berührende Geschichte wird von sympathischen Darstellern und einer ruhigen Inszenierung getragen.

„Lagaan“ (2001, Ashutosh Gowariker)

Ein vierstündiger Film über ein Cricketspiel zwischen indischen Bauern und ihren englischen Besatzern zur Zeit der Kolonialherrschaft des britischen Imperiums in Südasien. Und das noch mit langen Gesangs- und Tanzeinlagen. Das geht uns weder leicht von der Zunge, noch klingt das nach leichter Unterhaltung. Doch das fiktive Historienepos “Lagaan” ist ein bildgewaltiges, absolut mitreißendes Epos, eine David gegen Goliath-Geschichte, die die Zuschauer auch dank der fabelhaften Musik von A.R. Rahmen mitfiebern lässt.

Geheimtipp: Auf Netflix findet man auch das Making of des Films unter dem Titel “Madness in the Desert”. Die Doku zeigt auf eindrucksvolle Weise wie viel Geld, Zeit, Herzblut und Schweiß, Tränen und Sand in der Produktion dieses Bollywood-Meisterwerkes steckt.

„Om Shanti Om“ (2007, Farah Khan)

Shah Rukh Khan hat mit der renommierten indischen Tanzchoreographin Farah Khan bisher drei Filme gedreht, die sie auch als Regisseurin verantwortet hat. Ihre epische Verbeugung vor dem indischen Kino, “Om Shanti Om” ist ein brillantes, bezauberndes Zitatfeuerwerk mit zahlreichen Gastauftritten von Bollywood-Stars. Der Film bescherte der damals noch völlig unbekannten Deepika Padukone in der Hauptrolle ihren Durchbruch als Schauspielerin.

„Zero“ (2018, Aanand Rai)

Heute dominiert Shah Rukh Khan den indischen Mainstream-Film nicht mehr so wie noch in den 1990er und 2000er Jahren. Global hat ihn Aamir Khan bereits überholt, national laufen die Leute lieber in die Filme von Konkurrent Salman Khan. Shah Rukh nutzt die Missgunst der Stunde und wirft sich in Filme, in denen er mehr experimentiert und seine Star-Persona dekonstruiert.

Nach dem Thriller “Fan” (2016) verändert er in “Zero” wieder sein Äußeres und spielt einen frechen, egoistischen Kleinwüchsigen, der auf der Suche nach der großen Liebe die schrägsten Abenteuer erlebt. Allein die traumhafte Inszenierung des Songs “Mere Naam Tu” lohnt das Einschalten.

Diese namhaften Bollywood-Filme sind auch noch neben anderen verfügbar auf Netflix:

  • „2 States“ (2014, Abhishek Varman)
  • „Asoka – Der Weg des Krieges“ (2001, Santosh Sivan)
  • „Barfi! – Liebe braucht keine Worte“ (2012, Anurag Basu)
  • „Dilwale“ (2015, Rohit Shetty)
  • „Dear Zindagi – Liebesbrief an das Leben“ (2016, Gauri Shinde)
  • „Happy New Year – Herzensdiebe“ (2014, Farah Khan)
  • „Kahaani“ (2012, Sujoy Ghosh)
  • „Paheli – Die Schöne und der Geist“ (2005, Amol Palekar)
  • „PK“ (2014, Rajkumar Hirani)
  • „Raees“ (2017, Rahul Dholakia)
  • „Taare Zameen Par“ (2007, Aamir Khan)
  • „Tamasha“ (2015, Imtiaz Ali)
  • „Von ganzem Herzen (Dil Se…)“ (1998, Mani Ratnam)

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