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Ab heute: Der 2. Teil des schlechtesten Netflix-Films

0 Prozent positive Bewertungen bei Rotten Tomatoes muss man erstmal schaffen. Doch tatsächlich bekommt der Netflix-Film dennoch eine Fortsetzung. Und die gibt es ab heute bei dem Streaming-Dienst zu sehen.

Netflix-Logo.
© imago images/MiS

Zugegeben, wir können nicht mit 100 prozentiger Sicherheit sagen, dass es sich bei „365 Tage“ (2020) um den schlechtesten Netflix-Film handelt. Dennoch sind wir selbstbewusst zu sagen, dass er jedes Zeug dazu hätte. Und immerhin sprechen auch einige Indizien dafür: Der Film kommt in zahlreichen Listen über schlechte Werke vor und auch die 0 Prozent positive Bewertungen bei der Kritikensammelseite Rotten Tomatoes sprechen für sich. Außerdem gibt es durchaus objektive Gesichtspunkte, die zeigen, dass ein Film kaum schlechter sein kann. Dennoch erhält er eine Fortsetzung: Und diese erscheint heute, am 27. April 2022. Und es gibt nur eine Sache, die man gegen den Film tun kann.

Netflix-Film „365 Tage“: Teil 2 kommt heute

„Das schlechteste, was ich je gesehen habe“, heißt es im Cosmopolitan. Der Guardian schreibt, der Netflix-Film richte sich „an eine ganz bestimmte Gruppe geiler Leute, die schlau genug sind, sich für ein Netflix-Konto anzumelden, aber zu dumm, um das Wort Pornhub ins Internet eingeben zu können“.

0 Prozent positive Kritiken bei Rotten Tomatoes und nur 3,4 von 10 Sterne bei IMDb; ja selbst ein offener Brief mit klarer Darlegung, warum „365 Tage“ nicht nur schlecht, sondern auch gefährlich ist, weil der Film Sex, Drogenhandel, Entführung und Vergewaltigung verherrliche, konnten nicht verhindern, dass es Teil 2 geben wird.

Interessante Fakten zu Netflix
1. Als er eine Videokassette von „Apollo 13“ zu spät in die Videothek brachte und dafür 40 US-Dollar nachzahlen musste, hatte der Geschäftsführer Reed Hastings die Idee für den Streaming-Dienst.
2. 1997 wurde Netflix gegründet. Damit ist der Streaming-Service also ein ganzes Jahr älter als Google.
3. Ursprünglich sollte Netflix „Kibble“ heißen, wie der Hund des Mitbegründers Marc Randolph.
4. Bei Netflix gibt es mehr als 76.000 Kategorien.

Petition nicht erfolgreich

Nachdem „365 Tage“ im Jahr 2020 erschienen ist, wurde eine Petition auf change.org gestartet. Darin heißt es etwa:

„1 von 4 Frauen erleben in ihrem Leben häusliche Gewalt. Und Netflix steht eindeutig auf der Seite der Missbraucher, indem es einen Film hat, der sexuelle Übergriffe verherrlicht, romantisiert und duldet, der in den Top 10 der empfohlenen Filme auf der ganzen Welt im Trend liegt.“

Weiter heißt es außerdem: „Die Hauptfigur verwendet auch Missbrauchstaktiken wie Gaslighting, Zwang, reproduktiven Zwang und das Stockholm-Syndrom, um die Frau, die er entführt hat, finanziell, körperlich, sexuell, emotional und digital zu missbrauchen. Für unsere schrecklich korrupte Kultur sieht es aus wie eine weitere ‚heiße‘ und sexy Liebesgeschichte.“

95.790 Menschen haben bei dieser Petition unterschrieben. Das nächste Ziel 150.000 hat sie nicht erreicht. Hätte sie das, wäre sie zu einer der meist gezeichneten Petitionen auf der Plattform geworden.

Allein die Handlung verrät: Einfach nein

Wer den Netflix-Film nicht gesehen hat, dem dürfte alleine die Handlung reichen, sich ein Urteil zu bilden. Der Streaming-Riese fasst Teil 1 wie folgt zusammen:

„Eine Frau fällt einem dominanten Mafiaboss zum Opfer, der sie einsperrt und ihr ein Jahr Zeit gibt, sich in ihn zu verlieben.“

Netflix

In Teil zwei geht die „Liebesgeschichte“ von Laura (Anna-Maria Sieklucka) und Massimo (Michele Morrone) weiter: „Laura und Massimo sind zurück – und heißer denn je! Doch der Neuanfang des wiedervereinigten Paares wird durch Massimos familiäre Verhältnisse und einen mysteriösen Mann erschwert, der in Lauras Leben tritt, um ihr Herz und ihr Vertrauen zu erobern. Koste es, was es wolle“, heißt es in der YouTube-Trailerbeschreibung.

Offensichtlich hat alle Kritik nichts genutzt: Die Fortsetzung von „365 Tage“ kommt auf Netflix. Wir dürfen gespannt sein, wie diese ausfällt und wie die Reaktionen auf Teil 2 sein werden.

Das kannst du gegen den Film tun

Damit der Netflix-Film keine Aufmerksamkeit bekommt und Netflix keine weitere Fortsetzung pusht, ist es notwendig, dass ihn so viele Menschen wie möglich ignorieren. Häufig orientiert sich der Streaming-Riese an der Anzahl der Haushalte, die Titel gestreamt haben. Sind es viele, ist er natürlich an Sequels interessiert.

Was sonst noch neu im April 2022 auf Netflix erscheint, erfährst du hier.

Quellen: Netflix, Cosmopolitan, The Guardian, Rotten Tomatoes, IMDb, change.org, eigene Recherche

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