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Apple: Expertin warnt vor gefährlichen Funktionen

Vor allem Menschen, die ohnehin unter Verfolgungen leiden, kann Stalkware zum Verhängnis werden. Auch Apples AirTags spielen dabei eine Rolle.

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Mit der Nutzung von Apple AirTags gehen nicht unwesentliche Risiken einher. © Getty Images/ NurPhoto

Im Laufe der vergangenen Monate und Jahre gerieten einige Anwendungen, aber auch die Hardware unterschiedlicher Anbieter in die Kritik. Grund dafür ist die ungewollte Transparenz, die sie in die Leben ihrer Nutzerinnen und Nutzer bringen. Davon betroffen sind auch die Apple AirTags.

Apple AirTags „sind höchst gefährlich“

Eva Galperin ist die Direktorin für Cybersicherheit bei der Electronic Frontier Foundation (EFF). Ihr zufolge würden vor allem marginalisierte Gruppen nicht immer das Maß an Cybersicherheit erhalten, das ihnen zustehe. Konkret nennt Galperin im Interview mit Der Standard Menschen, die außerhalb des globalen Nordens leben, insbesondere „Journalisten, Aktivisten, Menschen aus LGBTQ-Gruppen, solche, die häusliche Gewalt überlebt haben“.

Im Kontext der Sicherheit im Netz spiele dabei mitunter Stalkware eine wichtige Rolle. Die Software sei darauf ausgelegt, „heimlich auf einem fremden Gerät installiert zu werden und Daten an die Täter weiterzuleiten“, erklärt die technische Beraterin der Freedom of the Press Foundation. Obwohl solche Programme gegen die Nutzungsbedingungen des Google Play und des App Stores verstoßen, würden sie dort hin und wieder auftauchen.

Auch die Apple AirTags mussten sich in der Vergangenheit einiger Kritik stellen. „Diese Tracker sind höchst gefährlich, und sie sind besonders gefährlich für Menschen, die außerhalb des Apple-Ökosystems leben“, zitiert Der Standard. „Wenn man es wagt, außerhalb des Ökosystems zu leben, behandelt einen Apple weniger gut. Es gibt zwar eine Android-App, mit der man nach Trackern suchen kann, aber sie bietet nicht dasselbe Maß an Schutz.“

„Fast keine Rechtsprechung“

Die Apple AirTags würden sich besonders gut als Stalking-Werkzeug eignen, da sie leistungsfähiger und genauer als vergleichbare Produkte der Konkurrenz seien. Noch immer gebe es einen „boomenden Markt für Stalkware“, so Galperin. „Und es wird diesen auch weiterhin geben, solange ein nennenswerter Teil unserer Bevölkerung glaubt, dass diese Art von Software nicht unmoralisch, unethisch oder gar illegal ist.“

„Die rechtliche Lage ist von Land zu Land unterschiedlich. Es gibt aber fast keine Rechtsprechung, in der es legal ist, sie zu kaufen, heimlich auf dem Computer oder Gerät einer anderen Person zu installieren und dann deren Passwörter, Fotos und Unterhaltungen auszuspähen.“

Eva Galperin

Quelle: Der Standard

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