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Saugroboter knipst private Fotos – sie landen im Netz

Saugroboter verfügen über Kameras und Sensoren, damit sie sich in deinen vier Wänden orientieren können. Doch was wenn die Aufnahmen in den falschen Händen landen?

Katze auf Saugroboter
© Dina Photo Stories - stock.adobe.com

Die besten Saugwischroboter im Test // IMTEST

IMTEST, das Verbrauchermagazin der FUNKE Mediengruppe, hat 8 neue Saugwischroboter zwischen 199 und 799 Euro getestet. Bewertet wurden die Saug- und Wischleistung, die Steuerung per Smartphone-App und die Möglichkeit die Geräte zu warten, bzw. zu reinigen. Verblüffende Ergebnisse gab es bei der Hinderniserkennung, da ein Gerät Test sogar anhand der künstlichen Intelligenz erkennen kann, um was es sich bei einem Hindernis handelt.

Von einem Saugroboter geht in der Regel keine Bedrohung aus. Sie ziehen ihre Kreise durch deine Wohnung, während du dich etwa im Badezimmer in Ruhe fertig machen kannst oder gar noch im Bett verweilst. Allerdings zeigt ein aktuelles Beispiel, dass die Aufnahmen, die die Kameras des Haushaltsgeräts machen, auch schnell für Fremde offengelegt werden können. Ein Hersteller muss sich aktuell dafür verantworten, dass unzählige Privatfotos und -videos von Kund*innen im Internet aufgetaucht sind.

iRobot-Saubroboter: Datenskandal offengelegt

MIT Technology Review berichtet, dass dieses Horrorszenario bei iRobots Roomba J7-Saugrobotern eingetreten ist. Die Aufnahmen zeigen dabei nicht nur Schnappschüsse aus der Wohnung, sondern eben auch eine Frau, wie sie gerade auf Toilette geht. So etwas postet sicherlich niemand freiwillig im Netz, wie auch in diesem Fall.

Stattdessen steckt eine Sicherheitslücke beim Unternehmen Scale AI hinter dieser kompromittierenden Lage. Die Firma nutzt Audio-, Bild- und Videomaterial zum Trainieren Künstlicher Intelligenz. Die speziellen Saugroboter-Modelle von iRobot dienten ebenfalls dazu entsprechende Daten zu sammeln.

Bestimmte Modelle zeichnen auf

Alle Anwenderinnen und Anwender wurden vorab darüber informiert, dass das smarte Haushaltsgerät entsprechende Videos und Fotos macht. Nur bezahlte Testpersonen und Mitarbeitende sollen Saugroboter erhalten haben, die durch ein grünes Lämpchen signalisieren, dass sie gerade aufnehmen.

Allerding wurde ebenso versichert, dass derartig private Aufnahmen wie der Gang zur Toilette oder die Abbildungen von Kindern entsprechend aussortiert würden. Dabei hob man jedoch nicht hervor, dass wiederum andere Mitarbeitende, etwa von Scale AI, die Bilder und Videos händisch sichten würden. Und davon, dass ein Bruchteil dieser Aufnahmen auf Social Media landet, war zu keinem Zeitpunkt die Rede.

Durch Datenpanne peinliche Bilder auf Facebook

Tatsächlich sollen den aktuellsten Erkenntnissen zufolge nicht namentlich genannte Dienstleister in diesem Zusammenhang aktiv für den Leak gesorgt haben. Oder einfacher ausgedrückt: Jemand, der die Aufgabe hatte, die Saugroboter-Aufnahmen zu sichten, hat sie auf Facebook gepostet.

Insgesamt soll iRobot and Scale AI über 2 Millionen Bilder und Videos versendet haben. Ein Bruchteil dieser Fotos kursiert nun seit über zwei Jahren im Netz, darunter geschlossene Facebook-Gruppen und Reddit. Die Zusammenarbeit soll seitens iRobot nach dem Vorfall sofort beendet worden sein.

Quelle: MIT Technology Review

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