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Amazon verkauft Bücher von KI – Experten sind besorgt

Wer nach neuem Lesestoff sucht, dürfte immer mehr Bücher vom selben Autor entdecken: ChatGPT. Einige finden diese Entwicklung besorgniserregend.

Amazon und ChatGPT Logo
© Vitor Miranda - stock.adobe.com

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So spannend wie die Entwicklungen künstlicher Intelligenz wie etwa ChatGPT auch sein mögen, fürchten manche aus, dass sich ganze Branchen dadurch auflösen könnten. Bei Amazon entdeckt man aktuell vermehrt ganze Bücher, die der Feder des Chatbots entsprungen sind.

Amazon: Schon über 200 KI-Bücher für den Kindle

Bei Amazon hat man als Autor oder Autorin die Möglichkeit Bücher selbst zu veröffentlichen. Dadurch umgeht man lange Bewerbungsfristen bei den hiesigen Verlagen und kann seine kreativen Werke direkt an Interessierte vertreiben.

Doch wie Reuters berichtet, gibt es im Jahr 2023 auch vermehrt Bücher, die von ChatGPT verfasst wurden. So hat unter anderem Brett Schickler binnen weniger Stunden ein dreißigseitiges Kinderbuch mithilfe der künstlichen Intelligenz verfasst. Dieses kann für den Amazon Kindle zum Schnäppchenpreis heruntergeladen werden. Eine physische Version kostet knapp zehn US-Dollar.

„Darüber ließe sich eine ganze Karriere aufbauen“, erklärt Schickler gegenüber Reuters. Die Kosten, die er selbst tragen musste, waren hierbei nämlich minimal. Inzwischen sollen sich in der Amazon Kindle-Bibliothek über 200 Werke mit ChatGPT als Autor oder Co-Autor befinden. Inzwischen gibt es sogar eine Unterkategorie, die nur Bücher geschrieben durch ChatGPT aufführt. Hier finden sich Kinderbücher, Gedichtbände und vieles mehr.

Experten fürchten Folgen für den Buchmarkt

Nicht jeder zeigt sich von dieser Entwicklung begeistert. Hinzu kommt, dass nicht alle Amazon eBooks, die von der KI geschrieben sind, von den Autor*innen als solche markiert werden. Die Dunkelziffer der generierten Geschichten könnte also noch weitaus höher sein.

Dabei sind auch Plagiate bereits bestehender Werke nicht ausgeschlossen. Das zeigte unter anderem ein Experiment von CNET. KI-genierte Berichte wiesen einen hohen Anteil an bereits vorhandenen Content anderer Autor*innen auf.

Die Authors Gild, eine Berufsorganisation für Schriftsteller*innen, zeigt sich entsprechend besorgt. So erklärt die Geschäftsführerin Mary Rasenberger: „Das ist etwas, worüber wir uns wirklich Sorgen machen müssen, diese Bücher werden den Markt überschwemmen und viele Autoren werden arbeitslos sein.“

Sie fordert daher, dass mehr Transparenz geschaffen werden müsse, wenn Texte oder ganze Bücher auf Amazon durch oder mithilfe von ChatGPT verfasst wurden. Setzt sich der Trend hingegen so fort, fürchtet Rasenberger eine Vielzahl an „Büchern mit geringer Qualität“.

Quelle: Reuters

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