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Wegen brennendem Elektroauto? Experten befürchten Umweltkatastrophe

Wenn Elektroautos erstmal brennen, kennen die Flammen kein Halten mehr. Ebendies könnte auch auf dem Frachter Fremantle Highway geschehen sein.

Brennender Großfrachter Fremantle Highway
© imago images / ANP

Elektroautos für unter 18-Jährige // IMTEST

Noch keine 18 Jahre alt aber Lust auf Mobilität? Mit diesen kleinen Elektroautos ist das möglich.

Am späten Abend ereignete sich in der Nordsee ein tragischer Zwischenfall, als ein Frachter, die Fremantle Highway, etwa 30 Kilometer nördlich der niederländischen Insel Ameland Feuer fing. Grund für den Brand ist wahrscheinlich eines der geladenen Elektroautos. Ein Besatzungsmitglied starb, die übrigen 22 erlitten Verletzungen. Die Bergung des brennenden Schiffes wird nach Angaben der Küstenwache voraussichtlich eine große Herausforderung darstellen.

Frachter in Brand: Elektroauto als Ursache vermutet

Das Schiff, das dem japanischen Unternehmen Shoei Kisen Kaisha gehört und an K Line vermietet ist, hatte fast 3.000 Autos, darunter 25 Elektrofahrzeuge, transportiert. Der Großfrachter war auf dem Weg von Bremerhaven zum Eingang des Suezkanals in Port Said (Ägypten) und sollte weiter nach Singapur, Taiwan und Japan fahren. Die Ursache des Feuers ist nach wie vor unklar. Die Küstenwache äußerte aber früh, dass eines der Elektroautos die Ursache gewesen sein könnte.

Die schnelle Ausbreitung des Feuers zwang sieben Besatzungsmitglieder von Bord zu springen, die später aus dem Meer gerettet werden mussten. Die übrigen Mitglieder wurden mit dem Flugzeug in Sicherheit gebracht. Alle Betroffenen sind inzwischen wieder aufgetaucht und wurden zum Flughafen Lauwersoog und Eelde gebracht. Zu ihren Verletzungen gehören Atemprobleme, Verbrennungen und Knochenbrüche, die jedoch nicht lebensbedrohlich sind. Das geht mitunter aus einem Bericht der niederländischen Rundfunkanstalt Nederlandse Omroep Stichting (NOS) hervor.

Die Bemühungen zur Eindämmung des Brandes, der sich auf den Bug des Schiffes konzentrierte, wurden durch das Vorhandensein von Elektroautos an Bord erschwert. Die Küstenwache und Rijkswaterstaat – die niederländische Generaldirektion für öffentliche Arbeiten und Wasserwirtschaft – sowie die örtlichen Feuerwehren arbeiten zusammen, um einen Aktionsplan für die nächsten Schritte zu entwickeln.

„Umweltkatastrophe“ befürchtet

Das Schiff liegt derzeit still, hat aber eine leichte Schlagseite, die befürchten lässt, dass es sinken könnte. Bergungsboote stehen bereit, und ein Schlepper der Rederij Noordgat hat erfolgreich ein Schleppseil an dem Schiff befestigt, um zu verhindern, dass es abtreibt und wichtige Schifffahrtswege von und nach Deutschland blockiert. Der Beginn der Bergungsarbeiten steht unter dem Vorbehalt, dass das Feuer vollständig gelöscht wird.

Bürgermeister Leo Pieter Stoel von Ameland äußerte sich besorgt über die Umweltauswirkungen des Zwischenfalls. „Natürlich haben wir immer Angst vor den Auswirkungen auf die Umwelt, die Auswirkungen auf die Natur des Wattenmeeres“, zitiert die NOS. „Es ist ein Weltnaturerbe, und das könnte beschädigt werden, wenn sehr seltsame, giftige Produkte dort hineingelangen würden.“ Dazu gehört etwa das Öl des Frachters selbst, aber auch der Fahrzeugschrott und die Batterien von Elektroautos.

Auch Naturschutzorganisationen blicken bedrückt auf das Geschehen und rechnen mit Schlimmerem. „Das könnte eine Umweltkatastrophe für die Nordsee und das Wattenmeer bedeuten“, zitiert die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) unter Berufung auf die Deutsche Presse-Agentur (dpa) einen Sprecher der Stichting De Noordzee.

Quelle: Nederlandse Omroep Stichting; Frankfurter Allgemeine Zeitung

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