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Elektroautos: Experten räumen mit hartnäckigem Vorurteil auf

Zu den Problemen von Elektroautos hört man immer wieder das Argument der geringen Ladesäulendichte in Deutschland. Laut einer Branchenorganisation ist aber das exakte Gegenteil der Fall.

Ein Elektroauto an einer Ladesäule.
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Elektroautos für unter 18-Jährige // IMTEST

Noch keine 18 Jahre alt aber Lust auf Mobilität? Mit diesen kleinen Elektroautos ist das möglich.

Zwar sollen bis 2030 15 Millionen Elektroautos in Deutschland zugelassen sein, aber noch gibt es auf dem Weg zum Ziel einige Hürden zu nehmen. Zu den am häufigsten vorgebrachten Gegenargumenten gehört unter anderem die Dichte an Ladepunkten in Deutschland. Diese gilt gemeinhin als nicht zufriedenstellend. Doch dagegen erhebt man jetzt Einspruch.

Elektroautos: Es gibt nicht zu wenig Ladepunkte

Elektroautos und deren Hersteller müssen sich den Vorwurf hoher Preise, geringer Reichweiten und fehlender Lademöglichkeiten gefallen lassen. Und der Ausbau der Infrastruktur würde nicht schnell genug vonstattengehen, wie erst Anfang August der Verband der Automobilindustrie (VDA) feststellte. Dem widerspricht jetzt der Branchenverband der Energiewirtschaft (BDEW) in einer neuen Pressemitteilung vehement.

Statt zu wenig Ladesäulen gebe es demnach sogar „ein Überangebot an Lademöglichkeiten“, wie die BDEW-Vorsitzende Kerstin Andreae zitiert wird. In der Tat soll es mit Stand vom 1. Juli 2023 in Deutschland 100.838 öffentlich zugängliche Ladepunkte mit einer installierten Ladeleistung von insgesamt 4,5 Gigawatt geben. Mehr noch: Dadurch sei sogar doppelt so viel Ladeleistung entlang der hiesigen Straßen in Betrieb als die EU dafür vorgibt.

Auch gut zu wissen: In diesen sieben Orten ist der Ladefrust für Elektroautos am geringsten. Das ergab eine Untersuchung des VDA.

Geringe Auslastung verfügbarer Möglichkeiten zum Aufladen

Auch die Belegung der einzelnen Punkte sei noch gar nicht so hoch – dass Fahrerinnen und Fahrer permanent darum konkurrieren müssten, scheint demnach nicht korrekt zu sein. Die Auslastung soll sich lediglich zwischen drei und 25 Prozent bewegen und im Normalfall seien 80 Prozent der Ladepunkte frei.

Natürlich gibt es regionale Unterschiede. Allgemein soll die Belegung im Durchschnitt bei 11,6 Prozent während der gesamten Zeit liegen. Und selbst tagsüber, zwischen 9 und 20 Uhr, würde die Auslastung nie 20 Prozent überschreiten. Ferner würden sowohl Elektroautos als auch Ladesäulen ständig besser – effizienterer Verbrauch und bessere Ladeleistung kommen langfristig zusammen.

„Die Ladebranche liefert“, heißt es weiter in der Mitteilung, und werde es auch weiterhin tun. Jetzt gebe es „keine Ausreden mehr, warum die Elektromobilität nicht in dem Maße wachsen sollte, wie es zur Erreichung der Klimaziele notwendig wäre und industriepolitisch geboten ist.“

Quelle: Branchenverband der Energiewirtschaft (BDEW)

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