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Balkonkraftwerk: Nutzer rechnet vor, wie viel es wirklich einspart

Ein Balkonkraftwerk ist wahrlich eine Investition. Doch auch eine, die sich lohnt? Ein Nutzer hat es ausgerechnet.

Balkonkraftwerk an einem Balkon
© Robert Poorten - stock.adobe.com

Mini-Solaranlage: Eigener Strom von Balkon und Terrasse // IMTEST

Mit einer Mini-Solaranlage lässt sich Strom vom Balkon gewinnen. Und das oft ohne Anmeldung oder Behördengang! Was es dabei zu beachten gibt, verrät IMTEST.

Mit einem Balkonkraftwerk haben auch Mieter und Mieterinnen die Möglichkeit, selbst Strom zu produzieren. Dadurch kann sich die Stromrechnung reduzieren. Doch ab wann lohnt sich die Anschaffung beziehungsweise tut sie das überhaupt?

Balkonkraftwerk: Rechnung zeigt, wann es sich lohnt

Ein Redakteur von giga.de hat sich dieser Frage angenommen und eine genaue Kalkulation vorgenommen. Peter Hryciuk nutzt sein Balkonkraftwerk nun seit mehr als zwei Jahren und hat seinen Verbrauch sowie den produzierten Strom durch das Kraftwerk genau dokumentiert. Die Rechnungen ergaben, dass er in 29 Monaten 955 Kilowattstunden (kWh) verbraucht hat. Sein Balkonkraftwerk hat hingegen 1.146 kWh produziert. Den Überschuss hat er seinem Netzbetreiber schenken müssen, dennoch ist die Ersparnis immens.

Für seine weitere Hochrechnungen hat er für die Monate aus den Jahren 2021 und 2022 mit einem Preis pro Kilowattstunde von 30 Cent gearbeitet. Durch die Auswirkungen der Energiekrise hat er diesen Preis 2023 auf 40 Cent angepasst. Daraus ergaben sich Stromkosten in Höhe von insgesamt 326,80 Euro. Davon zahlte er dank seinem Balkonkraftwerk nicht einen Cent.

Doch für Hryciuk ist das Balkonkraftwerk noch kein Gewinn. Schließlich hat er auch mehr als 800 Euro für das Gerät ausgegeben. Doch in wenigen Jahren hat es sich bereits selbst finanziert. Da Balkonkraftwerke auch bis zu 25 Jahre Strom produzieren sollen, profitiert er bei gleichbleibendem Verbrauch und Strompreisen 19 Jahre lang von kostenloser Energieversorgung.

Achtung: Nicht für jeden geeignet

Aufmerksamen Leser*innen mag allerdings bereits aufgefallen sein, dass der Stromverbrauch des Giga-Redakteurs überaus niedrig ist. Der Energieversorger WEMAG erklärt, dass der durchschnittliche pro Kopf Verbrauch im Jahr für eine Person bei 1.300 bis 2.500 Kilowattstunden (kWh) liegt.

Hryciuk untertrifft diesen Wert um Längen, insofern seine Angaben, dass er weniger als 1.000 Kilowattstunden in zwei Jahren und zwei Monaten verbraucht hat, korrekt sind. Entsprechend muss er viel außer Haus sein, womöglich eine kleine Wohnung und viele energieeffiziente Geräte besitzen und Stromfresser wie Herd, Waschmaschine und Co. nur selten bedienen.

Übrigens: Es ist davon auszugehen, dass der Journalist ein 600 Watt-Gerät verwendet. Schon bald sollen jedoch Balkonkraftwerke mit 800 Watt erlaubt werden. Diese können natürlich noch einmal mehr Strom produzieren.

Stromersparnis selbst berechnen

Trifft eine oder mehrere dieser Annahmen auch auf dich zu, kannst du womöglich auch deine Stromzahlungen vollständig pausieren. Für alle anderen gilt: Laut der Auflistung des Redakteurs produziert das Balkonkraftwerk zwischen neun und 82 Kilowattstunden im Monat. Die Schwankungen ergeben sich durch die Jahreszeiten. Der niedrigste Wert stammt aus dem Dezember, der höchste aus dem August.

Median aller angegeben Werte sind 42 Kilowattstunden, die das Balkonkraftwerk pro Monat produziert. In einem Jahr kann es demnach ungefähr 500 Kilowattstunden kostenfrei in deinen Energiekreislauf einspeisen. Durch den Abgleich deiner letzten Stromabrechnung findest du heraus, wie viel du mit diesem Wert sparen kannst.

Quelle: Giga, WEMAG, eigene Recherche

Seit dem 24. Februar 2022 herrscht Krieg in der Ukraine. Hier kannst du den Betroffenen helfen.

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