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Elektroautos: „Sozial ungerecht“ – scharfe Kritik an neuem Subventionsplan

Um dem hiesigen Markt für Elektroautos weiter auf die Sprünge zu helfen, plant man nun eine Ausweitung des sogenannten Dienstwagenprivilegs. Dafür gibt es bereits harsche Kritik.

Ein Elektroauto wird aufgeladen.
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Elektroautos: Das machte die deutsche Industrie falsch

Für deutsche Autohersteller stellt der chinesische Elektroautomarkt eine echte Herausforderung dar!

Langfristig sollen Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren von den Straßen verschwinden und Platz für Elektroautos machen. Bis 2030 sollen 15 Millionen Stromer in Deutschland unterwegs sein. Damit man dieses ehrgeizige Ziel erreichen kann, müssen zusätzliche Anreize her. Ein neues Vorhaben der Bundesregierung zur Förderung stößt allerdings auf harsche Kritik.

Dienstwagenprivileg für Elektroautos soll ausgebaut werden

Worum geht es? Wie unter anderem die Deutsche Umwelthilfe (DUH) schreibt, plant die Bundesregierung eine Ausweitung des Dienstwagenprivilegs. Diese ist Teil des Wachstumschancengesetzes und sieht vor, dass in Zukunft für Elektroauto-Dienstwagen mit einem Bruttolistenpreis zwischen 60.000 und 80.000 Euro ebenfalls nur der niedrigste Steuersatz in Höhe von 0,25 Prozent bei gleichzeitiger Privatnutzung zu entrichten sein wird.

Wer ein E-Auto als Dienstwagen fährt, diesen aber auch außerhalb der Arbeit nutzt, muss einen Teil des Bruttolistenpreises versteuern. Bei Wagen bis 60.000 Euro fallen nur 0,25 Prozent an, darüber sind es 0,5 Prozent. Die Neuerung würde die Grenze auf 80.000 Euro anheben, sodass auch für deutlich teurere Wagen nur 0,25 Prozent anfallen.

Übrigens: So ein Stromer sollte möglichst energieeffizient fahren. Wir stellen dir fünf besonders sparsame Elektroautos vor, die einen Blick wert sind.

Große, schwere Stromer zusätzlich gefördert

Den Steuersatz für teurere Elektroautos würde man damit halbieren und damit „massive zusätzliche Anreize für die Anschaffung großer, schwerer und übermotorisierter Elektro-Dienstwagen setzen“, wie die Deutsche Umwelthilfe mitteilt. Ihrer Ansicht nach würde das Dienstwagenprivileg „sozial ungerecht und klimaschädlich“ sein. Man fordere deshalb den Bundestag dazu auf, von dem Vorhaben Abstand zu nehmen.

In einem Statement sagt Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der DUH, unter anderem: „[…] Mit diesem Schritt unterstützt die Bundesregierung die deutschen Autokonzerne in ihrem weitgehenden Ausstieg aus bezahlbaren Elektro-Klein- und Kompaktwagen […]“

Vom Dienstwagenprivileg würden nur die einkommensstärksten zehn Prozent der Bevölkerung profitieren, während Steuerzahlerinnen und Steuerzahler jährlich bis zu 5,5 Milliarden Euro abdrücken müssten. In der Herstellung sind vor allem große Elektroautos weit weniger nachhaltig. Größere und schwerere Fahrzeuge können außerdem zu einem erheblichen Gesundheitsproblem durch Autos beitragen.

Quelle: Deutsche Umwelthilfe

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