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ADAC schlägt Alarm: Beliebtes Auto-Zubehör hat immense Mängel

Zweimal jährlich werden Kindersitze in einem Aufpralltest auf ihre Sicherheit überprüft. Nun warnen Expert*innen explizit vor dem Kauf eines bestimmten Modells.

Frau schnallt Kind in einem Kindersitz an.
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VW-Rückruf: Airbag-Gefahr // IMTEST

Die vorderen Airbags sorgen für Probleme.

Ein Kindersitz sollten bei einem Autounfall maximale Sicherheit für den Nachwuchs bieten. Doch bei der jüngsten Testreihe des Allgemeinen Deutschen Automobil-Clubs e.V. (ADAC) ist ein Modell dramatisch gescheitert. Beim Peg Perego Viaggio Twist in Kombination mit der Isofix-Bais Base Twist muss nun von einem hohen Verletzungsrisiko ausgegangen werden.

Kindersitz wird bei Unfall nach vorne katapultiert

Bei den Versuchsreihen werden die Sitze unter anderem auf ihre Sicherheit bei einem Frontalaufprall mit 64 Kilometern pro Stunde (km/h) geprüft. Nun hat der ADAC ein erschreckendes Ergebnis veröffentlicht. Im Test wurde ein 15 Kilogramm schwerer Dummy an den Peg Perego Viaggio Twist geschnallt. Dabei brach zunächst der Stützfuß von der Isofix-Basis ab. Dann löste sich der Kindersitz aus der Halterung und wurde nach vorne katapultiert.

Auch beim Aufprall in Fahrtrichtung mit 50 km/h konnte ein hohes Verletzungsrisiko beobachtet werden. Bei diesem Test brach ebenfalls der Stützfuß ab. Dann riss das Kunststoffgehäuse der Isofix-Basis auseinander. Der Dummy schleuderte weit nach oben und vorne. Mit dem Peg Perego Viaggio Twist besteht also die Gefahr, dass das Kind gegen den Vordersitz oder das Dach des Fahrzeugs prallt.

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Das sollten Eltern jetzt tun

Der Hersteller hat laut ADAC bereits reagiert und den Vertrieb des Modells vorsorglich eingestellt. Eltern sollten auf jeden Fall von einer weiteren Benutzung des Kindersitzes absehen. Zu beachten ist außerdem, dass die getestete Isofix-Basis Base Twist auch mit anderen Sitzmodellen der Firma kombiniert werden kann. Bei Fragen zur Isofix-Basis oder zum Viaggio Twist wird geraten, sich zunächst an den Kundenservice von Peg Perego zu wenden.

Eltern, die den Kindersitz vor weniger als zwei Jahren gekauft haben, könnten nun einen Sachmängelhaftungsanspruch haben. Die Versuchsreihe des ADACs läuft jedoch noch. Um vom Kaufvertrag zurücktreten zu können, müssen Kund*innen also noch abwarten. Denn erst muss bewiesen werden, dass die Sitze aller anderen Hersteller den Crash überstehen. Wenn dies der Fall ist, bedeutet das, dass der Kindersitz von Peg Perego nicht den geltenden Sicherheitsstandards entspricht und Eltern auf Sachmangel klagen können.

Quelle: ADAC

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