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Für eine flache Erde! Bastler will selbstgebaute Rakete starten

Der US-Amerikaner „Mad“ Mike Hughes ist Anhänger der Flat Earth-Theorie. Mit dem Start seiner selbstgebastelten Rakete will er für die Theorie werben.

Rakete auf Anhänger
"Mad" Mike Hughes ist autodidaktischer Raketenwissenschaftler und Anhänger der Flat-Earth-Theorie. Foto: AP

Mike Hughes ist ein 61-jähriger Limousinenfahrer aus Kalifornien. In seinem Brotberuf verdient er rund 15 Dollar pro Stunde und wirkt wie ein Durchschnittsamerikaner. Wenn er nach Feierabend aber auf seine Ranch in Apple Valley fährt, wird aus dem Chauffeur Mike Hughes der Raketenwissenschaftler „Mad“ Mike Hughes.

Auf seiner „Rocket Ranch“ bastelt Hughes an einer dampfbetriebenen Rakete, die er aus Ersatzteilen und Schrott – der Motor stammt beispielsweise von der Anzeigenwebsite Craigslist – selbst gebaut hat. Mit dieser 20.000-Dollar-Rakete will er kommenden Samstag, den 25. November 2017, gen Himmel starten.

Wiederholungstäter

Sein Debüt als Raketenpilot gab Mad Mike bereits 2014 als er einen erfolgreichen Start mit dem Vorgängermodell seiner Rakete absolviert hat. Damals konnte er rund 400 Meter zurücklegen, die körperliche Anstrengung des Flugs zwangen ihn danach aber drei Tage ins Krankenbett.

Warum tut sich der betagte Tüftler das alles an? Hughes ist nicht nur Hobby-Ingenieur, sondern auch Flat Earther, also Anhänger der sogenannten Flat-Earth-Theorie, derzufolge die Erde eine Scheibe ist. Die Flat Earther lehnen jegliche Beweise für die runde Gestalt der Erde ab und erfreuen sich vor allem in den USA wachsender Beliebtheit.

Mit seinem wahnwitzigen Raketenprojekt möchte Hughes die Flat-Earth-Theorie bewerben und Gelder lukrieren, um in einem Folgeversuch eine noch bessere Rakete zu bauen. Damit will er noch höher in die Atmosphäre gelangen, um sich dann selbst ein Bild zu machen und zu beweisen, dass die Fotos und Videos der runden Erde allesamt Fälschungen sind.

Paradox, aber faszinierend

Ein bisschen paradox mutet das Projekt schon an, angesichts der Tatsache, dass sich Hughes bei der Konstruktion seiner Rakete auf wissenschaftliche Theorien verlässt, die von einer runden Erde ausgehen. Davon lässt sich Hughes jedoch nicht abhalten. Die Berechnungen, die seiner Rakete zugrunde liegen, seien lediglich Formeln, die nichts mit der Form der Erde zu tun haben.

Wenigstens das Risiko schätzt Mad Mike realistisch ein: „Das Projekt ist sehr beängstigend aber niemand von uns verlässt diese Welt lebend. Ich mache gerne ungewöhnliche Dinge, die sonst niemand tun kann und in der Menschheitsgeschichte ist noch nie eine Rakete von einer einzelnen Person entworfen, gebaut und gestartet geworden“, sagte er der Associated Press.

Ebenso nüchtern spricht er über seinen Exzentrismus: „Ich bin eine wandelnde Reality-Show.“

Wie? Wo? Wann?

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Als Location für seinen Raketenstart hat sich Hughes einen besonderen Ort ausgesucht. Der verlassene Wüstenort Amboy in Kalifornien, an der legendären Route 66 ist am Samstag Schauplatz des verrückten Spektakels. Seit einigen Jahren befindet sich die legendäre Wüstenstadt im Privateigentum des Unternehmers Albert Okura, der Hughes die Bewilligung erteilte, mit seiner Rakete über den Ort zu fliegen.

Nach Amboy zu reisen, rät Hughes seinen Fans aus Sicherheitsgründen ab, der Flug wird jedoch auf Hughes‘ neuem YouTube-Kanal übertragen

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