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Bis zu den Sternen! So bringt uns der Weltraumaufzug irgendwann ins All

Forscher kommen dem Ziel immer näher, einen Weltraumlift zu bauen, der uns wirklich ins Weltall bringt. Was braucht es noch, um in Richtung Orbit einsteigen zu können?

Sternenhimmel
Mit dem Weltraumaufzug soll die Fahrt zu den Sternen kein Traum mehr bleiben. Foto: Pixabay

Die Reise ins All ist längst nicht mehr abwegig: Satelliten, Raketen oder Raumsonden kennen wir nicht nur aus Romanen und Filmen. Im September wurde berichtet, dass japanische Wissenschaftler erste Experimente zum Weltraumaufzug durchführen. Fahrtbereit ist er aber noch nicht. Ihr könnt es kaum erwarten, einzusteigen? Wir haben für euch zusammengefasst, welche Lösungen es noch zu erarbeiten gibt.

Nächste Station: Orbit – und zwar per Weltraumaufzug

An Weltraummissionen arbeiten Wissenschaftler und Ingenieure schon viele Jahre. Seit dem Start des ersten Satelliten im Jahr 1957 sind die technischen Entwicklungen in diesem Bereich kaum aufzuhalten. Projekte im Bereich Weltraumlift unterstützt beispielsweise die NASA mit 500.000 Dollar durch ihr Institute for Advanced Concepts (NIAC).

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Was fehlt uns noch zum Weltraumlift?

Der Weltraumlift soll die Fahrt in den Weltraum ohne Raketenantrieb ermöglichen. Bisher braucht es dafür tonnenweise hochexplosiven Treibstoff. Die Lösung dafür: Ein gespanntes Führungsseil zwischen einer Basisstation am Äquator und einer Raumstation im All.

  • Stabiles Kabel

Grundlage für die Raumfahrt sind sowohl der Weg ins All als auch Technologien, die die Rückkehr ermöglichen. Der Lift ins All benötigt ein Kabel, an dem die Weltraumgondeln entlangfahren können. Dieses muss bis hinter die Umlaufbahn in 35.786 Kilometern Höhe reichen. Wichtig ist natürlich auch die Stabilität – das Kabel muss kosmischer Strahlung standhalten. Genauso muss die Basisstation auf der Erde starke Belastungen aushalten. China beschäftigt sich intensiv mit diesem Problem: Aktuell entwickeln chinesische Forscher ein extrem belastbares Material, um den Fahrtstuhl zu verwirklichen.

  • Energie im Weltall

Auch fragen Forscher sich, wie sie die für den Aufzug notwendige Energie ins All bringen. Während die auf der Erde stärkere Gravitationskraft überwunden werden muss, soll die am anderen Ende stärkere Fliehkraft im All das Seil spannen. Schließlich muss der Weltraumaufzug die Nutzlast des Liftes heben beziehungsweise in beide Richtungen befördern. Bisher erscheint es unrealistisch, die Energieversorgung über eine Stromleitung im Seil zu sichern. Bei einer Länge von bis zu 36.000 Kilometeren wäre der elektrische Widerstand sehr groß und der Energieverlust damit zu hoch.

Himmelsspektakel aus Technik und Natur
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  • Kollisions- und Landungsschutz

Wissenschaftler müssen sich Gedanken machen, wie sie den Weltraumlift bestmöglich schützen. Auf dem weiten Weg könnte der Aufzug im Worst Case mit Weltraumschrott oder Asteroiden zusammenstoßen. Außerdem muss der Weltraumlift den Wiedereintritt in die Atmosphäre und eine reibungslose Landung ermöglichen. Tauchen Rückkehrkapseln von heutigen Raketen in die dichten Luftmassen unserer Atmosphäre ein, entstehen sehr hohe Temperaturen von mehreren tausend Grad Celsius. Somit braucht es ein hitzebeständiges Schutzschild, wie es etwa die Ariane 5-Rakete bei ihrem Start 2017 nutzte. Auch die NASA ist mit einem Schutzschild auf Mission zur Sonne.

Das bringt der Weltraumaufzug

Heutige Weltraummissionen kann man nicht mal so aus dem Sparschwein finanzieren. Der Weltraumaufzug soll den Transport ins All nicht nur einfacher, sondern auch günstiger machen. Anstelle von herkömmlichen 12.000 bis 80.000 US-Dollar je Kilogramm Transportgewicht sollen die Kosten auf schätzungsweise 200 US-Dollar gesenkt werden.

Weiterer Vorteil beim Weltraumaufzug gegenüber Raketen sind die geringeren Beschleunigungskräfte beim Start. So könnten mechanisch empfindlichere Werkstücke wie Teleskopspiegel ins Weltall transportiert werden. So können All, Sterne und Planeten weiter und besser erforscht werden. Nicht nur wird nach Planeten gesucht, auf denen wir uns potentiell ansiedeln könnten. Auch der Wunsch nach dem Entdecken außerirdischen Lebens besteht vermutlich solange wie die Menschheit selbst.

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