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Dampfen statt rauchen? Das hat dein Urin damit zu tun

Die Urinproben von etwa 5.000 Menschen wurden von Forschern und Forscherinnen analysiert, um die Frage zu klären, ob es ratsam ist, statt zu rauchen zu dampfen.

Mann mit einer E-Zigarette in der Hand
© DedMityay - stock.adobe.com

Ist Rauchen schädlicher als Dampfen? Der Urin von 5.000 Probanden lügt nicht

Es ist die ewige Frage der Tabak-Lobby: Ist Dampfen wirklich weniger schädlich als Rauchen? Forscher haben nun den Urin von über 5.000 Probanden untersucht, um das herauszufinden.

Erhalten Menschen beim Dampfen statt Rauchen dieselben oder ähnliche giftige Stoffe? Wie unterscheidet sich die Schädlichkeit von Zigaretten und E-Zigaretten? Ein Forschungsteam widmete sich diesen Fragen im Zusammenhang mit der Überlegung, ob das Dampfen als Alternative zum Rauchen „sinnvoller“ ist. Zur Klärung analysierte das Team den Urin von 5.105 Teilnehmerinnen und Teilnehmern.

Dampfen statt Rauchen: Das kann der Urin darüber verraten

Die Ergebnisse ihrer Kohortenstudie veröffentlichten die Forschenden um Maciej Lukasz 2018 im JAMA Network der American Medical Association. Begründet wurde das Projekt mit der steigenden Zahl von E-Zigaretten-Konsumierenden. So sei zwar bekannt, dass Dampfen weniger schädlich als Rauchen ist. Jedoch werde dabei ignoriert, dass es trotzdem schädlich ist.

Im Rahmen ihrer bevölkerungsbezogenen Längsschnittstudie befragten die Forscherinnen und Forscher zwischen 2013 und 2014 rund 5.105 in den USA lebende Menschen. Zwischen dem 04. November 2016 und dem 05. Oktober 2017 führten sie eine Querschnittsanalyse durch, die das Ausgesetztsein gegenüber toxischen Tabakstoffen untersuchte. Die Studienteilnehmerinnen und -teilnehmer waren ausschließlich Erwachsene im Alter von 35 bis 54 Jahren, die für die Studie Daten zu ihrem Tabakkonsum sowie eine Urinprobe bereitstellten.

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Was ist schlimmer?

Die Forschenden maßen die Konzentration von Stoffen wie Nikotin, tabakspezifische Nitrosamine (TSNA), Metalle, polycyclische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) und flüchtigen organischen Verbindungen (VOC) im Körper der Versuchspersonen. In einer signifikanten Mehrheit der Fälle wies der Urin der Nutzerinnen und Nutzer von E-Zigaretten eine geringere Schadstoffbelastung auf als das von Zigarettenraucherinnen und -rauchern.

Sobald herkömmliche Zigaretten hinzugezogen wurden, stieg auch die Konzentration tabakspezifischer toxischer Stoffe im Körper der Versuchspersonen. Wenngleich E-Zigaretten also weniger schädlich sind als die herkömmliche Alternative, bergen sie doch eine reichhaltige Palette an schädlichen Substanzen. Hinzu kommen beim Dampfen statt Rauchen Gefährdungen durch fehlerhafte Technik. So kam es im Mai 2018 zum ersten Tod durch eine explodierende E-Zigarette.

Quelle: „Comparison of Nicotine and Toxicant Exposure in Users of Electronic Cigarettes and Combustible Cigarettes“ (2018, JAMA Network)

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