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Diese 4 Theorien wurden früher belächelt, heute weiß jeder, dass sie stimmen

Forscher haben es manchmal nicht leicht. Wir zeigen dir vier Entdeckungen, die lange Zeit als verrückt galten, heute aber bewiesen sind.

Ein Forscher mit Schutzbrille
Wissenschaftler haben es nicht immer leicht – oft stoßen ihre Entdeckungen auf Kritik (Symbolbild). Foto: imago/PhotoAlto

In der Geschichte der Menschheit hat die Wissenschaft immer dazu beigetragen, unser Verständnis von der Welt, in der wir leben, zu verbessern. Viele unserer heutigen technischen Errungenschaften wären ohne die bahnbrechenden Arbeiten zahlreicher Forscher nicht möglich gewesen.

Forscher ernten Skepsis

Doch die Wissenschaftler, die ihre Ideen in die Welt tragen, stoßen nicht immer auf Verständnis. So gibt es auch heute noch solche, die den Klimawandel anzweifeln und sämtliche Erkenntnisse von Forschern als „Fake News“ zurückweisen. Anders erging es auch den Vorreitern der modernen Forschung nicht, wie unsere vier Beispiele zeigen.

#1: Kontinentalverschiebung

Der deutsche Forscher Alfred Wegener hatte im Jahr 1912 eine revolutionäre Idee. Seine Beobachtungen legten nahe, dass es im Verlauf der Erdgeschichte einmal einen Superkontinent gegeben haben musste. Nur so konnte sich der 32-jährige Forscher erklären, warum es auf der ganzen Welt Funde von Fossilien gab, die sich ähnelten. Und er stellte noch etwas fest: Einige geologische Merkmale passten zusammen wie Puzzleteile, wenn man sie miteinander verband, etwa Gebirgszüge in Amerika, die zu solchen in Schottland passten.

Die Welt stand Kopf und nannte die Überlegungen des jungen Forschers „irre“. Erst in den 1960er Jahren griff eine neue Generation von Wissenschaftlern die Ideen des Deutschen wieder auf und fand Beweise für die Thesen Wegeners. Heute gilt die Theorie der Kontinentalverschiebung als angenommen und Wegeners Superkontinent trägt den Namen Pangea.

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#2: Evolution

Die Evolution zählt für viele Menschen noch heute zu den umstrittensten Forschungsgebieten der Wissenschaft. Schon ihr geistiger Vater, der Biologe Charles Darwin, musste sich im Jahr 1859 einiges gefallen lassen. Denn obwohl der Forscher in jahrzehntelanger Arbeit seine Beobachtungen dokumentierte, stieß er auf starken Gegenwind.

Vor allem die Kirchen stießen sich an der Idee, dass Menschen das Produkt der Evolution waren und lehnten die Theorien des Forschers kategorisch ab. Doch schon ab den 1870er Jahren galten Darwins Forschungen als anerkannt. Zwar brauchten die Kirchen noch ein wenig länger, Wissenschaftler auf der ganzen Welt erkannten aber schnell, wie revolutionär Darwins Beobachtungen waren.

#3: Heliozentrisches Weltbild

Schon frühe griechische Astronomen wie Aristarchos von Samos vertraten die Ansicht, dass die Sonne und nicht die Erde im Zentrum des Weltalls steht. Es brauchte jedoch noch einige Jahrhunderte bis Nikolaus Kopernikus die Idee im 16. Jahrhundert weiter ausarbeitete. Johannes Kepler und Isaac Newton verbesserten die Überlegungen ihrer Vorgänger im 17. Jahrhundert entscheidend. Doch auch hier waren die Widerstände durch die Kirche groß.

Schließlich war man sich dort doch sicher, dass es sich bei der Erde um einen unbeweglichen Planeten handelt, der das ruhende Zentrum darstellt, um das sich Sonne, Mond, Planeten und Fixsterne drehen (geozentrischen Weltbild). Heute lernt jedes Schulkind: Die Erde steht weder still noch im Mittelpunkt, sondern sie kreist um die Sonne (heliozentrisches Weltbild).

#4: Antiseptische Praktiken

Es ist heute gar nicht mehr vorstellbar, dass Ärzte an einem Patienten operieren, ohne sicherzustellen, dass die Umgebung, die Werkzeuge und die Hände der Mediziner so steril und keimfrei sind wie möglich. Doch das war nicht immer der Fall. Denn weder Mediziner noch die Öffentlichkeit konnten sich früher vorstellen, dass die Welt von kleinen, unsichtbaren Organismen bevölkert wurde. Bakterien und Keime sorgten damals dafür, dass viele Patienten nach durchgeführten Operationen starben.

Inspiriert von den Arbeiten Louis Pasteurs, begann der britische Arzt Joseph Lister, in den 1860er Jahren mit der Chemikalie Phenol zu experimentieren und verwendete sie in der Wundmedizin. Vor Listers Entdeckungen betrug die Sterblichkeitsrate an Infektionskrankheiten nach einer durchgeführten Operation 50 Prozent, die Benutzung von Antisepsis und die Einhaltung von Hygienevorschriften senkte die Sterblichkeit auf 15 Prozent. Doch selbst die Fachpresse warnte damals vor den unorthodoxen Praktiken des Mediziners. Heute weiß jeder, dass er Recht hatte.

Jeder? Dieser bekannte Moderator des amerikanischen Senders „Fox News“ ist sich scheinbar nicht ganz sicher, dass Viren und Bakterien wirklich existieren. Er erklärte kürzlich, sich seit zehn Jahren die Hände nicht mehr gewaschen zu haben.

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Fazit

Es fällt schwer sich vorzustellen, dass diese Ideen einmal umstritten waren. Jedes Kind lernt heute bereits in der Schule, wie unser Sonnensystem funktioniert, dass Menschen vom Affen abstammen oder dass man sich in der Grippesaison die Hände waschen sollte. Doch noch vor wenigen Hundert Jahren galten Forscher, die sich mit diesen Themen beschäftigen, als Gefahr für die Gesellschaft und wurden häufig von der Kirche sogar für ihre Forschungen bestraft.

Auch heute ist Forschung in einigen Bereichen nicht immer unumstritten. Chinesische Forscher, die aus einem genveränderten Affen fünf züchteten, sind massiver Kritik ausgesetzt. Dem Schöpfer eines Babys, an dem Genmanipulationen durchgeführt worden sind, droht sogar die Hinrichtung.

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