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Wurmlöcher könnten theoretisch auf der Erde erzeugt werden – es lohnt sich nur einfach nicht

In der Theorie sind Wurmlöcher auf der Erde machbar, das wusste schon Albert Einstein. Überraschenderweise scheint es einfach nur nicht lohnenswert.

Illustration eines Wurmlochs im Weltraum
Wurmlöcher von der Erde ins Universum sind theoretisch durchaus möglich. Foto: imago images/Science Photo Library

Schon der bekannte Physiker Albert Einstein und sein Kollege Nathan Rosen haben sich vor Jahrzehnten mit Wurmlöchern beschäftigt. Als eine Art Brücke, die von einem Schwarzen Loch zu einem anderen Schwarzen Loch im Universum führt, soll sich ein solches Wurmloch nutzen lassen, um durch Raum und Zeit zu reisen. In der Theorie wäre dies sogar von der Erde aus möglich.

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Wurmloch: So können Schwarze Löcher eine Brücke schlagen

Was Albert Einstein und Nathan Rosen gezeigt haben, ist erstaunlich. Denn ein Wurmloch zwischen zwei Schwarzen Löchern könnte helfen, unglaubliche Strecken über Lichtjahre hinweg in kürzester Zeit hinter sich zu bringen. Doch wie ließe sich die sogenannte „Einstein-Rosen-Brücke“ auf der Erde realisieren?

In der Theorie, die sich wiederum aus Einsteins Relativitätstheorie ergibt, benötigten wir zunächst ein Schwarzes Loch. Ein kleines Hindernis: Um allein ein Schwarzes Loch auf der Erde zu kreieren, das nur einen Zentimeter Durchmesser besitzt, müssten wir eine Masse, die ungefähr der der Erde entspricht, auf die entsprechende Größe zusammendrücken.

Brücken zwischen Schwarzen Löchern haben erstaunliche Nachteile

Dazu käme die hohe Instabilität von Wurmlöchern selbst, die schon in den 1960er Jahren von Theoretikern aufgezeigt wurde. Diese ließe sich jedoch ausbalancieren mit der sogenannten „exotischen Materie“. Deren Existenz wurde zumindest schon vorhergesagt durch die Quantentheorie. Sie soll einen Anti-Gravitationseffekt besitzen, der Wurmlöcher davon abhält, zu kollabieren.

Bisher allerdings weiß niemand außerhalb von Albert Einsteins Theorie wie es in der Realität funktioniert, zwei Schwarze Löcher durch ein Wurmloch miteinander zu verbinden. Dass es sich gar nicht erst lohnt, einen solchen Aufwand in Angriff zu nehmen, hat zudem einen ganz anderen Grund.

Laut BBC Science Focus haben Theoretiker nämlich eine zusätzliche abstruse Vermutung: Das Reisen durch ein Wurmloch von einem Schwarzen Loch zu einem anderen könnte tatsächlich länger dauern, als die konventionelle Route durch das Universum. Damit wäre die Sinnhaftigkeit der Albert Einstein und Nathan Rosen proklamierte Reise durch das Universum per Wurmloch hinfällig.

Das hat Albert Einstein womöglich übersehen

Schwarze Löcher sollen dem Wurmloch in Nachteilen übrigens in nichts nachstehen. Wie Forscher kürzlich herausgefunden haben, könnte bereits eine minimal zu große Nachricht ein Schwarzes Loch zerstören, wenn sie hindurch geschickt würde. Auch zu Albert Einsteins Relativitätstheorie gibt es inzwischen eine Alternative, die zumindest einen Teil davon in Frage stellt.

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