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Unsterblichkeit ab 2040: Forscher arbeiten an 5 Methoden

Ewiges Leben beschäftigt nicht nur Science-Fiction-Autor*innen. Auch die Wissenschaft ist daran interessiert und verfolgt bereits verschiedene Pläne.

Ein Space-Astronaut geht durch einen hellen Ring.
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Dieser Mann ist kurz davor, uns Menschen unsterblich zu machen, sagt er

Viele Menschen fürchten sich vor dem Tod, wünschen sich ein ewiges Leben. Während Unsterblichkeit als unmöglich gilt, hält sie ein Wissenschaftler jedoch für alles andere als Science-Fiction.

Für die Forschung scheint vieles nicht unmöglich, auch wenn es seinen Ursprung vielleicht in der Science-Fiction hatte. Auch Unsterblichkeit gehört dazu und hat längst Einzug in die tatsächliche Wissenschaft gehalten. Einige Personen haben sogar beschlossen, diesen Zustand in vergleichsweise naher Zukunft zu erreichen.

Wann werden wir unsterblich?

Die These, dass es Unsterblichkeit für den Menschen geben kann, ist trotz aktiver Forschung umstritten. So vermuten einige Wissenschaftler*innen, dass sich unser Körper selbst mit fortschrittlichster Technologie nicht länger als 125 Jahre am Leben halten lässt, wie National Geographic berichtet.

Eine Lösung dieser physischen Beschränkung wäre es, sich vom Körper zu trennen und das eigene Bewusstsein auf ein anderes Medium zu übertragen. Der Futurist Ray Kurzweil glaubt beispielsweise daran, dass wir bis 2045 in der Lage sein werden, unser Gehirn in Computer zu transferieren und als Maschinen weiterzuleben.

Ähnlich dieser Vision ist auch der russischer Internet-Milliardär Dmitry Itskovein davon überzeugt, den Menschen durch derartige Technologie Unsterblichkeit zu schenken. Er selbst will sein Bewusstsein in einen Computer und einen Roboterkörper transferieren.

Nötig seien ihm zufolge fünf Meilensteine. Dann könne man das endgültige Ziel bereits im Jahr 2045 realisieren. Geschaffen werden müssten demnach:

  1. 2015-2020: Eine robotische Kopie des menschlichen Körpers, ferngesteuert mithilfe eines Brain-Computer-Interface (BCI)
  2. 2020-2025: Ein Avatar, in den am Ende des Lebens ein menschliches Gehirn transplantiert wird
  3. 2030-2035: Ein Avatar mit einer künstlichen Intelligenz, in den am Ende des Lebens eine menschliche Persönlichkeit transferiert wird
  4. 2040-2045: Ein Hologramm-ähnlicher Avatar

Eine Version des ersten Meilensteins wurde 2020 bereits erreicht, wenn man einer in Sensors veröffentlichten Studie glaubt.

Übrigens: Es gibt diverse weitere prominente Anhänger des Vorhabens Unsterblichkeit. Dazu zählen unter anderem Google-Co-Gründer Sergey Brin, aber auch Tech-Größen wie Amazon-Chef Jeff Bezos und der Investor Peter Thiel. Letztere finanzieren beispielsweise das Start-up Unity Biotechnology, das Medikamente entwickelt, die alternde Zellen bekämpfen sollen.

Diese Methoden sollen uns Unsterblichkeit bringen

Rein biologisch betrachtet bedeutet Unsterblichkeit, dass ein Organismus nicht mehr von zellulärer Alterung betroffen ist. Forschende haben allein in diesem Bereich schon erste Erfolge erzielt. Aber auch andere Arten von ewigem Leben sind denkbar.

Die fünf Wege zum ewigen Leben

Konkrete Strategien, mit denen Unsterblichkeit bereits 2040 erreicht werden kann, gibt es ebenfalls. Der Thinktank The Millennium Project rund um den spanischen Ingenieur, Ökonom, Futuristen und Transhumanisten Jenosé Cordeiro widmet sich beispielsweise diesem Anliegen.

Man glaubt, so zitiert die Berliner Morgenpost, „wenn die Gesellschaft sich den Kampf gegen die Todesursache Nummer eins, das Altern, zur Priorität macht, besteht eine 50-prozentige Chance, dass eine entsprechende Technologie 2040 zur Verfügung steht.“

  1. Die Gene entschlüsseln und modifizieren: Durch das Knacken der Geheimnisse der Gene können Wissenschaftler ein „Unsterblichkeitsgen“ finden und einpflanzen.
  2. Klonen: Das Klonen ist ein Zweig der Unsterblichkeitsstudien und zudem der am weitesten entwickelte. Erst Anfang Februar 2023 hieß es, chinesische Wissenschaftler*innen hätten „Super-Kühe“ geklont, die doppelt so viel Milch geben, wie eine durchschnittliche Kuh in Deutschland. Das berühmte Schaf Dolly, das erste geklonte Säugetier der Welt (1996), war also erst der Anfang.
  3. Kryotechnik: Es ist mehr die Wissenschaft der Erhaltung des Organismus, es kann Menschen helfen, „in den Kryoschlaf zu fallen“, bis die Heilung ihrer Krankheit gefunden ist.
  4. Zellreparaturen: Auch die Nanotechnologie entwickelt sich weiter, so dass es möglich ist, dass alle unsere körperlichen Veränderungen und Behandlungen bald von Nanorobotern durchgeführt werden. Sie können sogar sterbende Zellen durch neuere ersetzen oder ganz heilen.
  5. Cyber-Gehirn: Dein Körper kann sterben, dein Geist jedoch kann auf eine Festplatte hochgeladen werden und zeitlos bleiben.

Unsterblich ab 2040: Forscher meinen es ernst

Ob und wann wir jemals unsterblich werden können oder ob wir einfach nur länger jung bleiben werden, ist abzuwarten. Aber die Menschen werden schon jetzt immer älter, Jeanne Calment zum Beispiel lebte von 1875 bis 1997 auf dieser Erde – und damit 122 Jahre.

Vielleicht hilft bis zur Entschlüsselung des Mythos Unsterblichkeit ein wenig Gelassenheit und der ein oder andere Anti-Aging-Tipp der Forschung. Vorsichtig sein solltest du allerdings mit diesen Anti-Aging-Methoden zum Falten-Weg-Kriegen.

Quellen: National Geographic, Berliner Morgenpost, CNN, Sensors: „Brain-Computer Interface-Based Humanoid Control: A Review“ (2020)

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