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Der Griff nach den Sternen – Alles was du über ein Astronomie-Studium wissen musst

Du willst dich mit dem Weltall und allem was darin enthalten ist beschäftigen und hast gleichzeitig eine Schwäche für Mathe? Dann könnte ein Astronomie-Studium das Richtige für dich sein.

Ein Blick aus der Internationalen Raumstation (ISS)
Satelliten im Orbit werden durch das Solarwetter und den aktuellen Sonnenzyklus beeinflusst (Symbolbild). © NASA

Du begeisterst dich für alles was rund ums All? Nachts schaust du dir die Sterne an und fragst dich manchmal, ob wir eigentlich allein im Universum sind? Außerdem besitzt du ein gesondertes Interesse an Mathematik? Falls du diese Fragen mit Ja beantwortet hast, sieht es ganz danach aus, als würdest du Astronomie studieren wollen. Wir verraten dir Alles, was du darüber wissen musst.

Astronomie studieren – geht das überhaupt?

Ein eigenständiges Astronomie Studium wird in Deutschland leider nicht angeboten. Das Fach ist ein Teilgebiet der Physik und gehört somit zu den sogenannten „kleinen Fächern“. Diese lassen sich oft nur mittels einer Spezialisierung eines „großen Fachs“, wie Physik, studieren. Meistens lässt sich dort aber der Schwerpunkt Astrophysik, oder Astronomie, wählen, auf dessen Grundlage deine akademische Laufbahn als Astronom dann beginnen kann.

So wäre der angestrebte Weg erst ein Physik-Bachelor (B.Sc.) mit einer Regelstudienzeit von 6 Semestern, um dann einen Master (M.Sc.) anzuhängen, der eine Regelstudienzeit von 4 Semestern aufweist.

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Ist ein Astronomie-Studium das Richtige für dich?

Weil Astronomie ein Teilgebiet der Physik ist, solltest du eine Affinität zu diesem Fach haben. Die erste Hälfte deines Physik-Studiums wird in etwa zu gleichen Teilen aus Experimentalphysik, theoretischer Physik und Mathematik bestehen.

Das wichtigste Werkzeug der Physik ist die Mathematik, was deinem Stundenplan Module wie Algebra oder Analysis beschert.

In der Experimentalphysik wird, wie der Name schon sagt, versucht, aufgrund von Experimenten Aussagen über pysikalische Vorgänge zu treffen. Dabei wird es hauptsächlich um Mechanik, Wärmelehre oder Optik gehen.

Hinzu kommt die theoretische Physik, in deren Bereich du deine mathematischen Kenntnisse in Bezug auf physikalische Phänomene anwenden wirst. Im Gegensatz zur Experimentalphysik wird sich hierbei allerdings allein auf theoretische Methoden verlassen.

Wie du siehst, weist ein Physik-, und damit auch ein Astronomie-, Studium einen hohen Fokus auf naturwissenschaftliche Fragen, eine Kombination aus Theorie und Praxis in Form von Experimenten, aber auch eine relativ hohe Komplexität auf. Um dies zu schaffen, ist eine gewisse Motivation unerlässlich, ansonsten wird es schwer.

Astronomie studieren in Deutschland

Physik ist ein stark theoretisch orientiertes Fach, weshalb es vorrangig von Universitäten angeboten wird. Dort benötigt man eine allgemeine Hochschulreife (Abitur) um angenommen zu werden. Zwar gibt es auch physikalische Studiengänge an Fachhochschulen, wie Elektrotechnik oder Physikingenieurwesen, welche man ohne Abitur studieren könnte, ein reines Physik- bzw. Astronomie-Studium wird in Deutschland allerdings von keiner Fachhochschule angeboten.

Die gute Nachricht: In der Regel gibt es an den Unis für das Fach Physik mehr Plätze als Bewerber, was einen Numerus Clausus (NC) oft obsolet macht. Für den Masterstudiengang sieht dies allerdings wieder anders aus. Dort wirst du dich über die Note deines Bachelors, anstelle deiner Abitur-Note, für das Astronomie-Studium bewerben müssen.

Jetzt wird`s konkret: An welchen Unis solltest du Astronomie studieren?

Generell muss man sagen, dass die Wahl der passenden Universität eine sehr subjektive Frage ist. Vorlieben sind verschieden und jeder muss am Ende selbst entscheiden, wo er/sie diese spannende Phase seines/ihres Lebens verbringen möchte. Trotzdem möchten wir dir im Folgenden eine kleine Auswahl an Unis präsentieren, die wir für keine schlechte Entscheidung halten.

  • Die Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule (RWTH) in Aachen ist in naturwissenschaftlichen Fragen eine der renommiertesten Studieneinrichtungen Deutschlands. Der dortige Bachelorstudiengang „Physik“ ist so beliebt, dass die Hochschule einen NC einführen musste. Der dortige M.Sc. ist weltweit bekannt.
  • In Imagesachen steht die Ludwig-Maximilian Universität in München (LMU) der RWTH in nichts nach. Auch dort befinden sich einige der klügsten Köpfe Deutschlands. Der Vorteil: in München gibt es derzeit keinen NC für den Bachelorstudiengang Physik. Außerdem kannst du dich im Physik-Master an der TUM auf Astrophysik spezialisieren. Das tolle am Standort München ist zudem, dass du in der Universitäts-Sternwarte studieren darfst.
  • Die Ruhr-Universität in Bochum besitzt eine Fakultät für Physik und Astronomie. Dort studierst du den Bachelor of Science zulassungsfrei und kannst dich ab dem vierten Semester auf den Schwerpunkt Astrophysik konzentrieren.
  • Eine der renommiertesten Orte für die Fachrichtung Physik ist außerdem die Friedrich Schiller-Universität in Jena. Der dortige Physik-Studiengang fährt regelmäßig Bestnoten bei Rankings ein. Einen NC gibt es dort derzeit nicht.
  • Dann gibt es noch die Eberhard Karls-Universität in Tübingen. Diese weist die Besonderheit auf, dass der Physik-Bachelor nur zwei und der konsekutive Master nur ein Jahr lang studiert werden muss. Anschließend kann man dort den englischsprachigen Master „Astro and Particle Physics“ absolvieren.

Wo landest du nach den Astronomie-Studium?

Nach dem Abschluss eines Astronomie-Studiums bist du eine hoch qualifizierte Fachkraft. Gerade Physiker werden heute händeringend gesucht. Aber du hast Astronomie studiert und möchtest dies auch gerne im Berufsleben weiterführen. Um dies zu tun, kannst du dich an zahlreichen Forschungseinrichtungen oder Stiftungen bewerben. Zum Beispiel bieten Sternenwarten einen sehr interessanten Arbeitsplatz.

Zudem kannst du auch eine akademische Laufbahn anstreben und dich in der Forschung und Lehre betätigen. Dafür solltest du in der Regel allerdings promoviert haben. Anwärter ohne Doktortitel werden dort meistens im Bewerbungsverfahren ausgesiebt.

Wenn die Arbeit als reiner Astronom doch nicht ganz so wichtig ist, kannst du ohne Probleme innerhalb verwandter Berufe wie im Bereich der Messtechnik, Navigation oder Instrumentenbau Fuß fassen.

Oder du überlegst dir, als Journalist in einem Fachmagazin anzufangen. Kurz: Die Welt (und auch das Weltall) liegt dir zu Füßen.

Bis dahin könnten diese Universum-Dokus im Netz deine Wissensbegierde ein wenig befriedigen. Dein Vorbild ist der Astrophysiker Stephen Hawking? Was für einen IQ hatte Hawking eigentlich? Mysteriöse Schreie aus dem Universum: Signale dieser Art könnten dich als Astronomen beschäftigen.

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