Veröffentlicht inScience

Schade, NASA: Studie entkräftet Behauptung über „luftreinigende“ Zimmerpflanzen

Zimmerpflanzen wurde in der Vergangenheit eine enorm positive Auswirkung auf die Raumluft zugesprochen. Doch Forscher kennzeichnen diese von der NASA verbreitete Annahme nun als bloßen Irrtum.

Zimmerpflanzen auf einem Tisch
Von wegen Luftreiniger: Eine aktuelle Studie entkräftet eine ehemalige NASA-Behauptung

Besonders bei Millenials liegen Zimmerpflanzen absolut im Trend. Die grünen Gewächse lassen nicht nur jedes Deko-Herz höher schlagen, ihnen wurde weiterhin auch eine Verbesserung der Luftqualität attestiert. Doch eine aktuelle Studie entlarvt die Behauptung, dass die Gewächse über luftreinigende und heilende Kräfte verfügen und rückt folglich einige Fakten zurecht: Scheinbar handelt es sich um nichts als einen gravierenden Irrtum, der aus einem Experiment der NASA resultierte.

Aufgedeckt: NASA-Behauptung über „reinigende“ Pflanzen widerlegt

Lag die NASA falsch? Forscher der Drexel University im US-amerikanischen Bundesstaat Philadelphia überprüften kürzlich bereits existierende Untersuchungen hinsichtlich der Luftqualität in geschlossenen Räumen und der Wirkung von Zimmerpflanzen. Die Gewächse sollen nachweislich in der Lage sein, Schadstoffe abzubauen, die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen und Staubpartikel zu binden.

Tatsächlich stellen Bryan E. Cummings und Michael S. Waring die den Pflanzen attestierte Wirkung in ihrem Artikel, der in der Fachzeitschrift „Journal of Exposure Science and Envrionmental Epidemiology“ veröffentlicht wurde, nicht vollkommen in Frage. Aber: Der messbare Einfluss der grünen Helfer auf das Raumklima ist demnach im normalen Umfeld eines Hauses oder einer Wohnung wirklich verschwindend gering.

Der Irrtum beruht auf einem NASA-Experiment

Der Irrtum basiert auf den Ergebnissen einer Studie der NASA aus dem Jahr 1989. Innerhalb dessen experimentierte die Raumfahrtbehörde mit Pflanzen, um die Luftqualität in Raumfahrzeugen zu verbessern. Die luftreinigende Effekte, die die NASA den Pflanzen bescheinigte, beziehen sich auf Untersuchungsumgebungen wie etwa die Internationale Raumstation ISS – also auf ein geschlossenes System, das sehr wenig mit einer Wohnung oder einem Haus gemeinsam hat.

Das bloße Öffnen von Fenstern sowie Belüftungssysteme sind den Ergebnisse zufolge in der Lage, die Konzentration flüchtiger organischer Verbindungen im Haus (Volatile Organic Compounds, VOC) weitaus schneller zu senken, als Zimmerpflanzen das können. Die Ergebnisse der NASA sind somit nicht haltbar, so Businessinsider.

NASA: Missionen, Pläne und Entdeckungen
NASA: Missionen, Pläne und Entdeckungen

Der entstandende und weit verbreitete Annahme der immensen „Kraft“ der Zimmerpflanzen verdeutlicht allerdings, inwieweit wissenschaftliche Erkenntnisse im Laufe der Zeit falsch interpretiert werden können. Trotzdem raten Cummings und Waring natürlich nicht von der Anschaffung der Gewächse ab, schließlich schaffen diese ein biophiles Raumklima, tragen zum Wohlbefinden von Menschen bei und setzen – wenn auch in geringen Massen – Sauerstoff frei.

Bist du überfragt, welche Zimmerpflanze du anschaffen solltest? Probiers doch mal mit diesen sechs Pflanzen, die auch in der Internationalen Raumstation eingesetzt werden. Wenn du nichts von Pflanzen hältst, sondern lieber mal einen Trip gen Weltraum antreten würdest, kannst du dich freuen: Die NASA plant nämlich den Bau eines aufblasbaren Hotels, dass an die Internationale Raumstation ISS angebracht werden soll.

Du willst mehr von uns lesen? Folge uns auf Google News.