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Intelligenz steigern: Forscher verraten, warum wir immer schlauer werden

Testergebnisse beschreiben einen klaren Trend: Die Menschheit hat es geschafft, immer weiter ihre Intelligenz zu steigern. Den Grund dafür liefern Forscher. Wann haben wir unseren Zenit erreicht?

Nachdenkender Mann mit einer leuchtenden Glühlampe über dem Kopf
Laut Forschern war es uns bisher möglich

In der Vergangenheit wurde die menschliche Intelligenz schon oft genug in Frage gestellt. Doch IQ-Tests zeigen, dass wir konstant in der Lage waren, sogar unsere Intelligenz zu steigern. Forscher verraten nun, womit dies zusammenhängt und geben Aufschluss darüber, ob wir weiterhin immer schlauer werden, oder unseren Zenit bereits erreicht haben.

Intelligenz steigern: Weshalb wir immer schlauer werden

Schon Albert Einstein vermutete, dass die menschliche Dummheit unendlich sei. Doch wie sieht das eigentlich umgekehrt aus? Darüber, ob wir tatsächlich unsere Intelligenz steigern konnten, liefern Forscher jetzt Aufschluss. Doch was ist eigentlich der Grund dafür, dass wir immer schlauer werden? Und haben wir das Ende dieser Steigerung bereits erreicht?

Zuerst einmal vorweg: Verschiedene Untersuchungen stellten fest, dass wir über die letzten 100 Jahre geschafft haben, konstant unsere Intelligenz zu steigern. Von 1909 bis 2013 nahmen die sogenannten kognitiven Fähigkeiten der Menschheit alle zehn Jahre um etwa vier IQ-Punkte zu. Dies bezieht sich zumindest auf die sogenannte fluide Intelligenz, die sich mit dem logischen Schlussfolgern beschäftigt.

Doch auch mit unserem wirklich erlernten Wissen über die Welt, das von Forschern meist als kristalline Intelligenz bezeichnet wird, konnten wir punkten. Hier stieg der Wert nämlich immerhin um etwa zwei Stellen. Das Phänomen, durch das wir immer schlauer werden, nennt sich in der Welt der Wissenschaft „Flynn-Effek“t, den der US-amerikanische Politikwissenschaftler James Flynn zuerst beschrieb.

100 Jahre Unterschied: Damals Durchschnitt, heute hochbegabt

Ein als durchschnittlich intelligent geltender Mensch würde im Vergleich heutzutage vermutlich wesentlich höhere Werte erreichen, als sein Ebenbild noch vor rund 100 Jahren. Auf der IQ-Skala würde sich das durch die Abweichungen der Standards um ganze zwei Werte im Gegensatz zu früheren Generationen erkennen lassen. Dies ist in etwa so zu bewerten, wie die geistige Kluft zwischen einem durchschnittlich gebildeten Menschen und einem Hochbegabten.

Doch Vorsicht bei der Annahme, dass heute jeder halbwegs kluge Mensch zu Beginn des letzten Jahrhunderts besonders ausgeprägte geistige Fähigkeiten gehabt hätte. Wir haben uns in der Zwischenzeit lediglich stärker geistig spezialisiert. Diese Spezialisierung, die zur Folge hatte, dass wir kollektiv unsere Intelligenz steigern konnten, fand eher auf Gebieten der Sprachverständnis und der Wortflüssigkeit statt.

Außerdem sei auch die Lebensmittelsituation und die verbesserte medizinische Versorgung so wie eine Optimierung des Schulsystems Grund für den Flynn-Effekt. Zudem kommt die zunehmende Relevanz eines cleveren Verhaltens im alltäglichen Leben und das dieses auch belohnt wird.

Intelligenz als Trend: Wie lange wir noch schlauer werden

Wenn du jetzt denkst, dass wir also unser Leben lang ganz von alleine immer wieder schaffen würden, unsere Intelligenz zu steigern, irrst du. Denn den Forschern zufolge zeichnet sich bereits ein Abwärtstrend beziehungsweise zumindest eine Verlangsamung in den Industriestaaten seit über 30 Jahren ab. Der Flynn-Effekt stagniert neuesten Erkenntnissen zufolge oder wendet sich sogar dagegen, dass wir immer schlauer werden.

Auf eine Stagnation unserer Cleverness stößt man beispielsweise in den nordischen Ländern wie Schweden oder Norwegen. In Deutschland haben wir es sogar mit einer Abnahme des durchschnittlichen Intelligenzquotienten zutun. Auch die Franzosen, Finnen und andere Nationen sind davon betroffen. Der Grund dafür liegt auf der Hand: Wir sind mittlerweile so mit Bildung und Nahrung gesättigt, dass die Luft nach oben langsam dünn wird. Lernen wir in bestimmten Bereichen nichts Neues mehr dazu, wendet sich der Flynn-Effekt gegen uns.

Ein gutes Beispiel dafür ist, dass unsere Orientierung im Raum nachlässt, da wir uns mittlerweile dank des digitalen Fortschritts immer mehr auf unsere Handys oder andere Technik verlassen. Ob wir schlauer werden und demzufolge unsere Intelligenz steigern können, hängt also immer von den gesellschaftlichen und ökologischen Gegebenheiten für unseren Geist ab. Übrigens ist auch Vergesslichkeit ein Zeichen für eine hohe Intelligenz. Und diese Funktion von WhatsApp für Android lässt dich ganz von alleine schlauer werden.

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